BUKO
Die BUKO (Bundeskoordination Internationalismus, früher: Bundeskongress entwicklungspolitischer Aktionsgruppen) ist der Dachverband von etwa 150 verschiedenen Gruppierungen in Deutschland, die zwar unabhängig voneinander, aber auf der Basis gemeinsamer Ziele im Sinne einer Nichtregierungsorganisation (NGO) arbeiten. Sie wurde 1977 gegründet und versteht sich als ein loses Netzwerk politisch links gerichteter Debatten und Aktionen, die sich aus der Kapitalismus- und Globalisierungskritik ergeben. Dabei sucht sie den offenen Dialog mit anderen Bewegungen und NGOs.Im Vordergrund steht die Solidarität mit den Entwicklungsländern (früher Dritte Welt) in ihren Bemühungen um mehr Selbstbestimmungsrechte und fairem Welthandel. Zu den Arbeitsschwerpunkten "Weltwirtschaft" und "Alternativer Handel" haben sich im Laufe der Zeit zu den Themen Landwirtschaft, Biopiraterie, Rüstungsexport und Pharmazie spezialisierte Interessengruppen, sogenannte BUKO - Kampagnen, gebildet. Der Dachverband hat seinen Sitz in Hamburg.
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Geschichte
In den 1970er Jahren entstanden in Deutschland viele unabhängig voneinander arbeitende Solidaritätsbewegungen, Dritte-Welt-Läden und linkspolitische Aktionsgruppen. Sie deckten damals wie heute ein relativ breites politisches Spektrum ab, das ebenso kirchliche Gruppen wie auch außerparlamentarische linke Gruppierungen (APO, Friedensbewegung ...) beinhaltete. Besondere Aufmerksamkeit wurde den politischen und ökonomischen (Miß-)Verhältnissen in Vietnam, Südafrika, Chile, Nicaragua und El Salvador gewidmet.
1977 wurde ein Dachverband gegründet, der zunächst nicht mehr war als ein Kongress und sich BUKO - Bundeskongress entwicklungspolitischer Aktionsgruppen nannte. Hier sollten die gemeinsamen Interessen herausgearbeitet, sowie konzertierte und wirkungsvolle Aktionen initiiert werden. Der Zusammenschluss kam durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zustande, das einen Ansprechpartner für die politisch bedeutsam werdende, aber kaum zu überblickende Solidaritätsbewegung suchte. Nicht zuletzt sahen viele politische Parteien ein wachsendes Wählerpotenzial in den Sympathisanten.
Als der Einfluss anderer, fest strukturierter NGOs in den 1980er Jahren zunahm, geriet die BUKO in eine Krise. Viele Aktivisten wanderten ab, einige schlossen sich der GRÜNEN-Bewegung an. Ins öffentliche Bewusstsein rückte die BUKO erst wieder 1987 bei den Demonstrationen vor und während der IWF/Weltbank -Tagung in Berlin. Weitere Aufmerksamkeit durch die Medien erhielt die BUKO während der gemeinsamen Proteste mit ATTAC anlässlich der WTO-Ministerkonferenz 1999 in Seattle.
Seit 1977 finden jährliche Kongresse statt, zu denen auch internationale Gastredner geladen werden. Auf dem Kongreß im Jahre 2002 kam es anläßlich des 25-jährigen Jubiläums zu einer inhaltlichen und strukturellen Neuausrichtung der BUKO, die zur Umbenennung vom Bundeskongress entwicklungspolitischer Aktionsgruppen zur Bundeskoordination Internationalismus führte.
Publikationen
Weblinks