Pflanzenöl
Pflanzenöl ist ein Oberbegriff für "fettes" Öl, welches aus Pflanzen gewonnen wird, im Gegensatz zu den ätherischen Ölen welche auch als "trocknende Öle" bezeichnet werden. Wenn das Öl aus dem Samen der Pflanze stammt, spricht man von Ölsaaten. In den Samen kommt das Öl in Form von Lipiden vor, die dessen Zellmembran und Energiereserven darstellen. Eigentlich sollte man umfassend von Ölen und Fetten sprechen, denn der Unterschied ergibt sich nur aus der jeweiligen Konsistenz bei unterschiedlichen Temperaturen basierend auf der Anzahl von Bindungen auf molekularer Ebene. Chemisch gesehen bestehen Öle aus Triglyceriden.Man unterscheidet nach der Herkunftspflanze:
- Argan-Öl
- Algen-Öl
- Avocado-Öl
- Distel-Öl
- Lein-Öl
- Haselnuss-Öl
- Hanf-Öl
- Jojoba-Öl (eigentlich ein flüssiges Wachs)
- Kokos-Öl
- Kürbiskern-Öl
- Mais-Öl
- Mandel-Öl
- Mohn-Öl
- Nachtkerzen-Öl
- Oliven-Öl
- Palmöl
- Rapsöl
- Rizinus-Öl
- Sanddornkern-Öl
- Sesam-Öl
- Soja-Öl
- Sonnenblumen-Öl
- Walnuss-Öl
- Traubenkern-Öl
- Weizenkeim-Öl
- Nahrungsmittel (Salat)
- Margarine (Gehärtetes Fett)
- Kosmetik
- Grundstoff in der chemischen Industrie
- Kraftstoff für Dieselmotoren. In diesem Zusammenhang wird Pflanzenöl häufig Pöl abgekürzt (siehe auch http://www.fmso.de/, oder auch spezialisierter und auch für RME / PME www.fatty-fuels.de )
Die Herstellung von Pflanzenölen wird im Artikel Ölmühle am Beispiel von Walnussöl erklärt.
In jüngster Zeit gewinnen Pflanzenöle als Kraftstoff für Dieselmotoren zunehmend an Bedeutung. Aufgrund der gegenüber Dieselkraftstoff höheren Viskosität und der geringeren Cetanzahl sind in der Regel Anpassungsmaßnahmen an gewöhnlichen Dieselmotoren notwendig. Diese beinhalten im wesentlichen einen Wärmetauscher zur Erhitzung des Kraftstoffes, um die Viskosität unmittelbar vor den Eintritt in die Einspritzanlage zu senken.
Ein anderer Weg, Pflanzenöle in gewöhnlichen Dieselmotoren verwenden zu können, ist die Umesterung zum so genannten Biodiesel. In einem chemischen Prozess unter Anwesenheit von Methanol werden die Molekülketten verkürzt und damit die Viskosität verringert. Das Abfallprodukt ist Glyzerin. Der Fachbegriff für Biodiesel lautet PME (Pflanzen-Methyl-Ester) bzw. Fame (Fatty Acid Methylene Ester). Biodiesel ist bezüglich der Umweltbilanz umstritten, da der Umesterungsprozess relativ aufwändig ist und das Methanol in der Regel aus fossilen Quellen stammt.
Ein großer Vorteil der Verwendung von Pflanzenölen als Treibstoff ist die weitgehende CO2-Neutralität, das heißt, dass bei der Verbrennung im wesentlichen die Menge CO2 freigesetzt wird, die die Pflanzen vorher durch Photosynthese aus der Atmosphäre entnommen haben. Im Zuge der zunehmenden Nutzung als Treibstoff werden Ölpflanzen auch als Energiepflanzen bezeichnet.