Kopffüßer
Kopffüßer - Cephalopoda | ||||||||
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Die Cephalopoden oder Kopffüßer sind eine relativ hoch organisierte Tiergruppe, die nur im Meer lebt. Dabei gibt es sowohl pelagische, also freischwimmende Arten, als auch benthische Arten, also solche, die am Boden leben. Insgesamt sind etwa 800 Arten bekannt, der Fossilbeleg zeichnet sie jedoch als eine ehemals sehr viel artenreichere Gruppe aus.
Bei den Köpffüßern (Cephalopoda) handelt sich um Weichtiere, deren Körper aus einem Rumpfteil (mit Eingeweidesack), einem Kopfteil und einem auf der Bauchseite gelegenen taschenförmigen Mantel besteht. Der Hohlraum des Mantels, die so genannte Mantelhöhle, mündet durch ein Rohr (Trichter genannt) nach außen. In der Mantelhöhle liegen meist zwei (bei den Tetrabranchiata: vier) Kiemen. Der Mund ist von streckbaren, mit Saugnäpfen bestückten Fangarmen (Tentakel) umgeben, die bei der Fortbewegung mitwirken und vor allem dem Beutefang dienen. Am Mund befindet sich ein papageienartiger Schnabel mit Ober- und Unterkiefer sowie eine Raspelzunge (Radula). Die ursprünglicheren Arten, wie die Nautiloiden und die ausgestorbenen Ammoniten verfügen über eine kalkhaltige Schale, die ihnen als eine Art Außenskelett Halt gibt und gasgefüllte Kammern aufweist, mit Hilfe derer sie die Schwimmtiefe regulieren. Bei den ebenfalls ausgestorbenen Belemniten und den Sepien ist diese Schale zu einem innerhalb des Mantels liegenden kalkigen Schulp reduziert, bei Kalmaren zu einem nur noch aus Horn bestehenden länglichen Streifen (Gladius) im Mantel, der den Körper von innen stützt. Oktopoden weisen keine skelettartigen Strukturen auf.
Table of contents |
2 Fortpflanzung der Cephalopoda 3 Phylogenetisches System der Cephalopoda (nur rezente Arten) |
Das Nervensystem der Cephalopoden verfügt über ein hochentwickeltes Gehirn und zeichnet sich durch Riesen-Axone aus. Am Kopf befinden sich leistungsfähigen Augen mit Linsen, welches analog zu den Wirbeltieraugen aufgebaut ist und ein klassisches Beispiel für konvergente Evolution darstellen. Kopffüßer, insbesondere Kraken, gehören zu den intelligentesten wirbellosen Tieren. Aus Lernexperimenten geht hervor, dass sie intelligenter als beispielsweise Reptilien sind. So sind Kraken in der Lage, gezielt Gegenstände aus verschlossenen Gläsern mit Schraubverschluss herauszuholen.
Viele Kopffüßer verfügen über ein ausgeprägtes Sexualverhalten. Zumeist gibt das Männchen nach ausgiebigem Vorspiel seine Spermien in Spermatophoren mit einem Arm, dem Hectocotylus, in die Mantelhöhle des Weibchens. Das Weibchen legt extrem dotterreiche Eier, aus denen unter Auslassung eines Larvenstadiums fertig entwickelte kleine Kopffüßer schlüpfen. Kraken betreiben Brutfürsorge und bewachen ihre Gelege.
Zu den Kopffüßern gehören die größten lebenden Weichtiere. Das größte bisher gefundene Exemplar gehört zu den Riesentintenfischen und war 23 m lang.
Fossile Arten:
Die Nautiloiden inclusive der rezenten Perlboote sind unbestritten die Schwestergruppe aller Dibranchiata, zu denen auch Bactriten und die Ammoniten (Ammonidea) zu zählen sind. Diese stehen dann als Schwestergruppe den Coleoida (Cephalopoden mit Phragmokon) gegenüber. Die Belemniten (Belemnoidea) werden als Schwestergruppe aller rezent noch vorkommenden Arten innerhalb der Coleoida betrachtet.
siehe auch Loligo
Nervensystem der Cephalopoda
Fortpflanzung der Cephalopoda
Phylogenetisches System der Cephalopoda (nur rezente Arten)
Anmerkung: '
Natürlich ist dies nur eine Stammbaumhypothese. Besondere Unstimmigkeit herrscht über die phylogenetische Zuordnung der Oegopsida (innerhalb der Kalmare), die die Riesenkalmare Architeuthis spec. und die Wunderlampe Lycotheutis diademaenthält. Ein alternativer Vorschlag stellt die Oegopsida als Schwestergruppe der Sepiaformes dar. Über die Monophylie dieser Gruppen ist man sich jedoch weitgehend einig.