UNPROFOR
UNPROFOR (Abkürzung für United Nations Protection Force, auf Deutsch: UN-Schutztruppe) war der Name der am 21. Februar 1992 vom UN-Sicherheitsrat beschlossenen internationalen Streitmacht in den von serbischen Truppen gehaltenen Gebieten Bosnien-Herzegowinas und Kroatiens. Diese wurde beschlossen, nachdem erstmals im Balkankonflikt eine länger währender Waffenstillstand unter Vermittlung des UN-Unterhändlers Cyrus Vance eingehalten worden war.Das Mandat war zunächst auf 12 Monate begrenzt, wurde aber immer wieder bis zum Abschluss des Daytoner Abkommens im Spätherbst 1995 verlängert. Die nachfolgenden internationalen Truppen in Bosnien-Herzegowina trugen zunächst den Namen IFOR (Implementation Force) und seit Dezember 1996 die Bezeichnung SFOR (Stabilization Force).
An der UNPROFOR beteiligten sich Truppen aus Argentinien, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Indonesien, Jordanien, Kanada, Kenia, Nepal, den Niederlanden, Norwegen, Tschechien, Polen, Russland, der Slowakei, Schweden, der Ukraine und der USA. Anfänglich betrug ihre Gesamtstärke 16.000 Mann.
Das Mandat der UNPROFOR verpflichtete die Truppen zur Neutralität und erlaubte nur die die Überwachung der Einhaltung von Waffenstillständen, die aber immer wieder gebrochen wurden, sowie in begrenztem Umfang den Schutz und die Versorgung der Zivilbevölkerung, besonders in den 1993 eingerichteten UN-Schutzzonen. Dieses begrenzte Mandat ist international immer wieder kritisiert worden und hatte fatale Folgen bei der Einnahme von Srebrenica durch serbische Truppen im Juli 1995.