Ewald Bucher
Dr. Ewald Bucher (* 19. Juli 1914 in Rottenburg (Neckar); † 31. Oktober 1991 in Mutlangen) war ein deutscher Politiker (FDP/DVP).
Table of contents |
2 Partei 3 Abgeordneter 4 Öffentliche Ämter |
Ausbildung und Beruf
Nach dem Abitur 1933 absolvierte Bucher ein Studium der Rechtswissenschaft, welches er 1937 mit dem ersten und 1941 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. 1941 erfolgte auch seine Promotion zum Dr. jur. 1940 sowie 1943 bis 1944 nahm er als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Von 1945 bis 1953 war er als Rechtsanwalt in Schwäbisch Gmünd tätig.
Von 967 bis 1991 übte er leitende Tätigkeiten in Verbänden des Städtebaus und der Wohnungswirtschaft aus.
Partei
Bucher war Mitglied der NSDAP. Außerdem war er von 1931 bis 1933 Mitglied des NS-Schülerbundes und Träger des Goldenen Abzeichens der HJ.
Von 1950 bis 1972 war er Mitglied der FDP/DVP.
Seit 1984 war er Mitglied der CDU.
Abgeordneter
Von 1953 bis 1969 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1956 bis 1962 Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion.
Öffentliche Ämter
Am 11. Dezember 1962 wurde er als Bundesminister der Justiz in die von Bundeskanzler Konrad Adenauer geführte Bundesregierung berufen. Er behielt dieses Amt auch unter Bundeskanzler Ludwig Erhard.
In der Verjährungsdebatte konnte Bucher sich nicht durchsetzen. Die in der NS-Zeit begangenen Morde unterlagen der 20jährigen Verjährungsfrist und hätten damit ab dem 8. Mai 1965 nicht mehr verfolgt werden können. Bucher hielt die Verjährungsfristen für materielles Recht und daher nicht für nachträglich verlängerbar, da dies dem Grundsatz nulla poena sine lege widerspreche. Die gegen seinen Willen durchgesetzte Verlegung des Stichtages vom 8. Mai 1945 auf den 1. Januar 1950 ermöglichte die Verfolgung der NS-Morde für zunächst weitere fünf Jahre. Wegen dieser Entscheidung trat Bucher am 26. März 1965 als Bundesminister der Justiz zurück.
Nach der Bundestagswahl 1965 übernahm er dann am 26. Oktober 1965 die Leitung des Bundesministeriums für Wohnungswesen und Städtebau. Am 28. Oktober 1966 trat er gemeinsam mit den übrigen FDP-Bundesministern von seinem Amt zurück.
Bei der Bundespräsidentenwahl 1964 kandidierte Bucher als Kandidat der FDP gegen den Amtsinhaber Heinrich Lübke. Er unterlag mit nur 123 Stimmen bereits im ersten Wahlgang.
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