Zoonose
Als Zoonose wird eine auf den Menschen übertragbare Tierkrankheit bezeichnet. Die Krankheit wird von Tieren auf den Menschen übertragen. Umgekehrt kann aber auch der Mensch wieder die Tiere infizieren. Tiere stellen somit ein Reservoir für die Krankheitserreger dar.
Zoonosen können durch Viren, Bakterien, Pilze (vor allem Hautpilze), Protozoen, Würmer und andere Parasiten verursacht werden.
Masern sollen von Wölfen stammen, Tuberkulose von Rindern, AIDS von Schimpansen und die neueste Lungenseuche SARS von Katzen oder von Geflügel. Die Übertragungswege bei Creutzfeldt-Jakob-Krankheit sind noch nicht genau geklärt, doch das häufige Auftreten dieser Krankheit bei Schafzüchtern und in ihren Familien ist bereits evident. In Südostasien, wo Menschen mit ihren Haustieren eng beisammen leben, entstehen immer neue Grippeviren. Diese Krankheiten verlaufen bei Tieren oft ganz ohne Symptome, für die Menschen können sie tödlich sein.
Besondere Gefahr kommt von der steigenden Beliebtheit für immer mehr exotische Kuscheltiere, die dann meistens nur aus Wildfängen und Importen stammen können, über die man normalerweise nur wenig wissen kann. Tiere können sich auch beim Händler oder Transport gegenseitig anstecken und so auch Krankheiten übertragen, die nicht gerade arttypisch sind. Tiere aus einer seriösen Zucht sind weit weniger gefährdet, Tiere, mit denen man bereits genügend Erfahrungen habe, sind weniger gefährlich. Doch auch bei der vertrautesten Katze und dem Hund, dem besten Freund des Menschen, ist Vorsicht und Hygiene immer angebracht.
Die Salmonellose wird vor allem über Lebensmittel (Eier, Milchprodukte, Geflügelfleisch) von Tier zum Mensch übertragen, sie kann manchmal sogar tödlich verlaufen, sie ist die am häufigsten gemeldete Zoonose. Der Sommer ist die Hauptsaison der Salmonellen.
Bereits erkannte und bekannte Zoonosen:
- Abortus Bang
- Echinokokkose
- Milzbrand
- Pest
- Psittakose
- Tollwut
- Toxoplasmose
- Trichinose
- Tularämie
- Primaten
- Hauskatzen
- Haushunde
- Schweine
- Pferde
- Rinder
- Nagetiere
- Hasenn und Kaninchen
- Fledermäuse
- Geflügel und Ziervögel, Tauben, Papageien
- Insekten
Prävention
Jeder Mensch, der mit Tieren oder ihren Produkten in Berührung kommt, kann einer Infektion ausgesetzt sein. Dabei ist es irrelevant, ob der Mensch Tiere bejagt oder als Nutz- oder Haustiere domestiziert.
Infektionen von Tiere auf Menschen werden durch die gleichen Methoden vermieden, wie auch bei zwischenmenschlichen Infektionen. Bei der Tierhaltung ist Hygiene (saubere Ställe und Gehege, Reinigen der Hände, Desinfektion (etwa Kochen) von Textilien) die wichtigste Maßnahme. Daneben ist die Trennung von Menschen- und Tiernahrung sowie Essgeschirr wichtig. Nahe Kontakte (etwa Küsschen auf die süße Tierschnauze bei Haustieren) verbreiten genau wie nahe Kontakte zwischen infizierten Menschen Krankheiten.
Tiere aus der Küche, Kinderzimmer und Schlafzimmer fernhalten. Im Bett und Esstisch haben auch die liebsten Haustiere nichts verloren. Auch unterwegs im Auto gehört der Hund in den Kofferraum und nicht auf den Schoss, es ist ihm dort auch wohler, wenn man es ihm rechtzeitig angewöhnt. Es ist auch sicher für alle Beteiligten. Kratzer und Bisse sofort auswaschen und desinfizieren, Augen besonders gut schützen, nicht blutende Wunden sind weit gefährlicher als blutende. Kleinkinder, Kranke, Schwangere und Senioren brauchen besondere Vorsicht bei Tierkontakten, immer bedenken, dass Tiere an Krankheiten nicht (sichtbar) erkranken müssen, die für uns Menschen tödlich sein können. Kleine Kinder nie mit Tieren alleine lassen, Kindern den angstfreien Umgang mit Tieren aber auch den Respekt vor dem Tier und Hygiene rechtzeitig beibringen. Vorsicht auf Reisen, die zahlreichen Katzen und Hunde, die scheinbar oder wirklich herrenlos zum Beispiel am Mittelmeer umherstreuen, die sind nicht unbedingt für den Urlaubsflirt geeignet.
Auch Menschen können mit ihren Infektionskrankheiten Tiere anstecken und ernsthaft gefährden. Zoonosen sind wahrscheinlich verbreiteter, als oft angenommen. Das Wissen um das Gefahrenpotential dieser Krankheitsübertragung ist auch bei Fachleuten (Medizinern, Zoologen, Züchtern) relativ lückenhaft. Die letzten Erfahrungen mit BSE und SARS belegen, wie sorglos bis heute mit dem Risiko für Menschen und Tiere umgangen wurde.
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