Perry Rhodan
Perry Rhodan ist eine deutsche Science-Fiction-Serie in der Art der Groschenromane, die seit 1961 allwöchentlich bei der Verlagsunion Pabel-Moewig erscheint.
Ursprünglich als 30-bändiger Heftzyklus geplant, musste schon der erste Roman der Serie, Unternehmen Stardust, wegen des großen Erfolges ein zweites Mal aufgelegt werden.
Heute ist Perry Rhodan die erfolgreichste Science-Fiction- und Heftromanserie der Welt.
Die erste Auflage erreichte im Oktober 2003 die Heftfolge 2200 und eröffnete damit einen neuen Zyklus.
Perry Rhodan erscheint in Deutschland als:
Erscheinungsarten
(Die zweite (11. März 1966 bis 06. Juli 1987 bei Nummer 1114) und die vierte (12. Oktober 1977 bis 1993 bei Nummer 799) Auflage wurden aus Kostengründen eingestellt.)
Lange Zeit gab es, Planetenromane genannte, abgeschlossene, im Perry Rhodan-Universum angesiedelte, Geschichten beim Pabel-Verlag, später bei der Verlagsunion Pabel-Moewig, dem Heyne Verlag und Burgschmiet-Verlag (BSV) als Taschenbücher.
Ab 1970 erschien eine Atlan-Serie in Heft-, später dann in Buchformat. Desweiteren gab oder gibt es PR-Comics, Musik, Hörspiele, Hörbücher, Modellbausätze von Revell, PC-Games (Perry Rhodan Operation Eastside), Sammelkartenspiel, Rollenspiele, Strategiespiele, Poster und vieles mehr sowie viele Fan-Projekte wie Dorgon.
Perry Rhodan erscheint außer im deutschsprachigen Raum auch in Brasilien, Russland, China, Japan, Frankreich, Tschechien und in den Niederlanden.
Perry Rhodan-Film:
SOS aus dem Weltraum (1966) / Zur Wiederaufführung in Deutschland geänderter Titel: Kampf der Planeten
Regie: Primo Zeglio
Darsteller: Lang Jeffries, Essy Persson
Musik: Anton García Abril, Erwin Halletz
Handlung
1971 landet die vierköpfige Crew um Commander Perry Rhodan als erste Menschen auf dem Mond. Auf der erdabgewandten Seite finden sie das abgestürzte Raumschiff einer mit den Menschen verwandten Rasse, der Arkoniden.
Mit Hilfe der überlebenden Arkoniden Crest und Thora, der späteren Ehefrau von Perry Rhodan, gelingt es ihm, einen (atomaren) Weltkrieg zu verhindern und die Menschheit zu einen. Terrania wird Hauptstadt der vereinten Menschheit (1980).
Bei einer Expedition in die Milchstraße stößt er auf den Kunstplaneten Wanderer und seinen Erbauer ES, einem auf der kosmischen Evolutionsstufe höher stehenden Kollektivwesen, das ihm und ein paar Getreuen die relative Unsterblichkeit gewährt.
Im Laufe der Zeit vom Jahr 1980 an erweitert Perry Rhodan das Solare Imperium der Menschen (Terraner) bis an die Grenzen der Milchstraße. Sieg und Niederlage wechseln sich ab. Die Serienzeit hat inzwischen das Jahr 4900 erreicht.
Die Handlung ist in sogenannte Zyklen unterteilt, die normalerweise 50 oder 100 Hefte mit einem oft kriegerischen Thema umfassen. Heute noch be- und gerühmt sind z.B. die Zyklen "Meister der Insel" (MdI, Bd. 200- 299) oder "Die Cantaro" (Bd. 1400- 1499). Seit 1994 gibt es 200-bändige Großzyklen, die in vier Unterzyklen unterteilt werden. Bis jetzt waren das "Das große kosmische Rätsel" (Bd. 1600- 1799) und "Thoregon" (Bd. 1800- 2199). Aktuell läuft der inzwischen 33. Zyklus "Der Sternenozean" der wohl wieder ein 100er Zyklus zu werden scheint.
Trotz der Vielfalt der Charaktere und Ideen wiederholen sich gewisse Muster (Bedrohung Terras resp. der Menschheit, Lösung der Bedrohung nur durch Rhodan und dessen Freunde/Verbündete) sehr oft. Feindliche Mächte stammen grundsätzlich von "außen", die Menschheit ist grundsätzlich gut, kann aber "zum Bösen" verführt werden. Die Unsterblichen haben sich dann um dieses Problem zu kümmern (Übervater-Figuren).
Perry Rhodan wird schon im Kindesalter von der Superintelligenz ES für die kosmischen Ereignisse der Zukunft auserkoren und entprechend „gelenkt”, um auf den Mond zu gelangen und das Erbe der Arkoniden anzutreten. Diese wurden von ES vergeblich auserwählt, den Völkern der Galaxis den Frieden zu bringen, da sie sich nach ihrer expansorischen Phase nicht weiterentwickelten, sondern degenerierten. Solche Ereignisse sind so langwierig (ES rechnet mit einem Zeitraum von ca. 20.000 Jahren), dass Perry Rhodan nach einiger Zeit (die er vorübergehend mit Zellduschen überlebt) einen speziell auf ihn abgestimmten Zellaktivator erhält, wie auch 10.000 Jahre zuvor der Arkonide Atlan, der auf der Erde weilt, weil er dort in den Wirren eines Krieges vergessen wurde. Weitere 25, von jedem Individuum tragbare, Aktivatoren werden in der Milchstraße verstreut und garantieren nach ihrem Auffinden auch einigen Getreuen Perry Rhodans die relative Unsterblichkeit (die Träger sterben nicht von Alters wegen oder an Krankheiten, können aber durchaus eines unnatürlichen Todes wie Unfall oder durch Gewalt sterben). Später werden die eiförmigen Aktivatoren gegen implantierte Chips ausgetauscht.
Die in der Serie auftauchenden Entwicklungsstufen stellen die kosmische Evolution dar. Das Perry Rhodan Universum basiert auf einem Zwiebelschalenmodell. Es besteht aus den folgenden Stufen:
Die Superintelligenzen wirken für die Mächte des Chaos oder für die Mächte der Ordnung, das sind Wesenheiten, die Zivilisationen einer höhere Entwicklungsstufe bevölkern.
Zwischen den Superintelligenzen und den Chaos- beziehungsweise Ordnungsmächten gibt es die Entwicklungsstufe der Materiequellen und Materiesenken, aus denen sich die höheren kosmischen Mächte entwickeln.
Nach den Ideen der Serien-Autoren führt die Entwicklung des Lebens durch die Evolution zu einer Polarisierung der kosmischen Mächte, deren Auseinandersetzung ein Erstarren der Dynamik des Lebens verhindert.
Die Ordnungsmächte repräsentieren in der Regel nicht nur das „Gute”, sondern eher die kosmische Ordnung, die sich zum Beispiel durch die Naturgesetze ausdrückt, die Chaosmächte weitgehend das „Böse”, die eine wie die andere Seite versucht die untergeordneten Wesenheiten und Zivilisationen für ihre Ziele einzuspannen.
Insbesondere die Ordnungsmächte geraten in Konflikt mit den Freiheits-Idealenen eines Perry Rhodan. Sie scheuen auch nicht davor zurück, ganze Zivilisationen und sogar Galaxien für ihre Ziele zu opfern und junge Superintelligenzen zu töten, um einer Überbevölkerung des Universums entgegen zu wirken. Mit Hilfe von „Schwärmen” haben sie in grauer Vorzeit Leben in alle Winkel des Universums gebracht.
Die kosmischen Odnungsmächte heißen Kosmokraten, ihre Gegenspieler sind die Chaotarchen. Neben den Chaotarchen und Kosmokraten gibt es weitere kosmische Mächte, beispielsweise die Mutter der Entropie.
Die Serie beschreibt einen dritten Weg, der sich unabhängig von diesen Mächten zu etablieren versucht, man kann aber zur Zeit nicht einschätzen, ob dies zum Erfolg führen wird.
Die Existenz des Universums in seiner beobachteten Form wird durch so genannte Kosmonukleotide bestimmt, die ihre Botschaften über Messengers vermitteln.
Die Kosmonukleotide sind ähnlich aufgebaut wie der genetische Code, und so wie die Gene die Dynamik des lebendenden Organismus bestimmen, wirken die Kosmonukleotide für die Universen.
Die Idee von der nie endenden Auseinandersetzung zwischen Ordnung und Chaos führt unter anderem dazu, dass sich irdische Kriege nahtlos in den Kosmos hinein fortsetzen.
Die einzelnen Romane behandeln die kosmologische Orientierung oft als eine Art „Hintergrundrauschen”, in dessen Rahmen individuelle Schicksale ablaufen. Man ist sehr darum bemüht, den Bezug zu den Wünschen, Gedanken und Hoffnungen einzelner Menschen nicht zu verlieren. Die Konflikte, die sich ergeben, sind ähnlich, wie wir sie aus dem Altagsleben her kennen, nur, dass jetzt viele Ideen der Science Fiction diesen Alltag bestimmen können. Hierzu gehören zum Beispiel Erscheinungen der Parapsychologie sowie die Möglichkeit, ferne Welten und fremde Kulturen zu erleben.
Gerade die Beschreibung fremder Zivilisationen, ihrer Individuen und deren Probleme ist oft lesenswert.
Interstellare Raumfahrt wird durch einen so genannten Hyperraum ermöglicht. In diesem Gebilde sind Universen als gekrümmte vierdimensionale Raumzeit-Mannigfaltigkeiten eingebettet. Es werden Ideen der Allgemeinen Relativitätstheorie verwendet. Die Serie geht also von der Existenz eines Multiversums aus.
Die spezielle Relativitätstheorie wird in den Handlungen kaum verfolgt.
Gerade die Möglichkeit, Raumschiffe schneller als die Lichtgeschwindigkeit fliegen zu lassen, könnte im Rahmen der gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu gewaltigen Zwillingsparadoxien führen. Dieses Problem wird wie in vielen SF-Serien durch Einführung höherer Dimensionen mit eigener „Physik”, hier dem fünfdimensionalem Hyperraum, quasi umgangen.
Der sechsdimensionale „Dakkarraum” ermöglicht insbesondere Zeitreisen. In einigen Romanen führen Manipulationen in der Vergangenheit zu einer geänderten Zukunft.
In aktuellen Romanen (speziell im THOREGON-Zyklus bis Band 2200) wird dagegen die Theorie verfolgt, dass auch bei Zeitreisen in die Vergangenheit Veränderungen und Zeitparadoxa nicht möglich sind und so genannte Zeitschleifen immer geschlossen werden. ("Es geschieht, weil es geschah.")
Dies wird von vielen Lesern als Irrweg angesehen und sorgt für erheblichen Unmut.
Lemurernachfahren (Lemurer -> erste Menschheit, Beherrscher der Milchstraße vor 50.000 Jahren)
Milchstraßenvölker, die keine Lemurernachfahren sind
Kritische Betrachtungen der Serie
Anfänglich bilden expansionistische Bestrebungen zur Herrschaftserweiterung das Ziel der Terraner (realzeitlich: 60er und 70er Jahre). Im Lauf der Zeit ändern sich diese Ziele, das in der Milchstraße hegemonistische Solare Imperium wird zerschlagen (80er Jahre) und die Serie wendet sich eher esoterischen Inhalten zu (späte 80er, frühe 90er). Lange Zeit sind die Terraner nur ein Volk unter vielen und erst in jüngster Zeit haben sich erneut drei große Machtblöcke gebildet, von denen sich zwei (Terraner und Arkoniden) eher feindselig gegenüber stehen (ab Ende der 90er).Inhaltliche Betrachtungen
Superintelligenzen sind die nächsthöhere Entwicklungsstufe nach dem Individuum, dem Einzelwesen. Dabei vereinen sich die Individuen zu einem Wesen, das die geistigen Bewusstseine Einzelner in einem Kollekivbewusstsein aufnimmt. Der Einflussbereich einer Superintelligenz umfasst in der Regel einen Cluster von Galaxien. Die Superintelligenz ES ist für die lokale Gruppe zuständig, ein Galaxiencluster, der die Milchstraße, Andromedanebel, Hangay, M33 , Große Magellansche Wolke , Kleine Magellansche Wolke, Andro-Alpha, Andro-Beta, Fornax, Sagittarius (Mhagro) und NGC 6822 enthält.Chronologie
Autoren
Titelbildzeichner und Illustratoren
Risszeichner
Bekannte Figuren
Terraner
Extraterrestrier
weitere wichtige Figuren
Bekannte Völker
- Epsaler (Terranerabkömmlinge)
- Ertruser (Terranerabkömmlinge)
- Oxtorner (Terranerabkömmlinge)
- Siganesen (Terranerabkömmlinge, „kleine Menschen”, zwischen 10 cm und 20 cm groß)
- Antis (Arkonidenabkömmlingen, Antimutanten mit besonderen paraphysischen Fähigkeiten)
- Springer (Arkonidenabkömmlinge, galaktische Händler)
Völker anderer Galaxien
Wesenheiten
Bekannte Raumschiffe
Schiffstypen
Die Terraner (Menschheit) benutzen vorzugsweise Raumschiffe in Kugelform. Die ersten Schiffe (bis Typ Schlachtschiff) wurden von den Arkoniden direkt übernommen, spätere von den Terranern selbst gebaut und weiterentwickelt. Man unterscheidet normalerweise folgende Typen:
Die Besatzung variiert von zwei (Spacejet) bis circa 8.000 Menschen (Ultraschlachtschiff).Schiffstypen anderer Völker
Organisationen
Zyklenübersicht
Literatur
Weblinks
Siehe auch: Zukunftsliteratur