Hutu
Die Hutu sind ein Volksstamm in Ostafrika und eine der drei vorherrschenden ethnischen Gruppen in Ruanda und Burundi. 90% der Ruander und 85% der Burunder sind Hutus.
Es handelt sich um eine etwas künstlich anmutende Unterscheidung, da es keine großen kulturellen oder sprachlichen Unterschiede zu anderen ethnischen Gruppen wie z.B. den Tutsi gibt. Die Zugehörigkeit zu einer der drei Gurppen entscheidet sich eher am Status als an der Zugehörigkeit zu einer Volksgruppe. Historisch gesehen ließ sich ein körperlicher Unterschied zwischen den Gruppen ausmachen; sie waren im Durchschnitt unterschiedlich groß.
Die Hutu besiedelten die Region der großen Seen im ersten Jahrhundert n.Chr., wobei sie die Twa verdrängten. Die Hutu dominierten die Gegend mit einer Reihe kleiner Königreiche bis ins 15. Jahrhundert. Zu dieser Zeit, so nimmt man an, wurden die Hutu von den Tutsi erobert, die aus der Gegend von Äthiopien stammten. Die Königsherrschaft der Tutsi überlebte bis ans Ende der Kolonialzeit in den Jahren um 1950 weil die belgischen Kolonialherren die ethnische Teilung zum Erhalt ihrer eigenen Herrschaft nutzten und förderten. Danach zerfiel das Königreich der Tutsi schnell und ihr Gebiet wurde 1962 in die Länder Ruanda und Burundi geteilt. Die Tutsi blieben trotzdem die dominante Gruppe in Burundi, wohingegen die Hutu einen gewissen Grad an Dominanz in Ruanda erlangten.
Traurige Berühmtheit erlangten Hutus und Tutsis 1994 durch den Bürgerkrieg in Ruanda.