Ludwig van Beethoven
Beethoven ist auch der Name des Asteroiden mit der Nummer 1815, Beethoven (Asteroid)Ludwig van Beethoven (getauft am 17. Dezember 1770 (geb. vermutl. am 16. Dezember) in Bonn; † 26. März 1827 in Wien) war ein deutscher Komponist der Klassik.
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Lebensgeschichte
Ludwig van Beethoven war der Sohn einer Musikerfamilie, deren Vorfahren (Bauern und Handwerker) aus dem flämischen Mechelen kamen. Das "van" im Namen zeugt nicht von adliger Herkunft, sondern zeigt die örtliche Herkunft an (also "von den Rübenhöfen"). Beethovens Großvater, der gleichfalls Ludwig van Beethoven hieß, war als Musiker beim Erzbischof (Kurfürst) von Köln angestellt und für das Orchester verantwortlich. 1740 wurde sein Sohn Johann geboren, der später Sänger wurde. Am 17. Dezember 1770 taufte man den Sohn Johanns, der nach seinem Großvater Ludwig benannt wurde.
Ludwig van Beethovens Vater wurde von dem jungen Wolfgang Amadeus Mozart beeindruckt, der schon mit 6 Jahren als Komponist auftrat. Mit dem Ziel aus Ludwig ebenfalls ein solches Wunderkind zu machen, begann der Vater ihn im Violin- und Klavierspiel zu unterrichten. Die sehr strenge Haltung des Vaters behinderte jedoch die Entwicklung des Jungen, der manchmal mitten in der Nacht aus dem Bett geholt wurde, um Klavier zu üben. Das hatte zur Folge, dass Beethoven in der Schule oft müde war und an Konzentrationsmängeln litt. Im späteren Leben musste er das versäumte Schulwissen nachholen.
Auch sonst war das Leben nicht leicht. Sein Vater ergab sich dem Alkohol, seine Mutter war sehr oft krank, und von seinen sechs Geschwistern überlebten nur zwei.
Am 26. März 1778 fand sein erster öffentlicher Auftritt als Pianist in Köln statt. Dabei gab der Vater das Alter von Ludwig mit 6 Jahren an (obwohl er bereits 7 Jahre alt war). Es folgten Konzertreisen durch das Rheinland. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Klaviersonaten.
Bald diente Ludwig van Beethoven als zweiter Hoforganist der Landesherren, bei dem er schon ein regelmäßiges Gehalt bezog. Mit 13 Jahren spielte er Cembalo und Bratsche im kurfürstlichen Orchester und komponierte verschiedene Kammermusik.
Um seine Ausbildung zu vervollkommnen, reiste Ludwig van Beethoven 1787 nach Wien um bei Wolfgang Amadeus Mozart zu studieren. Weitere Komponisten wie Joseph Haydn machten damals die österreichische Hauptstadt zum musikalischen Zentrum Europas.
Aus dem Studium bei Mozart wurde allerdings nichts. Zum einen war Mozart offenbar durch die Arbeit an eigenen Kompositionen und wegen anderer Sorgen sehr in Anspruch genommen und infolgedessen nicht interessiert. Zum anderen musste Beethoven bereits nach zwei Wochen die Heimreise antreten, weil seine Mutter schwer krank geworden war.
Kurz nach Beethovens Rückkehr nach Bonn starb seine Mutter. Im Jahr 1789 beginnt Beethoven ein Studium an der Universität seiner Heimatstadt; schnell gerät er dort in Kontakt mit den Ideen der französische Revolution. Seine Begeisterung für die revolutionären Ideale spiegelt sich auch in seinen späteren Werken wieder, welche von Freiheit und Menschlichkeit handeln, besonders in seiner einzigen Oper Fidelio
Mit 22 Jahren unternahm Beethoven eine zweite Studienreise nach Wien, von der er nicht wieder nach Bonn zurückkehrte. Mozart war bereits gestorben, aber Haydn nahm Beethoven als Kompositionsschüler an.
Beethoven erlangte bald Berühmtheit mit seiner Kammermusik, die als vollkommen neuartig bezeichnet wurde. Er war darüberhinaus auch als Klaviervirtuose und Meister der Improvisation bekannt. So stellte er einmal vor einem Konzert fest, dass der Flügel einen Halbton zu tief gestimmt war. Da die Zeit nicht mehr ausreichte, um das Instrument neu zu stimmen, spielte er sein C-Dur Konzert (Erstes Klavierkonzert op. 15) kurzerhand in Cis-Dur.
Im Alter von 29 Jahren nahm Beethoven seine 1. Sinfonie in Angriff, die er am Anfang des darauffolgenden Jahres vollendete. Sie wurde mit großem Erfolg am 2. April 1799 uraufgeführt.
Mit etwa 30 Jahren machten sich bei Beethoven erste Anzeichen einer Gehörerkrankung bemerkbar, die sich unaufhaltsam verschlimmerte. Um sein schlechter werdendes Hörvermögen auszugleichen, ließ er daher sein Klavier mit bis zu 4 Saiten bespannen. Bis zum Jahre 1819 sollte Beethoven völlig ertaubt sein, so dass er selbst keine Konzerte mehr geben und auch nicht mehr dirigieren konnte. (Er hat jedoch z. B. bei der Uraufführung der 9. Sinfonie den Dirigenten durch Angabe der Tempi unterstützten wollen. Das Orchester war jedoch angewiesen worden diese nicht zu beachten.)
Es folgten weitere Werke wie die 2. Sinfonie, deren Erfolg aber nur mäßig war. Erst mit seiner 3. Sinfonie widmete er sich der „großen Komposition“. Ursprünglich trug sie den Titel „Sinfonia grande, intitolata Bonaparte“ (benannt nach Napoleon). Nachdem er jedoch erfuhr, dass Napoleon sich am 18. Mai 1804 die Kaiserkrone aufgesetzt hatte, radierte er in großer Wut den Namen aus dem Titelblatt. Seine neue Überschrift hieß „Heroische Sinfonie, komponiert um das Andenken eines großen Mannes zu feiern“ (auch Eroica genannt). Uraufgeführt wurde sie im August 1804 im Wiener Palais des Fürsten Lobkowicz, dem sie nun auch gewidmet war.
1805 wurde Beethovens einzige Oper, Fidelio, uraufgeführt. Sie hatte, wie auch viele andere Werke, etliche Überarbeitungen erlebt und hieß ursprünglich "Leonore".
Im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wurde Beethoven zum berühmtesten Musiker Europas. Seine vom revolutionären Geiste erfüllten Sinfonien gehörten bald zum dauerhaften Bestand der viel verbreiteten Orchesterkonzerte.
Seine 5. Sinfonie wird häufig „Schicksalssinfonie“ genannt, sie entstand in einer schweren Lebensphase des Komponisten (über die vier berühmten Anfangstöne soll Beethoven gesagt haben: "So pocht das Schicksal an die Tür"). Am 22. Dezember 1808 wurde sie zusammen mit der 6. Sinfonie (Pastorale), dem vierten Klavierkonzert und Teilen der C-Dur Messe uraufgeführt. Die Pastorale spiegelt seelische Empfindungen wieder, die beim Anblick der Natur entstehen.
Am 8. Dezember 1813 wurde die 7. Sinfonie mit überwältigendem Erfolg uraufgeführt. Sie wurde von Richard Wagner als „Apotheose des Tanzes“ gelobt.
Während des Wiener Kongresses erkannte Beethoven, dass diese Zusammenkunft der Herrscher Europas nur zur weiteren Unterdrückungen führen sollte. Er schätzte die humanistischen und geistigen Werte eines Menschen. In seiner Jugend war er von Schiller begeistert, im späteren Leben wandte er sich Goethe zu, mit dem er auch einen Schriftwechsel führte. So vertonte er auch mehrere Werke Goethes, wie das feierliche „Egmont“.
Als seine Taubheit, verbunden mit quälenden Ohrgeräuschen, immer schlimmer wurde, schrieb er sein "Heiligenstädter Testament"[1]. Wenig später ergriff ihn wieder der Lebensmut. Er sagte "Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen, ganz niederbeugen soll es mich gewiss nicht".
Als 1815 einer seiner Brüder starb, nahm er dessen Sohn Karl zu sich. Beethovens Idee, den jungen Mann zu einer herausragenden Persönlichkeit zu entwickeln, scheiterte an dessen Mittelmäßigkeit und zehrte an den Kräften des Künstlers.
1822 wurde die „Missa solemnis“ vertont. Ein Jahr später vollendete er die 9. Sinfonie, sie war ein Höhepunkt des sinfonischen Schaffens. Der letzte Satz mit dem Chorfinale zu Schillers „Ode an die Freude“ hat dieses Werk sehr populär gemacht, während die ersten drei Sätze mit ihrer grandiosen Architektur, Instrumentierung und Themenverarbeitung richtungweisend für die Symphoniker der Romantik bis hin zu Gustav Mahler wurden.
Die Uraufführung der neunten Sinfonie erfolgte zusammen mit Teilen der Missa solemnis am 7. Mai 1824.
Beethoven starb 1827 in Wien an einer chronischen Bleivergiftung, die vermutlich durch mit Bleizucker verpanschten Wein verursacht wurde. Etwa zwanzigtausend Menschen nahmen an seinem Begräbnis teil. Sogar das Militär musste zur Aufrechterhaltung der Ordnung eingesetzt werden.
Ihm zu Ehren wurde seine Büste in der Walhalla aufgestellt.
Werke
Literatur
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