Rosa Mayreder
Rosa Mayreder (geb. Obermayer, Pseud.: Franz Arnold) (* am 30. November 1858 in Wien; † am 19. Januar 1938 in Wien) war eine österreichische Frauenrechtlerin.Sie war die Tochter eines wohlhabenden Gastwirts, die sich seit ihrer Jugend als Malerin und Schriftstellerin betätigen konnte und verfasste das Libretto zu Hugo Wolfs Oper "Der Corregidor" nach der spanischen Novelle "Der Dreispitz" und war eine seiner Förderinnen. Im 1881 heiratete Rosa Mayereder ihren Jugendfreund, den Architekten und späteren Rektor der Technischen Hochschule Wien Karl Mayreder. Bei der Frauenrechtlerin M. Lang lernte sie Anfang der 1890er Jahre Marianne Hainisch kennen und trat 1893 dem neugegründeten Allgemeinen Österreichischen Frauenverein, bei deren Vorstandsmitglied und Vizepräsidentin sie alsbald wurde. Ab 1899 gab sie gemeinsam mit Lang und Fickert die Zeitschrift "Dokumente der Frauen" heraus.
Während des Ersten Weltkriegs engagierte sie sich in der Friedensbewegung und wurde 1919 die Vorsitzende der "Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit" (IFFF). In ihren Hauptwerken, der zweibändigen Essaysammlung "Zur Kritik der Weiblichkeit" (1905) und "Geschlecht und Kultur" (1923), die eine weite Verbreitung fanden und auch ins Englische übersetzt wurden, kritisierte Rosa Mayereder die Diskriminierung von Frauen, ihre Herabwürdigung zum Sexualobjekt sowie die bestehende Doppelmoral.