Michael Hainisch
DDr.Michael Hainisch (* 15. August 1858 in Aue bei Schottwien (Niederösterreich), † 26. Februar 1940 in Wien) war der erste Bundespräsident der Republik Österreich, Sozial- und Wirtschaftspolitiker, Sohn von Marianne Hainisch.Nach seiner juridische Ausbildung beschäftigte er sich mit agrar- und sozialpolitischen Problemen und nutzte sein Gut bei Spital am Semmering als Musterbetrieb für praxisnahe Lösungen - berühmt wurde seine Zuchtkuh "Bella" mit Rekordmilchleistungen.
In Wien war er als Volksbildner tätig und ein Mitbegründer der Wiener Zentralbibliothek und der Deutschen Turnerschaft (1890). Wie Ludo Moritz Hartmann unterstützte er dessen Initiative zur Gründung der ersten Volkshochschule Österreichs. Am 2. Dezember 1900 wurde ein Aufruf zur Konstituierung einer Volksuniversität veröffentlicht, die er genauso wie Ernst Mach, Rosa Mayreder und Julius Tandler unterzeichnete. Durch seine Weltanschauung, liberal und großdeutsch gesinnt, wird er zu den österreichischen Fabiern gezählt, aber trotz seiner Nähe zur Großdeutschen Volkspartei blieb er parteilos.
Michael Hainisch war vom 9. Dezember 1920 bis 10. Dezember 1928 für zwei Amtsperioden erster Bundespräsident Österreichs und aufgrund seiner korrekten Amtsführung bei allen politischen Lagern anerkannt. Er war ein Förderer der Landwirtschaft, der Elektrifizierung der Eisenbahnen, des Fremdenverkehrs, des österreichisch-deutschen Handels, des ländlichen Brauchtums und der Schaffung eines Denkmalschutzgesetzes. Nach seiner Amtsperiode als Bundespräsident wurde er 1929 Handelsminister im Kabinett Schober III.
1938 sprach sich Michael Hainisch als überzeugter Großdeutscher für den Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland aus.
Er war Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften.
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