Lophotrochozoen
Lophotrochozoen | ||||||||||||
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Die Lophotrochozoen (Lophotrochozoa) sind ein in erster Linie molekulargenetisch festgelegter Überstamm von Tieren innerhalb der Stammgruppe der Urmünder (Protostomia).
Lophotrochozoen sind eine ökologisch sehr erfolgreiche Gruppe, die in erster Linie wurmartige Organismen umfasst, doch auch die Weichtiere und Armfüßer gehören hierher. Die kompliziertesten morphologischen Strukturen findet man bei den Kopffüßern (Cephalopoda) innerhalb der Weichtiere (Mollusca). Hier zeigen einige Arten sogar ein komplexes Sozialverhalten und - vermutlich damit verbunden - eine relativ hohe Intelligenz.
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Zu den Lophotrochozoen gehören zwei größere und in der Regel auch durch ihre Morphologie anerkannte Tiergruppen, die Lophophorata und die Trochozoa. Die nahe Verwandtschaft dieser beiden Gruppen wird heute mehrheitlich angenommen, kann allerdings nicht als gesichert gelten. Die traditionelle Konkurrenzhypothese ist das Articulata-Konzept, das sich hauptsächlich auf morphologische Befunde stützt. Aus dieser Sicht wird eine enge Verwandtschaft der Ringelwürmer mit den Gliederfüßern (Insekten, Spinnentiere und anderen) angenommen, die durch die beiden gemeinsame äußere Segmentierung belegt wird. Weder die Ergebnisse der Molekulargenetik noch ein Studium der Entwicklungsstadien bestätigen aber eine solche Gruppierung: So weisen die Gliederfüßer insbesondere keine den Trochophora-Larven (s.u.) verwandten Zwischenstadien auf.
Die Lophophorata umfassen die folgenden Tierstämme:
Wegen der relativen Komplexität des Lophophors gilt eine enge Verwandtschaft der Lophophorata heute als nahezu gesichert.
Innerhalb der Trochozoa unterscheidet man die folgenden Tierstämme:
Systematik
Die Lophophorata
Neben den ähnlichen Larvenstadien zeigen die Lophophorata mit der möglichen Ausnahme der Kelchwürmer eine weitere Gemeinsamkeit: das Lophophor, einen spezialisierten Tentakelapparat, nach dem sie auch benannt sind. Das Lophophor dient der Ernährung und ist oft ringförmig, manchmal auch hufeisenförmig oder spiralig aufgewickelt aus den Tentakeln zusammengesetzt. Diese sind innen als Fortsetzung der Leibeshöhle (Coelom) hohl und außen so bewimpert, dass durch synchronisierte Schlagmuster eine Wasserströmung entsteht, die Nahrungspartikel zum im Inneren des Tentakelrings gelegenen Mund führt. Der After ist außerhalb dieses Ringes gelegen. Die Kelchwürmer weichen insofern von diesem Schema ab, als dass ihre Afteröffnung innerhalb liegt. Auch haben sie keine echte Leibeshöhle, sondern nur ein so genanntes Pseudocoelom. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit den Moostierchen werden sie aber dennoch zu den Lophophorata gezählt.Die Trochozoa
Charakteristisch für alle Trochozoa ist das bei den Ringelwürmern als Trochophora-Larve bezeichnete Zwischenstadium: Diese an das Schwimmen im offenen Meer angepassten Larven sind durch zwei um die Mitte des Körpers geschlungene Wimpernbänder sowie ein Büschel längerer Geißeln am "Kopfende" ausgezeichnet und kommen in dieser Form bei allen sechs Trochozoa-Stämmen vor. Aus ihnen entwickelt sich dann die große Vielfalt der erwachsenen Tiere, die als Egel, Schnurwürmer, Schnecken, Muscheln oder Kopffüßer oft sehr verschieden aussehen können! Die enge Verwandtschaft ist aber auch durch molekulargenetische Ergebnisse bestätigt worden.