Ramon Mercader
Jaime Ramón Mercader del Río Hernánde (auch Ramon Mercador) war ein spanischer Kommunist und Agent des sowjetischen Geheimdienstes NKWD. In dieser Funktion verübte er den Mordanschlag auf Leo Trotzki.
Table of contents |
2 Das Attentat 3 Die Verurteilung 4 Die letzten Jahre 5 Literatur 6 Weblinks |
Am 7. Februar 1914 wurde Ramon Mercader als Sohn von Eustacia Maria Caridad del Rio Hernandez und Don Pablo Mercader Marina in Barcelona, Spanien geboren. Einen Großteil seiner Jugend verbrachte er mit seiner Mutter in Frankreich.
Schon als junger Mann begeisterte er sich für die Idee des Kommunismus. Nachdem er eine kommunistische Organisation gegründet hatte, wurde er am 12. Juni 1935 verhaftet. Bereits 1936 wurde er wieder entlassen. Nachdem seine Mutter eine Agentin des
sowjetischen Geheimdienstes NKWD wurde, wurde auch er als Agent angeworben. Im Jahre 1937 reiste er nach Moskau, wo er eine militärische Ausbildung erhielt. Dort wurde ihm auch der Deckname "GNOME" gegeben.
Durch seine Vorgesetzten beim NKWD erhielt er den Auftrag, Leo Trotzki zu töten. Dieser lebte seit 1937 in einer Villa in Coyoacán, einem Vorort von Mexico City. Nachdem ein erstes Attentat auf ihn am 24. Mai 1940 gescheitert war, wurde sein Anwesen zu einer Festung ausgebaut. Ein weiteres Attentat schien daher nur möglich, wenn es dem Attentäter gelingen würde, das Vertrauen Trotzkis und somit Zugang zum Anwesen zu erhalten.
Im Juli 1938 erschlich sich Mercader unter dem Namen Jacques Mornard in New York City das Vertrauen einer Anhängerin Trotzkis. Über sie lernte er ein französisches Ehepaar Rosmer kennen, die Trotzkis Enkel aus Paris nach Mexiko gebracht hatten. Bei seinem nächsten Besuch in New York reiste er mit einem gefälschten kanadischen Pass ein, der auf den Namen Frank Jacson ausgestellt war. Durch einige Besuche beim Ehepaar Rosmer bekam er schließlich Zutritt zum Anwesen Trotzkis und traf dort am 28. Mai 1940 das erste mal auf ihn. In der Folge besuchte er Trotzki noch mehrere Male. Dieser schöpfte schließlich sogar Verdacht: "Ich mag ihn nicht! Wer ist er eigentlich? Wir sollten mehr über ihn herausfinden." Trotzdem gestattete Trotzki Mercader am 20. August 1940 noch einen weiteren Besuch, bei dem es schließlich zum Attentat kam. Mercader hatte einen Eispickel, einen Dolch und eine Pistole in seinem Mantel versteckt. Als Trotzki gegen 17:20 Uhr in einem mitgebrachten Aufsatz las, schlug Mercader mit dem Eispickel auf Trotzkis Kopf ein. Dieser konnte sich noch auf Mercader stürzen und ihn in die Hand beißen. Die herbeieilenden Leibwächter hätten Mercader umgehend gelyncht, wenn Trotzki sie nicht selbst gestoppt hätte: "Tötet ihn nicht! Dieser Mann hat eine Geschichte zu erzählen.". Trotzki wurde in ein Krankenhaus gebracht wo er am folgenden Tag, dem 21. August 1940 an seiner schweren Kopfverletzung verstarb.
Mercader wurde unter seinem Decknamen Jacques Mornard verhaftet. Diese Identität wurde jedoch angezweifelt, nachdem sich der echte Jacques Mornard an die Öffentlichkeit wandte. Mercader wurde des Mordes für schuldig befunden und zu 20 Jahren Gefängnishaft verurteilt. Da er keinerlei Reue zeigte, musste er die Strafe voll absitzen.
Im August 1953 wird seine wahre Identität nach einem Vergleich seiner Fingerabdrücke enthüllt. Am 6. Mai 1960 wird er aus dem Gefängnis entlassen. Von tschechischen Behörden wird ihm ein Pass auf den Namen Jacques Vendendreschd ausgestellt. Daraufhin lebte Mercader für kurze Zeit in Havanna, Prag und Moskau. Anschließend kehrte er nach Kuba zurück. Am 18. Oktober 1978 starb er in Havanna an Krebs. Der von Stalin bereits 1940 zum Held der Sowjetunion ernannte Mercader wurde auf Wunsch seiner Witwe auf einem Moskauer Friedhof beigesetzt.
Lebenslauf
Das Attentat
Die Verurteilung
Die letzten Jahre
Literatur
Weblinks