Geschichte der Demokratischen Republik Kongo
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Geschichte der Demokratischen Republik Kongo
Die ersten Besiedlungsspuren auf dem Gebiet der heutigen Demokratischen Republik Kongo datieren zurück bis ins Jahr 10.000 v.Chr. Ab 2500 v. Chr. lassen sich in den Regenwaldregionen Einwohner der Jäger- und Sammlergesellschaften der Pygmäen belegen. Um 400 lässt sich die Gewinnung und Verarbeitung von Kupfer in Katanga nachweisen, bis um 500 v.Chr. wandern dann Sudangruppen und Niloten aus Nord- und Ostafrika zu und bringen Viehzucht- sowie Agrartechniken mit.
Zwischen 700 - 800 n.Chr. dringen Bantu-Völker vom heutigen Nigeria kommend in den Kongo ein. Zur gleichen Zeit existiert rund um den Kisale- und den Upembaseesee eine Kupferkultur.
Ab dem 13. Jahrhundert bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts entstanden und vergingen auf dem Gebiet des heutigen Kongo eine Reihe teils sehr mächtiger Bantu-Königreiche, darunter Ndongo, Luanda und seit dem 15. Jahrhundert das Königreich der Luba und seit dem 17. Jahrhundert der Kuba. Das bedeutendste Staatswesen der Region war aber zu dieser Zeit das Königreich Kongo.
Zur Zeit seiner Entdeckung durch die Portugiesen nahm das Königreich Kongo mit seiner Ausdehnung von rund 300.000 km² das gesamte westliche Viertel des heutigen Kongo sowie Teile des heutigen Nord-Angolas und der Republik Kongo ein (zum Vergleich: die wiedervereinigte Bundesrepublik Deutschland ist knapp 357.000 km² groß).
Das Königreich Kongo entstand vermutlich um 1370. Mythischer Gründungsvater war Ntinu Wene (oder Lukeni), der, vom Reich seines Vaters, dem Königreich Vungu aus, in der Provinz Nsundi angekommen sei. Von dort eroberte er als erstes das Reich der Mbundu im Norden des heutigen Angola, wo er sich auch zeitweise niederließ. In seinem zweiten eroberten Gebiet, der Provinz Mpemba, gründete er Mbanza Kongo, die neue Hauptstadt des expandierenden Königreichs. Die Königreiche Kakongo, Loango und Ngoy band er vertraglich in sein Reich ein, das somit eine Föderation aus 4 Teilstaaten darstellte, neben den 3 genannten noch der unmittelbar dem König unterstehende Teilstaat Kongo. Dieser war wiederum in die sechs Provinzen Mpemba, Sundi, Mpangu, Mbata, Mbamba und Soyo unterteilt.
Administrativ war das Reich in die Ebenen Dorf, Distrikt, Provinz und Teilstaat gegliedert, jeweils geführt von einem Beamten, die ab der Provinzebene auch Berater des Königs waren. Der König wurde als Repräsentant des ganzen Reiches von einem Komitee aus 9 - 12 Wahlmännern aus den Nachkommen des Königs, sprich: den Nachfahren des Gründervaters Ntinu Wene gewählt. Dem König beigesellt war der 12-köpfige Rat Ne Mbanda, der bei wichtigen Entscheidungen wie z.B. bei der Einsetzung von Beamten, der Erklärung von Kriegen sowie der Öffnung und Schliessung von Strassen ein Vetorecht besass.
Eine nach dem ersten Erreichen der Kongo-Mündung 1482 durch Diogo Cão entsandte portugiesische Expedition führte 1489 zum ersten europäischen Kontakt mit dem König in Mbanza Kongo. Der amtierende König Nkuwu entsandte im Gegenzug einen Emissär nach Portugal, liess sich bereits 1491 als João I. taufen (fiel allerdings 1493 oder 1494 bereits wieder von dem neuen Glauben ab) und erhielt im Gegenzug militärische Hilfe der Portugiesen, die seine regionale Vormachtstellung konsolidieren half.
Nach dem Tod Nkuwus gab es einen Machtkampf zwischen dem christlichen Mwemba und seinem traditionell-religiösen Bruder Mpanzu, der das Wahlergebnis nicht akzeptierte. In der "Schlacht von Mbanza Kongo" konnte sich Mwemba allerdings gegen seinen Bruder durchsetzen, der Legende nach aber nur mit dem "Beistand Gottes" in Form von bewaffneten Reitern, die vom Himmel herab erschienen, als Dom Afonso I. übernahm er 1506 die Herrschaft über den Kongo.
Afonso war um 1456 geboren worden und herrschte 37 Jahre lang über den Kongo, länger als jeder andere Herrscher vor oder nach ihm. Er betrieb als ein fromm christlicher Herrscher eine Politik enger Anlehnung an Portugal und verstand die europäischen Großmächte als christliche Bruderstaaten. Er begann mit dem Aufbau eines einheimischen Klerus, entsandte Studenten nach Europa und versuchte europäische Handwerker und Akademiker in den Kongo zu holen. Seine Hoffnung war, durch eine forcierte Christianisierung und Kooperation von den Portugiesen und seinem königlichen Standesgenossen Manuel dauerhaft als gleichwertig anerkannt zu werden.
1512 kam es zum sogenannten "Regimento" Manuels, einer Anweisung an seinen Botschafter. Es sah vor, dass die Portugiesen dem König des Kongo bei der Organisation seines Reiches beiseite stehen sollten, inklusive des Aufbaus eines Rechtssystems nach europäischem Muster und dem Aufbau eines Heeres. Auch missionarisches Engagement, die Unterstützung beim Bau von Kirchen sowie die Unterrichtung des Hofes in portugiesischer Etikette waren angedacht, im Gegenzug sollte der Kongo die portugiesischen Schiffe mit wertvoller Fracht füllen, im Schreiben Manuels mit konkreter Forderung:
"Diese Expedition hat uns viel gekostet, es wäre falsch sie mit leeren Händen zurück nach Hause zu schicken. Obgleich es unser zuvörderster Wunsch ist, Gott zu dienen und den König des Kongo zu erfreuen, solltet Ihr nichtsdestoweniger ihm in unserem Namen deutlich machen, was er zu tun habe um die Schiffe zu füllen, sei es mit Sklaven, Kupfer oder Elfenbein."
Immer wieder aber musste sich Afonso schon kurz nach seiner Inthronisation enttäuscht sehen, vor allem das von ihm als gierig und "schamlos" empfundene Verhalten der Missionare und die aufkommende Sklavenjagd der Portugiesen, die keinen Unterschied mehr zwischen "normalen" Sklaven, Freien oder sogar Adligen machten, führte dazu, dass er mehrfach Briefe an den portugiesischen König und selbst Emissäre in den Vatikan entsandte, um des Problems kooperativ Herr zu werden. Dort aber fand er kein Gehör und schränkte 1526 die Macht Portugals ein, indem er die Portugiesen des Landes verwies, eine Aufforderung, der zwar Missionare und Offizielle nachkamen, nicht aber die gefürchteten Sklavenjäger. Während Portugal seine Interessen als Reaktion auf das Königreich der Luanda verlagerte, verfiel das Königreich allmählich, da es wirtschaftlich und strukturell längst von Portugal abhängig geworden war.
Nach Afonsos Tod 1543 sollte ihm eigentlich Pedro I. nachfolgen, der aber von Afonsos Enkel, Diogo I., in einer unmittelbar folgenden Auseinandersetzung um die Thronfolge entmachtet wurde. Obwohl ursprünglich eher portugal-feindlich eingestellt, lädt Diogo 1546 wieder Missionare ins Land. Ein Angriff durch das Volk der Jaga 1569 aus dem heutigen Tansania, dem das im Inneren instabil gewordene Königreich nicht allein hätte standhalten können, führte zu einem Hilferuf von Diogos Nachfolger, Alvaro I. an Portugal, welches das Land vor den Jaga retteten. Aber die Befreiung war ein Pyrrhussieg, Alvaro I. mußte sich in den Vasallendienst Portugals begeben und der Kongo wurde tributpflichtig, mit diesem Schritt endete auch formal die ursprünglich postulierte Gleichberechtigung und Gleichwertigkeit der beiden Königreiche zueinander. Alvaros verzweifelter Akt stabilisierte den Kongo zwar im Inneren und Alvaro versuchte sich anschließend wieder aus der Umklammerung durch Portugal zu lösen, indem dies aber mißlang, machte Alvaro I. letztendlich den Weg frei, um aus dem Kongo einen portugiesischen Umschlagplatz für den expandierenden Sklavenhandel zu machen, der zur Entvölkerung ganzer Landstriche führte und das Königreich Kongo allmählich zerfallen ließ, insbesondere nach dem Tod Alvaro II. im Jahre 1614, als Alvaro III. den ausbrechenden Bürgerkriegen, Aufständen und Rebellionen nicht Herr zu werden vermochte.
Garcia II. (1641 - 1661) versuchte sich zuletzt von in einer Allianz mit Holland gegen den immer maßloser werdenden Sklavenhandel und die portugiesische Vorherrschaft zu stellen. Als aber sein Nachfolger Antonio I. (ab 1661) alle mit Portugal abgeschlossenen Verträge 1665 für ungültig erklärte und die Rückgabe aller von Portugal annektierten Gebiete forderte, besiegte eine portugiesische Armee das kongolesische Heer, enthauptete Antonio und ergriff die endgültige Kontrolle über das Land, das anschließend in seine Einzelprovinzen zerschlagen wurde. Das Königreich Kongo bestand jetzt nur noch aus der Rumpfprovinz Mbanza Kongo und alle nachfolgenden Staatsoberhäupter des Königreiches waren reine Marionetten Portugals, das Königreich Kongo hatte in seiner ursprünglichn Form nach knapp 300 Jahren zu existieren aufgehört.
Trotz der nunmehr endgültigen Unterwerfung des Kongo gelang es Portugal nicht, die Kontrolle über das riesige Reich aufrechtzuerhalten. Der innere Verfall des Heimatlandes, das sich in schweren Auseinandersetzungen mit dem erstarkenden Spanien befand und später in zunehmende Abhängigkeit zum Allierten England geriet, führte zum fast vollständigen Verlust des Kolonialreiches, auch aus dem Sklavenhandel wurde es von den seit längerem bereits die afrikanische Westküste herabkommenden Holländern, aber auch den Franzosen und Engländern verdrängt, so dass es am Anfang des 18. Jahrhunderts eine bedeutungslose Größe der europäischen und so auch afrikanischen Politik geworden war.
Ohne ein eigenständiges und funktionstüchtiges Staatswesen, das groß genug war, um den zunehmenden Aktivitäten der europäischen Kolonialmächte im Kongo-Becken Paroli zu bieten, war Zentralafrika weitgehend wehrlos. Mit dem beginnenden 18. Jahrhundert konnte so der Sklavenhandel durch Europäer, Araber und einige afrikanische Völker (z.B. die ghanaischen Akan) ungestört und systematisch ausgebaut werden. Geschätzte 15.000 Menschen wurden durchschnittlich pro Jahr verschifft, auf die Dauer ein ungeheurer Aderlaß, der große Teile der Region sozial und wirtschaftlich verwüstete.
Zwar existierten bis zum Ende des 19., teils gar Anfang des 20. Jahrhunderts weiterhin Königreiche im Kongo, zum Beispiel im Nordosten das Königreich der Mangbetu (von 1815 - ca. 1895) und im Norden das Sultanat der Zandé (ab 1860 - ca. 1912). Diese aber hielten sich nur mit europäischer Duldung als entweder abhängige und tributpflichtige Vasallenstaaten oder kleinste Einheiten in den Gegenden, die für die Europäer bis zur vollständigen Bereisung durch David Livingstone und Henry Morton Stanley noch terra incognita waren.
Eine Ausnahme unter den kleinen und "machtlosen" Staatswesen der Zeit war nur die sogenannte "Kuba-Föderation", ein Verbund von rund 18 Bantuvölkern, der sich ungestört von europäischem Einfluß vom 16. bis zum 19. Jahrhundert weit im Süden des Kongo entwickelte. Kurz nach dem ersten Kontakt des Königreiches mit Europäern 1884 aber wurde die Föderation nach dem Angriff der Nsapo instabil und zerfiel endgültig im leopoldinischen Kongo.
Seit dem ersten Kontakt mit dem Kongo 1482 durch Cao hatten die Europäer sich auf die Ausbeutung des Landes als Sklavenlieferant beschränkt. Fast 400 Jahre lang liessen sich europäische Händler nur an den Küsten des Kontinents nieder, wo sie sich von arabischen und afrikanischen Zwischenhändlern Sklaven anliefern liessen, aber mit der sukzessiven Abschaffung der Sklaverei Mitte des 19. Jahrhunderts ging selbst dieses Interesse zurück. So blieb das Innere des Kontinents Europa lang verborgen.
In den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts war es David Livingstone, ein schottischer Missionar, der als erster mit dem Kongobecken die küstenfernen Regionen des Kongo erforschte. Bei einer weiteren Expedition galt er 1866 als verschollen. Der ihm von einer Zeitung nachgesandte englische Journalist Henry Morton Stanley (1841-1904) machte sich 1867 auf die Suche nach ihm und fand ihn am 10. November 1871 in Ujiji nahe des Tanganjika-Sees, dessen Nordende sie in der Folge gemeinsam erkundeten.
Stanley war zwar weitgereist, in Zentralafrika aber war er zum ersten Mal. Freimütig gestand er: "ich verabscheue dieses Land von Herzen", was ihn nicht daran hinderte, seinen Namen untrennbar mit dem des Kongo zu verknüpfen. Stanley erforschte den Verlauf des Kongo-Flusses von 1874 bis 1877 und war damit der erste Europäer, der den Kongo umfassend bereiste.
Stanleys Ziel war, mit seinen Expeditionen den Kongo dem englischen Kolonialreich anzugliedern. Da Stanley einen zweifelhaften Ruf hatte, die allgemeine Stimmung eher gegen Kolonien war und der Kongo als groß, aber wertlos galt, lehnte die englische Regierung eine Übernahme des Kongo ab. Der belgische König Leopold II. jedoch war von dem Gedanken an ein Kolonialreich seit langem fasziniert, im September 1876 bereits veranstaltete er eine große geographische Konferenz in Brüssel, bei der es um die Erforschung des Kongos ging und gründete gleichzeitig eine philanthropische Gesellschaft zur Erforschung des Kongo gegründet, das Comité d’Études du Haut-Congo, das 1882 in Association Internationale du Congo umbenannt wurde. Leopold wollte die Gelegenheit des britischen Desinteresses nutzen und schloss mit Stanley 1878 eine für fünf Jahre geltende Übereinkunft: Stanley sollte das Land annektieren und erschliessen, Leopold würde sich um den staatsrechtlichen Teil kümmern, ausserdem erhielt er Geld von Leopold, musste jedoch auch zusätzliche Mittel zur Finanzierung seiner Expeditionen einwerben. So ging er z.B. auf Vortragsreise und konnte sogar Missionsgesellschaften dazu bringen, Geld zu spenden.
Fünf Jahre lang war Stanley offiziell Leopolds Mann im Kongo. Offiziell trennten sich die Wege von Leopold und Stanley nach fünf Jahren, doch heimlich stand Stanley weiter auf der Gehaltsliste des Königs. In Leopolds Auftrag gelang es Stanley, von 1879-85 durch Kaufverträge für das Land rund um den Fluss mit verschiedenen Bantu-Häuptlingen weite Teile des Kongo zu erwerben. Ähnliches hatten zuvor schon die Eroberer Mexikos getan. Die Stammesfürsten und Häuptlinge, die die Papiere in der ihnen unbekannten Sprache unterschrieben, wussten wohl kaum, was sie taten. Eine Klausel der Verträge besagte, dass nicht nur der Boden, sondern auch die Arbeitskraft der Bewohner in den Besitz von Leopold übergehen.
Stanley baute eine Straße von der Kongomündung bis zum Stanley Pool (heute Pool Malebo), von wo aus der Kongo schiffbar war. Kleine Dampfschiffe wurden stückweise dorthin geschafft und zusammengebaut. Stanley gründete eine Stadt, die er nach seinem Gönner Leopoldville nannte (heute Kinshasa). An 1500 Kilometern Flusslauf entlang wurden weitere Stationen geplant und gebaut. All dies, so wurde es nach außen dargestellt, im Dienste der Wissenschaft und im Kampf gegen die Sklaverei durch arabische Sklavenjäger.
1889 fand in Brüssel eine große Konferenz gegen die Sklaverei statt. Sklavenhändler waren traditionell arabische Kaufleute, die Konferenz stellte also für die europäischen Teilnehmer kein Problem dar. Leopold ließ Stanley auf dieser Konferenz auftreten, um seine Position auf der Konferenz zu festigen und gleichzeitig dem belgischen Parlament einen Kredit von 25 Millionen Franken zu entlocken.
Das Riesenland, 75-mal größer als Belgien, wurde sukzessive kolonisiert und die bestehenden Bantureiche zerschlagen. Im Zuge der Inbesitznahme des Territoriums durch Belgien wurde auch die christliche Missionierung vorangetrieben, was zur Gründung von Schulen und Krankenstationen führte. 1891 erwarb das belgische Königshaus am Unterlauf des Kongo einen schmalen Zugang zum Atlantik und ließ Kautschukplantagen anlegen. Ein Jahr später wurde in der Provinz Katanga (heute Shaba) mit dem Abbau der Kupfervorkommen begonnen. Aus diesen und weiteren Wirtschaftszweigen (Elfenbein) wird ein Staatsmonopol und für die Bevölkerung die Zwangsarbeit verordnet.
Die Erschließung des riesigen Kongo finanzierte König Leopold II. durch den Verkauf von Nutzungsrechten an Gesellschaften. Die Konzessionsfirmen verfolgten ihre wirtschaftlichen Ziele mit einer - auch für damalige Verhältnisse - beispiellosen Rücksichtslosigkeit. Zur bestmöglichen Ausbeutung des Bodens und der Rohstoffe griffen die Kolonialherren zum Mittel der Enteignung, zum Sammeln von Kautschuk, Palmöl und Elfenbein wurde die Bevölkerung ebenso wie zum Gütertransport und Wegebau zwangsweise eingesetzt.
1908 sorgten Berichte über die menschenunwürdigen Ausbeutungspraktiken als so genannte "Kongogräuel" international für Aufsehen und Empörung, alarmierten die westlichen Nationen und und zwangen Leopold zum Verkauf des Freistaat Kongo an den belgischen Staat, nunmehr als Belgisch-Kongo. Eine neue Verfassung (Charte Coloniale) verbietet die politische Betätigung in der Kolonie. Sie verfügt zudem, dass die Regierungsmitglieder nicht gewählt, sondern ernannt werden. Durch die Ausbeutung der Agrarerzeugnisse Kautschuk, Palmöl und Kaffee aus einer expandierenden Plantagenwirtschaft sowie der Bergbauprodukte Kupfer, Blei, Zink und Diamanten gelang es Belgien, sich in die Gruppe der Industriestaaten einzureihen. Die mächtigen Konzessionsgesellschaften, allen voran die 1928 gegründete "Société Générale", übten bis in die 1960er Jahre großen Einfluss auf die wirtschaftliche und politische Entwicklung im Kongo aus.
Die autoritäre Kolonialpolitik Belgiens läßt Ende der 1950er Jahre den Widerstand der Afrikaner gegen die Fremdherrschaft erstarken. Es bildeten sich verschiedene ethnisch-regionale Parteien und nationale Bewegungen.
Vor- und Frühgeschichte
8. - 9. Jahrhundert
13. - 17. Jahrhundert
Das Königreich Kongo
Von der Entstehung bis zum Kontakt mit Portugal
Afonso I. und das Regimento Manuels
Zerfall und Zerschlagung des Königreiches
Das 18. und 19. Jahrhundert
Die letzten Staatswesen
Die Erforschung des Kongo durch Europa
Der Beginn der Kolonialisierung und der Kongo als "Privatbesitz" Leopolds II.
Durch all diese Aktivitäten konnten Stanley und Leopold zunächst ihren guten Ruf erhalten. 1884 nahm auch Stanley an der internationalen Kongo-Konferenz teil, die Otto von Bismarck in Berlin veranstaltete. Da auch in Belgien die Stimmung eher gegen Kolonien war, wurde Leopold der Kongo als Privatbesitz der belgischen Krone zugesprochen, demzufolge erklärte Leopold II. sich am 23.4.1885 zum Eigentümer des Kongo und erlässt eine Verfassung für den Kongo-Freistaat. Dieser Status jenseits allen Völkerrechts war in der ganzen Kolonialgeschichte einzigartig. 20. Jahrhundert
Kolonialzeit
1900er
1910er
1920er
1930er
1940er
1950er
Die Unabhängigkeit
1960er
Die Diktatur Mobutus
1960er
1970er
1980er
1990er
Die Ära Kabila
1990er
2000er
Literatur
Weblinks