Bundestagswahl 1994
Hintergrund
Die Bundestagswahl 1994 bestätigte die bestehende Regierung mit einem knappen Ergebnis.
Für die CDU/CSU kandidierte erneut Bundeskanzler Helmut Kohl, der gleichzeitig auch CDU-Vorsitzender war.
Für die SPD kandidierte als Kanzlerkandidat deren Vorsitzender, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Rudolf Scharping. Er erlangte diesen Status nach harten innerparteilichen Auseinandersetzungen mit Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder. Die drei zogen als so bezeichnete Troika in den Wahlkampf, es gelang aber nur mühsam die internen Spannungen zu überspielen.
Ursprünglich war Björn Engholm als Kanzlerkandidat vorgesehen, der jedoch 1993 von allen Ämtern zurücktrat, nachdem eine Falschaussage vor einem Untersuchungsausschuß des Landtags von Schleswig-Holstein aufgedeckt wurde.
Scharping scheiterte jedoch ebenso wie Helmut Kohl 1976, als dieser als amtierender Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz Herausforderer von Bundeskanzler Helmut Schmidt war.
FDP-Spitzenkandidat war Bundesaußenminister Klaus Kinkel.
Nachdem Kohl noch zu Anfang des Jahres demoskopisch als weit abgeschlagen galt, holte die CDU/CSU im Jahresverlauf immer weiter auf, so dass die Koalition aus CDU/CSU und FDP trotz erheblicher Verluste im Amt bestätigt wurde.
Bündnis90/Die Grünen kehrte wieder in Fraktionsstsstärke in den Bundestag zurück, nachdem sie bei der Bundestagswahl 1990 nur durch acht Abgeordnete des Bündnis 90 vertreten waren. Sie lösten diesmal die FDP als drittstärkste Kraft im Bundestag ab.
Die PDS erzielte in Berlin vier Direktmandate (u.a. durch Stefan Heym und Gregor Gysi). Auf diese Weise konnte sie durch die Grundmandatsklausel in den Bundestag einziehen, obwohl sie die 5%-Hürde nicht bewältige. Sie zog in Gruppenstärke in den Bundestag ein.
Im Einzelnen:
Ergebnis