Grundwasser
Grundwasser ist das Wasser, das die Hohlräume unter der Erdoberfläche ausfüllt.
Das Grundwasser unterliegt nur dem hydrostatischen Druck (der Schwerkraft), hygroskopisch gebundenes Wasser, durch die Oberflächenspannung sowie durch Kapillareffekte gebundenes Wasser gehören demnach nicht zum Grundwasser.
Grundwasser entsteht dadurch, dass Niederschläge versickern oder Wasser im Uferbereich von Oberflächengewässern (Fluss, See, siehe auch Uferfiltrat) in den Boden gedrückt wird. Beim Bodendurchgang wird das Grundwasser physikalisch und chemisch gereinigt, auch biologischeVorgänge laufen dabei ab. Nach einer Durchgangszeit von 50-100 Tagen ist das Wasser nicht nur sauber, sondern meist auch praktisch keimfrei.
Das Grundwasser sinkt durch die verschiedenen Bodenschichten, bis es auf wasserundurchlässige Stauer trifft. Wie Oberflächengewässer fließt auch das Grundwasser, abhängig von Gefälle und dem durchflossenen Leiter. In Kies beträgt die Durchgangszeit zwischen 5-20 m/Tag, in feinporigeren Sedimenten wie Sand nur etwa 1 m/Tag, da Kapillar- und Porensaugkräfte den Fluss behindern. Die Oberfläche des Grundwasserflusses wird Grundwasserspiegel genannt.
Besonders große Grundwasservorräte enthalten Lockergesteine wie Schotter, Kies oder Sand; insbesondere alluviale und diluviale Kiese und Sande. Dementsprechend befinden sich die größten Grundwasservorräte in Deutschland im Oberrheingraben, dem Alpenvorland und den norddeutschen Urstromtälern. Besonders im Alpenvorland erreichen die grundwasserführenden Schichten Mächtigkeiten von bis zu 100 m.
Örtlich begrenzt tritt Grundwasser in Quellenn an die Oberfläche, die, wenn sie gefasst werden, auch zur Trinkwasserversorgung genutzt werden können. An anderen Stellen müssen zur Nutzung des Grundwassers Brunnen angelegt werden, Pumpschächte, die bis unter den Grundwasserspiegel reichen.
Der weitaus größte Teil des deutschen Trinkwasserbedarfs wird heute aus dem Grundwasser gedeckt.
Siehe auch: Aquifer