Hans Jonas
Hans Jonas (*10. Mai 1903 in Mönchengladbach, † 5. Februar 1993 in New York) war ein deutsch-jüdischer Philosoph und Ethiker.
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2 Werk 3 Schriften (Auswahl) 4 Weblinks |
Leben
Nach dem Studium der Philosophie, Theologie und Kunstgeschichte in Freiburg, Berlin, Heidelberg und Marburg (u.a. bei Martin Heidegger und Bultmann) promovierte Jonas 1928 mit einer Arbeit zum "Begriff der Gnosis". Anfang der 1930er Jahre wanderte er über London nach Jerusalem aus. Von 1940 bis 1945 war er britischer Soldat, 1948 bis 1949 in der israelischen Armee. 1949 siedelte Jonas nach Kanada und 1955 schließlich nach New York über. Er war Professor in Princeton, an der Columbia University, der University of Chicago und der Universität München.
Werk
Jonas beschäftigte sich zunächst vorwiegend mit geistes- und philosophiegeschichtlichen Themen. Dabei galt sein Hauptinteresse der spätantiken Gnosis, die er aus existenzphilosophischer Perspektive als Ausdruck der menschlichen Grunderfahrung einer tiefen Entzweiung von Ich und Welt deutete.
Spätere Arbeiten entwickelten die Konzeption einer philosophischen Biologie, die als ontologisch orientierte Philosophie des Organischen den in Gnosis und Neuzeit gleichermaßen aufbrechenden Dualismus von Subjekt und Objekt, Geist und Materie, Seele und Leib, Freiheit und Notwendigkeit theoretisch zu überwinden versucht. Ihr zufolge bildet das Organische bereits in seinen phylo- und ontogenetisch elementarsten Formen das Geistige vor, während der Geist umgekehrt noch in seinen höchsten und subtilsten Leistungen stets Teil des Organischen bleibt. So wird z.B. die alles Geistige wesentlich kennzeichnende Freiheit als ein im Kern schon im organischen Vorgang des Stoffwechsels angelegtes Prinzip interpretiert, das sich in steter Abhängigkeit von seinen materiellen Grundlagen gleichwohl zu gattungsgeschichtlich immer höher entwickelten Formen entfaltet.
Auf dieser naturphilosophischen Grundlage wandte sich Jonas schließlich zunehmend ethischen Fragestellungen zu, die insbesondere das Verhältnis des Menschen zur Natur und seinen Umgang mit der Technik betrafen. Gegenüber den vorwiegend auf den Menschen als denkendes und handelndes Subjekt bezogenen Ethik der Neuzeit blieb dabei der ontologische Gesichtspunkt bestimmend: Was gut und richtig ist, verdankt sich nicht primär subjektiver Reflexion, sondern ist im Sein selbst gleichsam objektiv vorgezeichnet. Jonas' Hauptwerk ist das 1979 erschienene Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation. Aus ihm stammt das bekannte, in der Formulierung an Kants kategorischen Imperativ angelehnte Zitat:
- "Handle so, daß die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden."
Im Jahre 1987 erhielt Jonas den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Schriften (Auswahl)
Weblinks
Ein Exzerpt zu Jonas, H. „Technik, Ethik und Biogenetische Kunst Betrachtungen zur Schöpferrolle des Menschen" finden Sie auf dieser Seite
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