Moers
Der folgende Artikel behandelt die Stadt Moers. Eine Übersicht über weitere Bedeutungen des Begriffs Moers finden Sie unter Moers (Begriffsklärung).
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Düsseldorf |
Kreis: | Wesel |
Gemeindeart: | Große kreisangehörige Stadt |
Fläche: | 67,68 km² |
Einwohner: | 108.019 (31.12.2002) |
Bevölkerungsdichte: | 1.596 Einwohner/km² |
Höhe: | 26 m ü. NN |
Postleitzahl: | 47401-47447 (alt 4130) |
Vorwahl: | 02841 |
Geografische Lage: | 51° 27' 33" n. Br. 6° 37' 11" ö. L. |
KFZ-Kennzeichen: | WES
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Gemeindeschlüssel: | 05 1 70 024 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 3 Stadtteile mit weiteren Wohnplätzen |
Adresse der Stadtverwaltung: | Meerstraße 2 47441 Moers |
Website: | www.moers.de |
E-Mail-Adresse: | info@moers.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Rafael Hofmann (CDU) |
Schulden: | 231 Mio. € (Stand: 31.12.02) |
Moers (früher auch "Mörs") ist eine der kleinsten Großstädte Deutschlands. Sie ist die größte Stadt im Kreis Wesel und liegt westlich von Duisburg in Nordrhein-Westfalen. In der Landesplanung ist sie als Mittelzentrum eingestuft. Die Stadt Moers besteht in ihren heutigen Grenzen erst seit der Gebietsreform 1975. Damals wurden die Gemeinden Kapellen und Rheinkamp in die Stadt Moers eingegliedert. Damit überschritt die Einwohnerzahl die 100.000-Grenze und machte Moers zur Großstadt. Nach der Volkszählung von 1987 wurde dies auch amtlich bestätigt.
Moers liegt etwa 7 km westlich der Ruhrmündung in der niederrheinischen Tiefebene zwischen Rhein und einer Reihe von Moränenhügeln, die sich nördlich von Hüls nach Norden erstrecken. Die höchste Erhebung im Stadtgebiet ist der Pattberg mit 85 m, die tiefste Stelle liegt bei Strommörs und beträgt 24 m über NN. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd-Richtung 14,9 km und in West-Ost-Richtung 7,7 km.
Duisburg und Krefeld (kreisfreie Städte) sowie Neukirchen-Vluyn, Kamp-Lintfort und Rheinberg (alle Kreis Wesel)
Das Stadtgebiet ist in die drei Stadtteile Moers, Kapellen und Rheinkamp eingeteilt. Jeder Stadtteil besteht aus mehreren Wohnplätzen mit eigenem Namen. Diese Wohnplätze werden teilweise auch als Ortsteile bezeichnet. Stadtbezirke gibt es in Moers - anders als in kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens - nicht.
Die Wohnplätze bzw. Ortsteile der drei Stadtteile von Moers:
Um 2500 v. Chr. gibt es erste Andeutungen einer Ansiedlung im Raum Hülsdonk, um 500 v. Chr. sind weitere Siedlungsfunde im Raum Moers dokumentiert. In der Römerzeit wird in Jahren 12-11 v. Chr. das Lager Asciburgium auf dem Gebiet des heutigen Asberg von Drusus, einem Schwiegersohn des Augustus, gegründet. 69 wird das Lager durch Claudius Civilis, der auf dem Rückzug vom Bataveraufstand war, niedergebrannt, später jedoch wieder aufgebaut und um 85 endgültig verlassen.
Im 9. Jahrhundert wird Moers als „Murse“ erstmals urkundlich erwähnt. Die ältesten Teile des Moerser Schlosses stammen aus dem 12. Jahrhundert. Aus dem Jahr 1186 stammt die erste Erwähnung eines „Herrn“ von Moers.
Am 20. Juli 1300 bekommt Moers die Stadtrechte durch König Albrecht I verliehen. Es folgt die Befestigung der Stadt mit Mauern und Graben. 1373 erhält Moers das Münzrecht. 1448 wird ein Karmeliterkloster gebaut.
Im Jahr 1560 hält die Reformation unter Graf Hermann in der Stadt Einzug; dieser führt drei Jahre später auch die Gerichtsordnung ein. Im Jahr 1582 wird das heute noch bestehende Gymnasium Adolfinum gegründet.
Zwischen 1586 und 1597 wird Moers in den Spanisch-Niederländischen Krieg verwickelt, da Graf Adolf auch Gouverneur von Geldern und Utrecht ist. 1600 stirbt die letzte Gräfin von Moers und die Ländereien gehen an Moritz von Nassau. In den folgenden Jahrzehnten erlebt die Stadt unter den Niederländern eine Blütezeit. Ein großes Feuer zerstört im Jahr 1605 einen großen Teil der Altstadt und 1623 rafft die Pest 900 Bewohner nieder.
1702 fällt die Stadt an Preußen und wird 1706 Fürstentum. Die Niederländer werden 1712 im Auftrag von König Friedrich I endgültig aus der Stadt vertrieben. Nach dem Siebenjährigen Krieg wird die Festung durch Friedrich II von Preußen geschleift. 1794 kommt die Stadt unter französische Herrschaft und gehört ab 1801 zum Département de la Roer, fällt am Ende dieser Zeit, 1815, aber wieder an Preußen zurück. Danach gehört das Gebiet um Moers zunächst zum Kreis Rheinberg, ab 1823 zum Kreis Geldern innerhalb des Regierungsbezirks Düsseldorf. 1857 wird Moers Kreisstadt des neugegründeten Kreises Moers. Gleichzeitig wird in Moers die preußische Städteordnung eingeführt und darüber hinaus die Bürgermeisterei Moers-Land gebildet. Zur 200jährigen Zugehörigkeit zu Preußen reist Kaiser Wilhelm II an.
Nach dem Ersten Weltkrieg ist Moers unter belgischer Besatzung. Im Zweiten Weltkrieg befreien US-amerikanische Truppen die Stadt am 4. März 1945. Durch die Kommunale Neuordnung werden die Stadt mit den Orten Kapellen und Rheinkamp 1975 zur neuen Stadt Moers vereinigt und der Kreis Moers aufgelöst. Damit muss Moers den Status einer Kreisstadt an die Stadt Wesel abgeben, obwohl Moers die größte Stadt im Kreis ist. Die Einwohnerzahl überschreitet damit die 100.000-Grenze und macht Moers zur Großstadt, was durch die Volkszählung von 1987 amtlich bestätigt wird. 1990 und 1993 werden die Schachtanlagen Rheinpreußen und Pattberg geschlossen. Im Jahr 2000 feierte die Stadt ihr 700jähriges Bestehen.
Moers gehörte anfangs zum Erzbistum Köln und war dem Achidiakonat Xanten unterstellt. 1560 führte Graf Hermann von Moers-Neuenahr in Moers die Reformation ein. Danach war die Moers über viele Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. Vorherrschend war das reformierte Bekenntnis. Mit dem Übergang an Preußen unterstanden die reformierten Gemeindeglieder dem preußischen reformierten Konsistorium in Berlin und gehörten somit zur Evangelischen Kirche in Preußen (die ab 1817 eine unierte Kirche war) bzw. zu dessen rheinischer Provinzialkirche. Moers wurde Sitz eines Superintendenten, aus dem später der Kirchenkreis Moers innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland hervorging. Heute gehören alle Kirchengemeinden der Stadt Moers sowie der umliegenden Städte und Gemeinden zum Kirchenkreis Moers. Evangelische Hauptkirche in Moers ist die im 13. Jahrhundert erbaut Johanniskirche.
Erst im 18. Jahrhundert zogen wieder Katholiken nach Moers. 1778/79 konnten sie wieder eine Pfarrkirche errichten (heute befindet sich dort ein Kindergarten; die neue Kirche steht gegenüber). Bis 1802 gehörten die Katholiken zum Erzbistum Köln. Nach dessen Auflösung kamen sie zum Bistum Aachen, das jedoch 1821/1825 bereits wieder aufgehoben wurde. Somit kam Moers 1828 zum Bistum Münster. Moers wurde Sitz eines Dekanats, das heute zum Kreisdekanat Wesel innerhalb der Region Niederrhein gehört. Im Stadtgebiet von Moers gibt es folgende Pfarrgemeinden: St. Barbara, St. Bonifatius, St. Josef, St. Konrad, St. Ludger, St. Marien, St. Ida Rheinkamp-Eick und St. Martin Rheinkamp-Repelen. Katholische Hauptkirche der Stadt Moers ist die Pfarrkirche St. Josef.
Neben den evangelischen und katholischen Gemeinden gibt es in Moers auch Freikirchen, darunter eine Evangelisch-freikirchlicheGemeinde (Baptisten), eine evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Christus-Gemeinde), die zum Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) gehört, die Evangelische Gemeinde Gottes sowie zwei Freie evangelische Gemeinden in Scherpenberg und Schwafheim.
Ferner sind in Moers mehrere Gemeinden der Neuapostolischen Kirche sowie die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage vertreten.
In die Stadt Moers wurden folgende Gemeinden bzw. Gemarkungen eingegliedert:
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind entweder Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
Geografie
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Moers. Sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Osten genannt:Stadtgliederung
Geschichte
Frühgeschichte und Römerzeit
Mittelalter und frühe Neuzeit
Unter preußischer Verwaltung
Nach dem Ersten Weltkrieg
Religionen
Eingemeindungen
Einwohnerentwicklung
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An der Spitze der Stadt Moers standen von 1300 bis 1795 der Bürgermeister, die Schöffen und der Rat. Die Bevölkerung konnte durch so genannte "Gemeinsleute" auf den Rat Einfluss nehmen. In französische Zeit war der Bürgermeister zugleich Präsident des Kantons Moers. Ab 1815 wurden Bürgermeister und Stadtverordnete nach der preußischen Ordnung gewählt.
Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Bürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Bürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Bürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Desweiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Stadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1999 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Bürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt. Erster direkt gewählte Bürgermeister ist Rafael Hofmann (CDU).
Bürgermeister seit 1815
Das Wappen der Stadt Moers zeigt in gespaltenem Schild, vorne in Silber ein roter Zinnenturm mit offenem, schwarzem Fallgatter, hinten in Gold ein schwarzer Balken. Das Wappen wurde der Stadt am 30. Oktober 1975 vom Regierungspräsidenten in Düsseldorf verliehen. Es handelt es sich um das alte Wappen der früheren Stadt Moers vor der Gebietsreform. Der Turm steht für die Burg, aus dem sich das heutige Schloss entwickelte und somit die ehemalige Residenzstadt der Grafschaft Moers symbolisiert. Der Balken war das Symbol der Stadtherren.
Die Stadtflagge ist schwarz-gelb belegt mit dem Wappen.
Die Stadt Moers unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
Durch das Stadtgebiet von Moers führt in nord-südlicher Richtung die Bundesautobahn A 57 (Köln - Nimwegen), die sich südlich der Moerser City am Autobahnkreuz Moers mit der A 40 (Venlo - Dortmund) und in Moers-Rheinkamp am Autobahnkreuz Kamp-Lintfort die Autobahn A 42 (Kamp-Lintfort - Dortmund) kreuzt.
Der Bahnhof Moers liegt an der Strecke Duisburg-Moers-Xanten.
Den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Buslinien der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe AG (NIAG). Alle Linien sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) zu benutzen.
In Moers wird keine eigene Tageszeitung herausgegeben. Über das regionale Geschehen berichten u.a. die "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" (NRZ), die "Rheinische Post" und die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ).
In Moers gibt es keine Universität und keine Fachhochschule. Doch hat die Stadt das breite Spektrum an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, darunter 4 Gymnasien und 3 Gesamtschulen.
Folgende Personen sind in Moers geboren:
Politik
Bürgermeister und Stadtrat
Stadtdirektoren 1946 - 1999
In Stadtrat von Moers sind derzeit insgesamt 54 Sitze besetzt. Diese verteilen sich auf die einzelnen Parteien wie folgt:* CDU: 24 Sitze
* SPD: 22 Sitze
* Grüne: 4 Sitze
* FDP: 3 Sitze
* PDS: 1 Sitz
Wappen
Städtepartnerschaften
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Medien
Bildung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater, Musik und Museen
Bauwerke
Regelmäßige Veranstaltungen
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Moers hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (Auflistung chronologisch nach Verleihungsjahr):Söhne und Töchter der Stadt
Literatur
Weblinks
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