Hufeisennasen
Hufeisennasen
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Systematik | ||||||||
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Arten (Auswahl) | ||||||||
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Die Hufeisennasen (Rhinolophidae) stellen eine Gruppe der Fledermäuse dar. Weltweit gibt es von ihnen etwa 70 Arten, fünf dieser Arten der Gattung Rhinolophus sind auch in Europa anzutreffen.
Ihren Namen haben die Tiere von den blattartigen Hautbildungen, die die Nase umgeben. Diese bestehen aus einem hufeisenförmigen unteren Lappen, der die Nasenlöcher umgibt und in der Mitte deutlich eingekerbt ist und einem Sattel, der die Nasenlöcher oben abschließt und an ein rückwärtig liegendes Beil erinnert. Hinzu kommt eine Lanzette, eine dreieckige, spitze Struktur auf der Stirn. Diese Nase dient den Hufeisennasen zur Lautverstärkung. Die Ohren besitzen eine auffällig breite Basis und laufen spitz zu.
Die Flügel der Tiere sind sehr breit und der kurze Schwanz wird komplett in die Flughaut einbezogen. Der Flug der Tiere wirkt eher langsam und gaukelnd mit langen Gleitstrecken, die Manövrierfähigkeit der Tiere ist jedoch sehr gut.
In ihren Quartieren hängen die Tiere meist einzeln und sind dabei vollständig in ihre Flughaut eingeschlagen. Werden sie gestört, können sie ohne lange Lethargie gleich starten. Wie andere Fledermäuse auch jagen die Tiere nachts und orientieren sich durch laute Rufe (Echolotprinzip). Die Laute werden bei ihnen durch die Nase ausgestoßen. Ihre Beute fangen sie sehr häufig mit der Armflughaut.
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Diese Fledermaus ist mit einer Länge von maximal 70 mm (ohne Schwanz) und einer Flügeldspannweite bis 400 mm die größte Art der europäischen Hufeisennasen. Oberseitig besitzt sie ein graubraunes, leicht rötlich getöntes Fell, unterseits geht dies in ein grauweiß über. Besonders durch ihre Größe und die Ausprägung des Sattels auf der Nase ist diese Art unverwechselbar.
Ihre Verbreitungsgebiete liegen vor allem in Südeuropa, außerdem in Frankreich und Süd-England. In Deutschland sind nur zwei Orte in der Oberpfalz und nahe Trier bekannt, an denen die Art vorkommt, in Luxembourg gibt es eine weitere Wochenstube nahe der deutschen Grenze.
Die Tiere brauchen wärmere Gebiete mit lockerem Bewuchs und stehenden oder fließenden Gewässern. Die höchste bekannte Wochenstube liegt in einer Höhe von 968 m NN in Österreich.
Mit etwa 40 mm Länge und einer Spannweite von maximal 250 mm ist die Kleine Hufeisennase deutlich kleiner als die oben beschriebene Art. Die Oberseite der Fledermaus ist graubraun ohne rötlichen Ton, die Unterseite grau bis grauweiß. Auch diese Art ist unverwechselbar, da sie die kleinste europäische Art ist.
Das Verbreitungsgebiet der Kleinen Hufeisennase deckt sich weitgehend mit dem der Großen Hufeisennase. Allerdings sind von dieser Art mehrere Vorkommen im Süden und Osten Deutschlands sowie in Irland bekannt.
Diese Art bevorzugt wärmere Gebiete in den Mittelgebirgen und kommt auch in bewaldeten Gegenden vor. Die höchste bekannte Wochenstube liegt bei dieser Art in der Schweiz in einer Höhe von 1177 m NN. Gerade im Norden ihres Verbreitungsgebietes findet man sie häufig auf Dachböden in Kaminnähe oder in Heizungskellern.
Wie der Name bereits sagt, findet man diese Fledermaus besonders im Bereich rund um das Mittelmeer, ein isoliertes Vorkommen existiert in der südlichen Slowakei. Mit maximal 58 mm Körperlänge und 320 mm Flügelspannweite gehört sie zu den mittelgroßen Arten. Die Oberseite der Tiere ist graubraun und leicht lila oder rötlich getönt, die Unterseite ist grauweiß.
Diese Art entspricht in der Größe der Mittelmeer-Hufeisennase. Die Oberseite ist graubraun, häufig mit einer lila Tonart, die Haaransätze und die Unterseite sind beinah weiß. Von der vorherigen und der folgenden Art unterscheidet sie sich vor allem durch die Form der Nasenaufwüchse.
Die Blasius-Hufeisennase ist nur im östlichen Mittelmeerraum verbreitet, ihr östliches Verbreitungsgebiet liegt in West-Italien. Sie bewohnt vor allem locker bestandene Karstgebietegebiete in der Nähe von Gewässern.
Die letzte in Europa heimische Hufeisennase entspricht ebenfalls in der Größe und Färbung den beiden vorhergehenden Arten. Das besondere Kennzeichne dieser Art ist eine dunkle Brille um die Augen. Auch die Mehely-Hufeisennase findet man nur im Mittelmeergebiet, allerdings nur sehr weit südlich in Spanien, Portugal, Südfrankreich, Sizilien und dem südlichen Balkan bis in die Türkei.
Die europäischen Hufeisennasen
Große Hufeisennase – Rhinolophus ferrumequinum
Kleine Hufeisennase – Rhinolophus hipposiderus
Mittelmeer-Hufeisennase – Rhinolophus euryale
Blasius-Hufeisennase – Rhinolophus blasii
Meheley-Hufeisennase – Rhinolophus mehelyi