Konfession
Der Begriff Konfession (v. lat: confessio = Geständnis, Bekenntnis) bezeichnet in der Theologie eine Zusammenfassung von Glaubenssätzen.
Der Begriff des Bekennens und des Bekenntnisses wurde im 16. Jahrhundert bedeutsam bei der Formulierung der evangelischen Grundsätze der lutherischen Glaubensaussagen (siehe Confessio Augustana, auch Augsburger Bekenntnis). Jede klassische reformatorische Gemeinschaft formulierte ihre Basis in einer Bekenntnisschrift. Beispiele sind Confessio Belgica, Confessio Gallicana, Confessio Helvetica und Westminster Confession.
Durch die Anbindung einer Religionsgemeinschaft an ein explizites Bekenntnis wandelte sich im 19. Jahrhundert die Bedeutung vom speziellen Konfessionsbegriff als formuliertem Bekenntnis zur jeweils zugehörigen christlichen Kirche. Neben evangelischen Kirchen mit lutherischem und reformiertem Bekenntnisstand bildeten sich in dieser Zeit auch unierte Kirchen (evangelisch), die sich sowohl auf die lutherischen wie die reformierten Bekenntnistexte gründen.
Die orthodoxe und die katholische Kirche verstehen sich selbst nicht in diesem Sinn als Konfession, da sie sich nicht durch die Vereinbarung einer gemeinsamen Bekenntnisformulierung konstituiert haben. Sie werden jedoch gewöhnlich unter dem Begriff mit eingeschlossen.
Gegenwärtig sucht man in Anlehnung an das christliche Konfessionsmodell auch Strömungen im Judentum (z.B. Reformjudentum) als jüdische Konfession zu bezeichnen, was aber vom Judentum insgesamt abgelehnt wird.
Gruppierungen innerhalb anderer Weltreligionen lassen sich sachgemäß nicht als Konfessionen bezeichnen.
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