Kraken
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Systematik | ||||||||||
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Arten (Auswahl) | ||||||||||
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Dieser Artikel befasst sich ausschließlich mit der Tiergruppe der Kraken oder Achtarmigen Tintenfischen. Sollten sie eine andere Bezeichnung suchen, finden sie diese unter Kraken (Begriffsklärung)
Als Kraken werden umgangssprachlich manchmal alle Kopffüßer benannt, korrekterweise handelt es sich allerdings nur um eine Teilgruppe von diesen, die man als Achtarmige Kopffüßer (Octopodiformes) bezeichnet. Die Kraken bilden gemeinsam mit den Vampirtintenfischen eine Gruppe, der die Zehnarmigen Kopffüßer mit den Kalmaren und den Tintenfischartigen gegenübergestellt werden.
Table of contents |
2 Aufbau der Kraken 3 Fortpflanzung und Entwicklung 4 Systematik der Kraken |
Die meisten Kraken sind Grundbewohner und nutzen ihre Arme, um sich auf dem Meeresboden (Benthos) zu bewegen. Eine Reihe von Arten, besonders in der Tiefsee lebt allerdings auch im freien Wasser. Gerade die benthischen Flachmeerarten können auch einige Zeit außerhalb des Wassers überleben und sich dort fortbewegen. Oft suchen sie Gezeitentümpel auf, um dort nach Krebsen, Schnecken und anderen Tieren zu jagen. Gerade in diesen Tümpeln an den Küsten Australiens finden auch die häufigen Begegnungen zwischen Menschen und dem Blaugeringelten Kraken (Hapalochlaena spec.) statt. Diese Tiere mit der intensiven Färbung besitzen ein tödliches Nervengift, dass sie beim Biss freisetzen und dem jährlich einige Menschen zum Opfer fallen.
Das Hauptmerkmal der Kraken wird bereits durch ihren wissenschaftlichen Namen deutlich. Im Gegensatz zu den anderen Gruppen besitzen sie nur vier Armpaare, also acht Arme (selbst die Vampirtintenfische besitzen zwei weitere, sehr kleine Arme). Der Körper der Kraken ist in der Regel sackartig. Die Arme tragen ungestielte Saugnäpfe, die keine Verstärkungsringe aufweisen.
Kraken haben die ursprüngliche Schale der Kopffüßer komplett reduziert, sie besitzen entsprechend kein Innenskelett und sind dadurch extrem beweglich und können selbst durch engste Spalten und Löcher schlüpfen. Eine Ausnahme bilden dabei allerdings die Weibchen der Papierboote (Argonauta spec.), die aus einem Sekret ihrer Armdrüsen eine neue Schale als Eibehältnis bauen. Die Beweglichkeit machte vor allem den Mimic Octopus weltbekannt.
Besonders bekannt sind die Kraken aufgrund ihres hochentwickelten Nervensystems. Sie besitzen sehr gute Linsenaugen, die im Gegensatz zu denen der Wirbeltiere evers aufgebaut sind und so mit der Netzhaut direkt zum Licht weisen. Besonders die Arme und mit ihnen die Saugnäpfe sind stark mit Nerven und Ganglien durchzogen und können sich unabhängig vom Gehirn bewegen. Der Farbwechsel der Kraken ist ebenfalls bekannt und beruht auf einer dreischichtiger Verteilung von Farbzellen (Chromatophoren) in der Haut, die ebenfalls stark enerviert sind. Sehr leistungsfähig ist auch das Gehirn und so bewältigen Kraken viele Probleme wie etwa einen Irrgarten effektiver als die meisten Säugetiere.
Wie bei den anderen Kopffüßern findet bei den getrenntgeschlechtlichen Arten eine innere Befruchtung statt, die Begattung erfolgt durch den bei den Männchen speziell umgewandelten 3. linken Arm, der auch als Hectocotylus bezeichnet wird. Dieser wird in die Mantelhöhle des Weibchen eingeführt und überträgt eine mit Spermien gefüllte Kapsel, die Spermatophore. Durch ein explosionsartiges Aufplatzen der Spermatophore werden die Spermien dann freigesetzt und befruchten die Eier. Beim Papierboot löst sich der Hectocotylus der Zwergmännchen mit der Spermatophore komplett ab und ist in der Lage, auch über weite Entfernungen ein Weibchen zu finden und zu befruchten. Entsprechend wurde der abgetrennte Arm wissenschaftlich viel früher bekannt als das Männchen, er wurde jedoch fälschlicherweise als parasitärer Fadenwurm in der Mantelhöhle der Weibchen beschrieben. Kraken bilden keine Larven, ihre Embryonen wachsen als Dotterscheibe auf den großen Eiern heran (discoidale Furchung). Dabei werden die Eier bei vielen Arten von den Muttertieren intensiv bewacht.
Unter den Kraken werden aufgrund des Besitzes von Flossen zwei Grundtypen unterschieden, die Cirrata mit Flossen und die Incirrata ohne Flossen. Erstere bewohnen vor allem die Tiefsee und sind gute Schwimmer. Letztere findet man demgegenüber vor allem in relativ flachem Wasser am Meeresgrund, zu diesen gehören die bekanntesten Arten. Beide Gruppen sind als Monophyla begründet.
Lebensraum
Aufbau der Kraken
Fortpflanzung und Entwicklung
Systematik der Kraken
Cirrata (Oktopoden mit Flossen)
Incirrata (Oktopoden ohne Flossen)