Kongobecken
Das Kongobecken befindet sich in Afrika in einem sehr weitläufigen Becken im Einzugsgebiet des Kongoss.In dieser zumeist schüsselartigen Großlandschaft befinden sich etwa ein Viertel der weltweit noch vorhandenen tropischen Regenwälder. Das Kongobecken enthält nach dem Regenwald des südamerikanischen Amazonasbeckens das zweitgrößte tropische Urwaldgebiet der Erde.
Table of contents |
2 Wald- und Flusslandschaft 3 Wasserhaushalt 4 Holzwirtschaft 5 Flüsse 6 Fauna 7 Orte |
Das Kongobecken liegt im südlichen Zentrum des afrikanischen Kontinents hauptsächlich in der Demokratischen Republik Kongo; sein Einzugsgebiet reicht mit den Ausläufern des Beckens bzw. mit seinen Regenwaldgebieten noch in diese Nachbarstaaten: Angola, Kamerun, Äquatorialguinea, Gabun, Republik Kongo, Sambia und Zentralafrikanische Republik.
Im Westen, Nordwesten und Norden geht diese Großlandschaft bzw. das Kongo-Einzugsgebiet, dessen Zentrum nur etwa 300 bis 400 m hoch liegt, in die ineinander übergehenden Bergländer, die teilweise zur großen Nordäquatorialschwelle gehören, der zuvor genannten Staaten über. Im Nordosten, Osten und Südosten grenzt das Kongobecken an die Hochgebirgsketten der langgestreckten Zentralafrikanischen Schwelle, die nach Osten hin zum Großen Afrikanischen Grabenbruch abfällt. Damit grenzt es an Uganda, Ruanda, Burundi und Tansania sowie auch an das bis zu 5.109 m hohe Ruwenzori-Gebirge - die höchste Erhebung der "DR Kongo" an der Grenze zu Uganda.
Im Südosten reicht das Einzugsgebiet des Kongobeckens über das Mitumba-Gebirge sogar auch noch bis zum Mutschinga-Gebirge und damit nach Sambia. Im Süden erreicht es die bis zu 1.500 m hohe Lundaschwelle und sogar noch das Hochland von Bie; damit reicht es bis nach Angola. Im Südwesten geht die Gegend um den Bereich der Kongo-Mündung am südlichen Atlantik in das nur schmale, aber fluss- und wasserreiche Küstentiefland über, dem die Einheimischen den gut passenden Namen Zaire ("Wasser") gaben. Der westliche Teil des Kongobecken-Kerns fällt zur Niederguineaschwelle östlich des Atlantiks hin ab, über die der Fluss in das eben genannte Tiefland stürzt.
Insbesondere wird die Landschaft des Kongobeckens durch die dichten und immergrünen Regenwälder, in denen teils über 50 m hohe Bäume wachsen, und durch den großen und wasserreichen Kongo-Fluss bestimmt. Hunderte kleine und große Nebenflüsse laufen strahlenförmig auf den langgestreckten Linksbogen des Kongos zu.
Nahezu das gesamte Wasser dieses Regenwaldgebiets wird über den Kongo entwässert (Mündung 42.000 m³/s). Nur an der Atlantikküste zwischen Kamerun und Angola entwässern sich die Regenwälder über kleinere Flüsse direkt in den Ozean.
Weil der Holzexport ein sehr wichtiges Standbein für die mittelafrikanische Volkswirtschaft ist, befinden sich über 80 % der Regenwälder nicht mehr in unberührten Zustand; sie sind eher als zerstört zu bezeichnen. Diesbezüglich umfasst der jährliche Waldverlust im Kongobecken, in dem rund die Hälfte des Regenwaldes zum Schlag freigegeben wurden, bis zu 15.000 km² Fläche. Die Dunkelziffer, die auf den illegalen Rodungen basiert und weitestgehend nicht dokumentierbar ist, lässt diesen Wert noch höher ausfallen. Ähnlich wie in den anderen weltweit noch verbliebenen Regenwaldgebieten sind auch in Afrika neben dem illegalen Holzeinschlag unsachgemäße Forstarbeiten (z.B. Brandrodung ohne anschließende Wiederaufforstung), Gesetzlosigkeit und Korruption an der Tagesordnung. Die diesbezüglich größtenteils verbitterten Ureinwohner und sonstige verantwortungsvolle Umweltschützer, die sich teils energisch gegen diese Methoden und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen wehren, finden weltweit nur wenig Gehör.
Der Regenwald des Kongobeckens stellt für die afrikanische Fauna eine äußerst wichtiges Gebiet dar, in der Tausende Tierarten leben.
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