Kamp-Lintfort
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk:
| Düsseldorf |
Kreis: | Wesel |
Fläche: | 63,12 km² |
Einwohner: | ca. 40.691 (31.12.2002) |
Bevölkerungsdichte: | 633 Einwohner/km² |
Höhe: | 25-28 m ü. NN |
Postleitzahl: | 47456-47475 (alte PLZ: 4132) |
Vorwahlen: | 02842 |
Geografische Lage: | 51°30' N.B.
6°33' Ö.L. |
KFZ-Kennzeichen: | WES
|
Amtliche Gemeindekennzahl: | 05 1 70 020 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 10 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Stadt Kamp-Lintfort Am Rathaus 2 47475 Kamp-Lintfort |
Webseite: | www.kamp-lintfort.de |
E-Mail-Adresse: | info@kamp-lintfort.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Dr. Christoph Landscheidt (SPD) |
Regierende Partei: | SPD |
Der Name Kamp kommt vom lateinischen campus und bedeutet Feld. Die Bezeichnung geht auf das Mittelalter zurück, da das Gebiet der Stadt hauptsächlich aus Sumpflandschaft bestand. Das war auch einer der Gründe, warum die Zisterzienser nicht, wie üblich, ihren Ordenssitz auf dem Land bauten, sondern auf eine Erhöhung, den Kamper Berg (Höhe: 45 m), verlegten.
Aus dem altfränkischen stammt der Name Lintfort, der soviel wie „Saum des Moores“ bedeutet.
Kamp-Lintfort liegt in der Niederrheinischen Tiefebene umringt von den Orten Issum, Rheurdt, Neukirchen-Vluyn, Moers, Rheinberg und Alpen. Einen Großteil des Stadtgebietes füllt das Waldgebiet „Leucht“ aus, welches zum Staatsforst Xanten gehört.
Im Stadtwappen sind die historischen und prägenden Elemente der Stadt verbildlicht: oben links das Wappen der Zisterzienser mit Weltkugel und Pflugschar, in der Mitte ein abstrahiertes Abbild des Klosters und darunter Hammer und Schlägel für das Kohlebergwerk, dem größten Arbeitgeber der Stadt.
Die frühesten Spuren menschlicher Besiedlung stammen aus der Jungsteinzeit, etwa 3000 bis 1800 v. Chr. Die früheste schriftliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 856: ter eke in boicholt.
Am 31. Januar 1123 (damals wurde noch der Julianische Kalender angewandt, deshalb gibt es auch Schriften, die das Jahr 1122 angeben) wurde mit Unterstützung des Kölner Erzbischofs Friedrich I. das erste Zisterzienserkloster auf deutschem Boden gegründet.
Von hier aus wurden etwa 100 weitere Niederlassungen der Zisterzienser gegründet, die sich bis ins Baltikum erstreckten. Nach dem Truchsessischen Krieg (1583 bis 1587) verließ der letzte Abt das Kloster und erst 1640 kamen die ersten Zisterzienser zurück und bauten das Kloster wieder auf.
Nach dem Beginn des Dreißigjährigen Krieges (1620) begannen die Spanier mit dem Bau der Fossa Eugeniana, die den Rhein mit der Maas verbinden sollte.
Dieser Kanal nahm seinen Verlauf direkt am Kloster vorbei. Auf dem Gebiet von Kamp-Lintfort wurden auch mehrere Schanzen zum Schutz gegen die Niederländer errichtet. Nach der französischen Besetzung wurde das Kloster 1802 säkularisiert und die Mönche vertrieben; nur einer blieb, um die Seelsorge des Ortes weiterzuführen.
Allgemeines
Geographie
Stadtwappen
Geschichte
vom Terrassengarten aus gesehen |
Nach dem Wiener Kongress 1815 fiel ein großer Teil des linken Niederrheins an Preußen und der Ort wurde in den neu gegründeten Kreis Moers eingegliedert. Am 1. Mai 1907 erfolgte der erste Spatenstich der Schachtanlage Friedrich-Heinrich und am 1. Juli 1912 wurde mit der Kohleförderung begonnen. 1934 wurden die Orte Kamp und Lintfort zur Gemeinde Kamp-Lintfort vereinigt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde nur wenig zerstört. Der spätere US-amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower, Winston Churchill und Bernard Montgomery trafen sich am 25. März 1945 im Kasino der Zeche. 1950 wurde der Gemeinde die Stadtrechte verliehen. 1954 zog der Orden der (beschuhten) Karmeliter mit 9 Ordensleuten in das Kloster ein. 1957 wurde auf dem Zechengelände der Schacht 2 eingeweiht und im Lauf der Zeit zu einem der Wahrzeichen der Stadt. Die Feldhandballmannschaft des TuS Lintfort wurde 1959 mit einem 10:9 über Bayer 04 Leverkusen erstmals deutscher Meister, 1961 konnte der Titel ein weiteres Mal gegen den TSV Ansbach geholt werden. Ab 1963 wurde auf der Schachtanlage Rossenray Kohle abgebaut. Mit der Kreisreform 1975 wurde der Kreis Moers aufgelöst und die Stadt kam zum Kreis Wesel. Der Bischof von Münster, Reinhard Lettmann, plante 2002 mit dem Orden der Karmeliter ein kulturelles und geistliches Zentrum auf dem Kamper Berg, da die Karmeliter den Konvent auflösten und nur ein Ordensangehöriger als Priester im ehemaligen Kloster verblieb. Im Jahr 2003 feierte die Niederlassung der Firma Siemens in Kamp-Lintfort ihr 40jähriges Bestehen.
Bürgermeister von Kamp-Lintfort ist Dr. Christoph Landscheidt (SPD).
Sitzverteilung im Stadtrat (Ergebnisse der Kommunalwahl 1999), insgesamt 44 Sitze:
FBG: 5
Grüne: 3
FDP: 1
parteilos: 2
Kamp-Lintfort ist stark vom Bergbau geprägt. Ein Großteil der Beschäftigten arbeitet auch immer noch im heutigen Bergwerk West, früher Friedrich-Heinrich. Mit dem Gewerbegebiet Dieprahm und einigen Industriegebieten ist eine Strukturänderung angestrebt. Ein weiterer großer Betrieb ist die Firma Siemens, die hier Mobiltelefone herstellt.
Die Stadt liegt sehr verkehrsgünstig am Kreuz der Bundesautobahnen A 42 und A 57. Im Ortsteil Saalhoff gibt es einen Flugplatz für Klein- und Segelflugzeuge.
Partnerstädte sind Chester-Le-Street in Nordengland seit dem 04.09.1981, Cambrai in Frankreich seit dem 16.09.1989 und Zory in Polen seit dem 18.04.2004.
Außerdem gibt es noch eine Partnerschaft mit dem Flugkörperschnellboot S 64 „Bussard“ des Marinestützpunktes in Warnemünde.
Stadtteile von Kamp-Lintfort sind
Bis zum frühen 20. Jahrhundert gab es kaum Einwohner auf dem heutigen Stadtgebiet. Außer den Stadtteilen Kamp und Hoerstgen waren die anderen Gebiete recht spärlich bewohnt. 1910 lag die Einwohnerzahl bei etwa 3.000, bis 1939 war sie auf etwa 23.300 angestiegen, eine Folge des Bergbaus, der viele Menschen anlockte.
Die meisten kamen aus dem deutschen Osten oder aus Polen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mehrere neue Siedlungsgebiete geschaffen und 1960 war die Bevölkerung auf 35.000 Einwohner angewachsen. Bis zum Jahr 2002 ist die Bevölkerung allerdings nicht viel weiter angewachsen, was hauptsächlich mit dem Rückgang des Kohlebergbaus in der Region zusammenhängt.
Hier ist das ehemalige Zisterzienser- und Karmeliterkloster Kamp mit dem 1990 rekonstruierten Barockgarten und dem Ordensmuseum zu erwähnen. Außerdem gibt es noch den ehemaligen Adelssitz Haus Dieprahm, der vor ein paar Jahren komplett renoviert worden ist.
Im Stadtteil Hoerstgen steht in der evangelischen Kirche eine funktionstüchtige Weidtmann-Orgel aus dem Jahr 1732. Ebenfalls in Hoerstgen liegt das Haus Frohnenbruch, ein mittelalterlicher Herrschaftssitz, der erstmals 1304 erwähnt worden ist.
Die Ortschaft war während der Zeit des Heiligen Römischen Reiches eine reichsunmittelbare Herrschaft. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Gut Eyll und die angrenzende katholische Kirche, die um 1430 erbaut worden ist.
Im frühen 20. Jahrhundert ist in Kamp-Lintfort eine Altsiedlung im Stile einer Gartenstadt entstanden, die im Gegensatz zu den Mietskasernen der Jahrhundertwende sehr aufgelockert ist und heute unter Denkmalschutz steht. (Gehört als westlichste Sehenswürdigkeit zur Route der Industriekultur)
In der Stadthalle werden Kabarett und Schauspiel angeboten und auf dem Kamper Berg findet jeden Sommer ein Freilichttheater, gestaltet vom Landestheater Burghofbühne statt, das etwa 3.000 Besucher jedes Jahr anlockt.
Das Ordensmuseum auf dem Kamper Berg zeigt Gegenstände aus der Zeit der Zisterziensermönche. Das Geologische Museum besitzt einen reichen Fundus an Fossilien, Gesteinen und Mineralien, die im Bereich der Zeche gefunden worden sind. Die Sammlung besteht seit 1907.
Jedes Jahr am 1. Mai findet am Eyller Berg ein vom ADAC ausgetragenes Moto-Cross-Rennen statt. Das Rennen wird auch für die deutsche Meisterschaft gewertet.
Auf dem Kamper Berg findet alle 2 Jahre ein mittelalterlicher Markt statt, auf dem verschiedene Lebensmittel dieser Zeit angeboten werden, mittelalterliche Musik gespielt wird und auch künstlerische Darbietungen gezeigt werden. Die nächste Veranstaltung wird im Jahr 2004 sein.
Politik
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