Nordirland-Konflikt
Der Nordirland-Konflikt ist ein Jahrhunderte alter Konflikt. Obwohl sich in diesem Konflikt zwei verschiedene Konfessionen gegenüberstehen, hat der Konflikt keinen religiösen Hintergrund. Der Grund für den Nordirland-Konflikt ist der Kampf der irischen Bevölkerung um die Unabhängigkeit von Großbritannien. Seit 1921 ist Irland aufgeteilt. Im Süden befindet sich die souveräne Republik Irland mit der Hauptstadt Dublin. 90% der rund 4 Millionen Einwohner sind katholisch. Nordirland gehört zum Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland. Die Hauptstadt Nordirlands ist Belfast, es hat circa 1,7 Millionen Einwohner. 40% der Bevölkerung sind katholisch, 20% presbyterianisch und 15% gehören zur Church of Ireland (Zahlen 2001).Hinweis: Dieser Artikel soll einen Überblick über die Entwicklung des Konfliktes geben. Es sollen Informationen über die Hintergründe, Lösungsmöglichkeiten und die Ziele der beteiligten Parteien des noch immer andauernden Konfliktes gegeben werden. Informationen über den genauen Ablauf des Konflikts findest du in den Artikeln Geschichte Irlands und (ab 1921) Geschichte Nordirlands.
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2 Die Konfliktparteien |
Um den Nordirland-Konflikt (heute auch kurz "troubles" genannt) zu verstehen, muss man in das Jahr 1172 zurückblicken. Denn in diesem Jahr fielen erstmals die Anglo-Normannen in Irland ein.
Unter Heinrich VIII wurde Irland 1542 direkt der englischen Krone unterstellt. Gründung der Anglikanischen Staatskirche durchgeführt worden war. Sowohl die Iren als auch die meisten Siedler aus anglo-normannischer Zeit verblieben beim katholischen Glauben, während England protestantisch wurde. Heinrichs Nachfolger Eduard VI. begann als erster englischer König mit einer massiven, gezielten Ansiedlung von protestantischen Engländern. Diese Ansiedlungen wurden als "Plantations" bezeichnet, was sich wörtlich mit "Bepflanzungen" übersetzen lässt.
Jakob I führte ab 1609 die "Ulster Plantation" durch, bei der zahlreiche anglikanische Engländer und presbyterianische Schotten in Ulster angesiedelt wurden. Ulster entwickelte sich dadurch zum Kern englischer Herrschaft in Irland.
Am 1. Juli 1690 besiegte Wilhelm von Oranien im Battle of the Boyne (=Schlacht an der Boyne, Fluss in Irland) aufständische Unabhängigkeitskämpfer. Dem Sieg in dieser Schlacht wird immer noch alljährlich durch die Märsche des Oranier-Ordens gedacht, die immer wieder zu heftigen Unruhen führen.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts kam es in Irland zu einem wirtschaftlichen Aufschwung, der ein starkes Bevölkerungswachstum zur Folge hatte.
Es kam die ganze Zeit über zu Aufständen der stark diskriminierten Katholiken, die aber lange erfolglos blieben.
Ein Beispiel für die Behandlung der Katholiken: Wenn ein Priester heimlich eine Messe abhielt und die Briten dies herausfanden, wurde der alte Priester von den Briten mit körperlicher Gewalt dafür bestraft, anschließend an einen Karren gebunden und durch die Gegend geschleift. Natürlich wurde er nach diesen Gewalttaten verhaftet - vorausgesetzt, dass er noch lebte.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts verstärkte sich, vor allem auf Grund einer großen Hungersnot, bei der die Engländer nicht halfen, der irische Widerstand.
1905 wird die Sinn Féin gegründet, die für die Unabhängigkeit Irlands kämpfte und heute noch kämpft. Dabei stand und steht sie immer wieder im Verdacht, Kontakte zur radikalen Irish Republican Army (IRA) zu unterhalten.
1916 kam es dann zum Osteraufstand. Er schlug fehl und es kam zu einem Bürgerkrieg. Der Anglo-Irische Krieg (1919 - 1921), der auf Seiten der Iren von der IRA geführt wurde, führte 1921 zum Anglo-Irischen Vertrag, der für 26 der 32 Irischen Counties die Unabhängigkeit von Großbritannien garantierte. Aus den Provinzen Munster, Leinster, und Connaught, sowie drei der neun Counties von Ulster wurde die Republik von Irland. Die sechs nördlichen Counties von Ulster bilden Nordirland und blieben Teil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland.
Die Katholiken streben eine Loslösung von Großbritannien und eine Vereinigung mit der Republik Irland an.
Die Unionisten wollen Teil des Königreichs bleiben.
Die Nordirlandminister der britischen Regierung regiert Nordirland wenn dieses nicht dazu in der Lage ist.
Das Ziel einer Vereinigung mit Nordirland war in der Verfassung festgeschrieben. Im Zuge des Karfreitagsabkommens verzichtete Irland nach einem Volksentscheid auf diesen Anpruch; der Passus wurde gestrichen.Die Entwicklung des Konflikts
Die Konfliktparteien
irische / katholische Seite
unionistische / protestantische Seite
Britische Regierung
Republik Irland