Franz Müntefering
Franz Müntefering (* 16. Januar 1940 in Neheim-Hüsten) ist ein deutscher Politiker (SPD).
Müntefering ist in zweiter Ehe verheiratet und hat zwei Töchter aus erster Ehe. Seine jüngere Tochter ist die Schriftstellerin Mirjam Müntefering. Der manchesmal "Münte" genannte Politiker hat nach dem Besuch der Volksschule eine Lehre als Industriekaufmann absolviert und war dann als Kaufmännischer Angestellter in der metallverarbeitenden Industrie tätig.
Seit 1966 ist Müntefering Mitglied der SPD. Von 1969 bis 1979 war er Mitglied im Stadtrat von Sundern im Sauerland. Von 1975 bis 1992 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1990 bis 1992 Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion. 1992 schied er dann aus dem Bundestag aus, um Landesminister in Nordrhein-Westfalen zu werden. Von 1992 bis 1998 war er auch Vorsitzender des SPD-Bezirkes Westliches Westfalen.
Im Dezember 1992 wurde er als Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen in das Kabinett von Ministerpräsident Johannes Rau berufen. Als er 1995 zum Bundesgeschäftsführer der SPD gewählt wurde, schied er aus diesem Amt aus. Von 1995 bis 1998 und kommissarisch von September bis Dezember 1999 war er Bundesgeschäftsführer der SPD. Dem nordrhein-westfälischen Landtag gehörte er von 1996 bis 2000 an. Seit 1998 ist er wieder Mitglied des Deutschen Bundestages. Seit September 2002 ist er Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.
Nach dem Regierungswechsel 1998 wurde er im Kabinett von Bundeskanzler Gerhard Schröder zum Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen ernannt. Als nach dem Rücktritt von Ottmar Schreiner am 5. September 1999 der Posten des Bundesgeschäftsführers der SPD vakant geworden war, trat er als Minister zurück und übernahm kommissarisch diesen Posten.
Von Dezember 1999 bis Oktober 2002 war er SPD-Generalsekretär, von 1998 bis 2001 war er außerdem Vorsitzender des SPD-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen. Auf einem SPD-Sonderparteitag am 21. März 2004 wurde Müntefering Nachfolger von Gerhard Schröder als Bundesvorsitzender der SPD. Er erhielt 95,1 % der Stimmen und damit das beste Ergebnis für einen SPD-Vorsitzenden seit 1991.
Überblick
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