Björn Engholm
Björn Engholm (* 9. November 1939 in Lübeck) ist ein deutscher Politiker (SPD).
Ausbildung und Beruf
Engholm bestand nach dem Besuch der Volksschule 1958 die Mittlere Reife und begann dann eine Lehre als Schriftsetzer in Lübeck. Er arbeitete dann bis 1962 als Metteur und Schriftsetzer.
Gleichzeitig besuchte er auf dem 2. Bildungsweg die Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg. 1962 dann begann er ein Studium der Politik, Volkswirtschaft und Soziologie an der Universität Hamburg, welches er als Diplom-Politologe beendete. Er arbeitet dann als Dozent in der Jugend- und Erwachsenenbildung.
Partei
Seit 1962 ist Engholm Mitglied der SPD. Im Mai 1984 wird er Mitglied des Bundesvorstandes und im Mai 1991 schließlich als Nachfolger von Hans-Jochen Vogel Bundesvorsitzender der SPD und damit auch designierter Spitzenkandidat der SPD für die Bundestagswahl 1994.
Abgeordneter
1969 wird er in den Deutschen Bundestag gewählt. Er scheidet dann mit dem vorzeitgen Ablauf der Legislaturperiode 1983 aus dem Bundestag aus und wird nach den Landtagswahlen 1983 Mitglied des Landtages von Schleswig-Holstein. Hier wird er Vorsitzender der SPD-Fraktion und damit Oppositionsführer. Aus dem Landtag scheidet er 1996 aus.
Öffentliche Ämter
1977 übernimmt er erstmals ein Regierungsamt und wird Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Bildung und Wissenschaft Jürgen Schmude. Nachdem Schmude im Januar 1981 in das Amt des Bundesministers der Justiz wechselt, übernimmt Engholm am 28. Januar 1981 selbst das Amt des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft im Kabinett von Helmut Schmidt.
Nach dem Ausscheiden der FDP-Bundesminister aus der Bundesregierung war Enghom vom 17. September bis zum 1. Oktober 1982 zusätzlich Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Am 1. Oktober 1982 wird Helmut Kohl zum Bundeskanzler gewählt. Damit endet auch Engholms Amtszeit als Bundesminister.
1983 ist er erstmals Spitzenkandidat der SPD Schleswig-Holstein, die CDU unter Ministerpräsident Barschel hält jedoch die absolute Mehrheit.
Die schleswig-holsteinische Landtagswahl 1987 ist schon überschattet von der sog. Barschel-Affäre um den Medienreferenten Reiner Pfeiffer. Die CDU verliert ihre absolute Mehrheit, Ministerpräsident Uwe Barschel tritt schließlich zurück, eine Regierungsbildung scheitert am Patt im Landtag und an der ungeklärten Affäre.
Es kommt deshalb am 8.5.1988 zu Neuwahlen, bei denen die SPD mit 54,8 % der Stimmen und einem Zuwachs von 9,6 % die absolute Mehrheit erringen kann, während die CDU um 9,3 % auf 33,3 % der Stimmen abstürzt.
Engholm wird dann am 31. Mai 1988 zum Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein gewählt.
Als solcher ist er vom 1.11.1988 bis zum 31.10.1989 Bundesratspräsident.
Am 3.5.1993 schließlich trat Björn Engholm von allen Ämtern zurück, nachdem erneut Unklarheiten im Zuge der Barschel-Affäre auftraten. Ihm wurde vor allem eine Falschaussage vor dem ersten Untersuchungsauschuss vorgeworfen.