Expressionismus
Der Expressionismus ist eine Stilrichtung in der Kunst, bei der die expressive Ebene gegenüber der ästhetischen, appellativen und sachlichen Ebene überwiegt, was sich dadurch ausdrückt, dass der Künstler versucht, sein Erlebnis für den Betrachter darzustellen.
Table of contents |
2 Der Expressionismus in der Literatur 3 Der Expressionismus in der Musik 4 Literatur zum Thema 5 Weblink |
Der Expressionismus in der Bildenden Kunst
Der Expressionismus ist eine Stilrichtung in der Bildenden Kunst, die
als künstlerische Bewegung im frühen 20. Jahrhundert (1905-1925) besonders in Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern als Kunst des
seelischen Ausdrucks dem Impressionismus (Darstellung der äußeren
Erscheinung der Dinge) entgegentrat und diesem somit diametral
gegenüberstand. Sehr bald nach dem 1. Weltkrieg wurde der
Expressionismus von neuen Stilrichtungen teils überlagert und teils
abgelöst (z.B. Konstruktivismus, Neue Sachlichkeit, Informel, später
Die Neuen Wilden, Fotorealismus).
Die Elemente Farbe, Dynamik, Gefühl lassen sich in nahezu jedem expressionistischen Kunstwerk finden.
Den Malern dieser Epoche waren nicht die wirklichkeitsgetreue Weitergabe von Eindrücken und schöne Formen wichtig; im Gegensatz zu den impressionistischen Malern drückten die Expressionisten ihre eigenen Regungen aus, sie gaben ein "durchfühltes" und interpretiertes Motiv weiter.
Sogar ein schwarzweißer Nachdruck eines Bildes lässt die Energie und das Gefühlsleben des Künstlers erahnen.
Künstlervereinigungen wie "Die Brücke" oder "Der Blaue Reiter", der unter anderem die bekannten Künstler August Macke, Paul Klee und Franz Marc angehörten, führten diesen Malstil weiter bis hin zur Abstraktion.
Bevorzugte Themen des Expressionismus waren unter anderem die Widersprüche des Lebens ("Geschlechterkampf", Vater-Sohn-Konflikte etc.), politische Revolutionen und Kriege, das soziale Elend. Der Expressionismus richtete sich als Protest gegen die damals bestehende Ordnung und somit vielfach gegen das bürgerliche Leben. Überkommene künstlerische Formen wurden aufgegeben ("Formzertrümmerung"); der Expressionismus stand so auch in Opposition zum Naturalismus.
Expressionistische Künstler beriefen sich auch auf Friedrich Nietzsche als Vordenker. Ein Gründungsdokument der Expressionisten war das Futuristische Manifest des italienischen Dichters Filippo Tommaso Marinetti, das in deutscher Übersetzung in der Zeitschrift Der Sturm im März 1912 erschien. Die Zeitschrift "Der Sturm" (herausgegeben von Herwarth Walden) und andere neugegründete künstlerisch-literarische Zeitschriften dienten den Protagonisten als Diskussionsforum.
Ein unmittelbarer Vorläufer der Expressionisten des 20. Jahrhunderts
war Vincent van Gogh.
Ähnlich dem Expressionismus in der Bildenden Kunst befasste sich der Expressionismus in der Literatur in erster Linie mit den Themen Krieg, Großstadt, Zerfall, Angst, Ich-Verlust und Weltuntergang.
siehe: Musik des Expressionismus
Expressionistische Maler
Der Expressionismus in der Literatur
Bedeutende Autoren
Kennzeichen expressionistischer Lyrik
Der Expressionismus in der Musik
Literatur zum Thema
Weblink