Karl Jakob Hirsch
Karl Jakob Hirsch (Pseudonyme: Joe Gassner; Karl Böttner, *13. November 1892 in Hannover, † 8. Juli 1952 in München) war ein deutscher bildender Künstler und Schriftsteller.
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Karl Jakob Hirsch war der Sohn eines jüdischen Arztes. Er besuchte
in Hannover das Gymnasium. Bereits in der Jugend zeigten sich
bei ihm ausgeprägt musische Neigungen. Von 1909 bis 1912
studierte er in einer Münchner Malschule Malerei. Anschließend
hielt er sich Worpswede und Paris auf, in den Jahren 1915 bis 1916 in Berlin. Von 1916 bis 1918 nahm er am
Ersten Weltkrieg
teil; nach der Novemberrevolution von 1918 war er Mitglied des
"Rates Geistiger Arbeiter" und anschließend der Künstlergemeinschaft "Novembergruppe", die revolutionäre und sozialistische Ziele verfolgte. Bis Mitte der Zwanzigerjahre schuf Hirsch, der u.a. auch Mitarbeiter der Zeitschrift "Die Aktion" war, neben grafischen Arbeiten eine große Anzahl heute verschollener Gemälde, die ihn als Vertreter der expressionistischen Bewegung auswiesen. Er entwarf Bühnenbilder und
Kostüme für die Berliner "Volksbühne" und schuf die Bauten für eine Reihe von deutschen Filmen.
In der zweiten Hälfte der Zwanzigerjahre wechselte Hirsch von der
bildenden Kunst zur Literatur. Er hielt sich vorwiegend im Italien und Frankreich auf und lieferte
Feuilletons, Reiseberichte und
Erzählungen für Zeitungen. Mit seinem ersten Roman "Kaiserwetter", der auf brillante Weise die Atmosphäre des späten Kaiserreichs in einer Provinzstadt schildert, erzielte er einen großen Erfolg; die bereits geschriebene Fortsetzung konnte jedoch nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten nicht mehr erscheinen und ging verloren.
Hirsch emigrierte im Dezember 1934. Er ging zunächst in die Schweiz und 1936 in die
Vereinigten Staaten. In
New York war er Redakteur
der deutschsprachigen "Neuen Volkszeitung"; ab 1942 arbeitete er als Angestellter der staatlichen Briefzensur. Nachdem er bereits nach 1945 eine Zeitlang für die amerikanische Militärregierung in München tätig gewesen war, kehrte Hirsch 1948 endgültig nach Deutschland zurück. Seine Hoffnung, an die schriftstellerische Karriere aus der Zeit der Weimarer Republik anknüpfen zu können, zerschlug sich jedoch. Nur noch ein Buch, in dem er seine 1945 erfolgte Konversion zum Protestantismus schilderte, erschien zu seinen Lebzeiten. Hirschs umfangreicher Nachlass, der bei der Berliner Akademie der Künste ruht, ist bis heute größtenteils unveröffentlicht.
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