Nachrichtenwert
Als Nachrichtenwert bezeichnet man in der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft einen Einflussfaktor, der darüber entscheidet, welche Nachricht in den Medien erscheint, ob sie also berichtenswert ist, in welchem Umfang und in welcher Aufmachung über sie berichtet wird.
Die erste Studie zum Nachrichtenwert geht auf Walter Lippman aus dem Jahr 1922 zurück, der als Elemente beispielsweise identifizierte:
Geschichte und Entwicklung der Nachrichtenwert-Theorie
Bereits wenig später fand der Kanon der nachrichtenwerten Elemente Aufnahme in journalistische Lehrbücher; so nennt beispielsweise Warren (1934):
- Neuigkeit,
- Nähe,
- Tragweite,
- Prominenz,
- Dramatik,
- Kuriosität,
- Konflikt,
- Sex,
- Gefühle,
- Fortschritt.
- Frequenz,
- Aufmerksamkeitsschwelle,
- Eindeutigkeit
- Bedeutsamkeit,
- Konsonanz,
- Überraschung,
- Kontinuität,
- Variation,
- Bezug zu Elite-Nationen,
- Bezug zu Elite-Personen,
- Personalisierung
- Negativität.
Eine grundlegende Erweiterung und theoretische Neuorientierung leistete Winfried Schulz, der 1976 den Aspekt des Konstruktivismus mit einbezog. Ausserdem erweiterte Schulz die Anzahl der Nachrichtenfaktoren noch einmal auf nunmehr 20:
- Beteiligung von Elite-Nationen,
- Institutioneller Einfluss,
- Beteiligung von Elite-Personen,
- Nähe,
- Ethnozentrismus,
- Tragweite,
- Betroffenheit,
- Frequenz,
- Vorhersehbarkeit,
- Ungewissheit,
- Überraschung,
- Kontinuität,
- Thematisierung,
- Stereotypie,
- Aggression,
- Kontroverse,
- Erfolg,
- Werte,
- Personalisierung,
- Emotionalisierung.
Literatur