Werdenfelser Land
Das Werdenfelser Land bezeichnet eine oberbayerische Kulturregion, die sich von Mittenwald im Süden bis hin nach Murnau am Staffelsee erstreckt. Sie umfasst Teile der bayerischen Alpen, sowie des Alpenvorlandes. Eingegrenzt wird dieses Gebiet im Süden von Österreich, im Westen vom Allgäu, im Norden vom Landsberger-, Starnberger- und dem Fünfseen Land, sowie im Osten von der Jachenau.Namen gebend für die Region ist die mittelalterliche Burg Werdenfels nördlich von Garmisch-Partenkirchen. Die Burg diente vornehmlich zur Sicherung der Heers- und Handelsstraße, die durch das Loisachtal führte und Handelsplätze in Italien und Oberbayern verband.
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2 Geographie 3 Geschichte |
Städte
Das kulturelle Zentrum bildet Garmisch-Partenkirchen. Folgende Städte und Gemeinden gehören ebenfalls zum Werdenfelser Land:
- Bad Bayersoien, Bad Kohlgrub
- Eschelohe, Ettal
- Farchant
- Grafenaschau/Schwaigen, Grainau, Grossweil
- Krün
- Mittenwald, Murnau am Staffelsee
- Oberammergau, Oberau, Ohlstadt
- Riegsee
- Saulgrub, Schwaigen, Seehausen, Spatzenhausen
- Uffing, Unterammergau
- Wallgau
Geographie
Das südliche Werdenfelser Land wird durch das Wetterstein-Gebirge und dem Karwendel begrenzt. Der Zugspitze liegt südwestlich von Garmisch-Partenkirchen und ist mit 2962 m ü. NN der höchste Berg Deutschlands. Sowohl die Täler, als auch das Alpenvorland ist durch die letzte Eiszeit stark geprägt worden. Die Seen sind z.T. dadurch entstanden, dass Grundwasser die durch die Gletscher geschaffenen Vertiefungen ausfüllte. Später verlandeten die Seen und es bildeten sich Moore, wie z.B. das Murnauer Moos.
Geschichte
In der frühen Eisenzeit wurde das Werdenfelser Land von Illyrer besiedelt. Schon zu dieser Zeit bestanden enge Kontakte über die spätere Brenner-Scharnitz-Straße nach Oberitalien. Ab ca. 500 v. Chr. drangen Kelten in dieses Gebiet ein und vermischten sich mit der einheimischen Bevölkerung. Die Römer wiederum unterwarfen die Kelten um 15 v. Chr und teilten das Gebiet der Provinz Raetien zu. Vereinzelt übernahmen die Römer Siedlungs-, sowie Flußnamen veneto-illyrischen oder keltischen Ursprungs, so das diese z.T. bis in die heutige Zeit überdauerten (Partenkirchen - Parthanum, Isar – Isaria). Die schon bestehende Handelstraße wurde ab 195 n. Chr ausgebaut und reichte nun bis Augsburg. Die Via Claudia Augusta führte über zwei Wege (Loisachtal und Fernpaß) über den Brenner nach Oberitalien. Die römische Reisestation Parthanum ist der Vorläufer des heutigen Partenkirchen. Nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches und dem Ende der Völkerwanderung siedelten ab ca. dem 6. Jahrhunderts n. Chr Bajuwaren in den Tälern an.
Die von Herzog Otto von Wittelsbach 1180 nordwestlich von Partenkirchen errichtete Burg Werdenfels ging 1294 an das Hochstift Freising. Die Kontrolle der Nordzugängen der wichtigen europäischen Handelsstraße, durch das Freisinger Erzstift, brachte der Bevölkerung über einen langen Zeitraum einen relativen Wohlstand.
Mit Beginn der Neuzeit kam es zu einem deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung aufgrund der verstärkten Handelsbeziehungen mit Italien (Siehe auch: Fugger, Welser). Der Name Beiname Goldenes Landl für das Werdenfelser Land stammt aus dieser Zeit. Durch den 30-jährigen Krieg wurde diese Entwicklung beendet; die Bevölkerung verarmte. Spätere Kriege, wie den Spanischen und den österreichischen Erbfolgekrieg zu Beginn des 18. Jahrhundert, sowie im 19. Jahrhundert die napoleonischen Kriege, zogen ebenfalls die Bevölkerung schwer in Mitleidenschaft. Mit der 1889 errichten Bahnverbindung mit München setzte der Fremdenverkehr ein.