Günther Nenning
Dr. Günther Nenning (* 23. Dezember 1921 in Wien) ist ein bekannter österreichischer Journalist, Autor und politischer Aktivist.Nach ausgezeichnetem Abschluss des Gymnasiums leistete Nenning im zweiten Weltkrieg ab 1940 fünf Jahre Kriegsdienst in der deutschen Wehrmacht. Er wurde dann von den amerikanischen Streitkräften gefangengenommen, aber bald wieder unter der Bedingung entlassen, den Westsektor nicht zu verlassen. So begann er in Graz Sprachwissenschaft und Religionswissenschaft zu studieren und erlangte in den Jahren 1949 und 1959 die Doktortitel (Dr. phil. und Dr. rer. pol.).
Bereits während des Studiums begann er seine journalistische Karriere, zunächst als Journalist, später als stellvertretender Chefredakteur der sozialistischen Tageszeitung "Neue Zeit". 1958 wechselte er als Miteigentümer zum Kulturjournal "FORVM" in Wien. 1965 übernahm er die Leitung des Journals von Friedrich Torberg als Eigentümer und Chefredakteur, und änderte den Namen zu "NEUES FORVM". Nenning überließ das Journal 1970 als gemeinschaftliches Eigentum einem Verein aus Journalisten und Mitarbeitern. 1973 gründete er eine Jugendzeitschrift, die er jedoch 1975 aufgrund rechtlicher und finanzieller Probleme einstellen mußte. Seit den frühen 1970er Jahren schreibt er als Kolumnist unter anderem für "Profil" und "Neue Kronenzeitung".
Nachdem er der sozialistischen Fraktion des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) beigetreten war, wurde er 1960 zum Vorsitzenden der Gewerkschaftssektion Journalisten und zum Vizepräsident der Gewerkschaft Kunst und Medien gewählt. Aufgrund von Beschuldigungen, er habe vor eine eigene Mediengewerkschaft zu gründen, wurde er 1985 aus dem ÖGB ausgeschlossen, was hunderte von Journalisten veranlasste aus Protest aus dem ÖGB auszutreten. 1990 wurde Nenning vollständig rehabilitiert, und 2000 für 50jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.
Nenning bezeichnet sich selbst als "Rot-grün-halbschwarzer". Er nahm 1964 an den Protesten für eine österreichische Medienreform teil, in den frühen 1970er Jahren an den Protesten gegen den Vietnamkrieg, und 1978 an den Protesten gegen das geplante Kernkraftwerk in Zwentendorf.
1984 übernahm er eine führende Rolle bei den Protesten gegen das geplante Donaukraftwerk bei Hainburg, sowie der Besetzung der Hainburger Au, was ihm den Spitznamen "Auhirsch" einbrachte.
Nenning war einer der führenden Mentoren der österreichischen Grünen in deren Gründungsphase.
Seine grünen Aktivitäten und ökologisch motivierte Kritik an sozialistischen Nationalratsabgeordneten führten dazu, dass die Sozialistische Partei Österreichs ihn 1985 ausschloss. Nur einen Monat später trat Nenning den Schweizer Sozialisten bei.
Er war und ist ein unermüdlicher Kämpfer für Frauenrechte, und bezeichnet sich selbst als "überzeugten Feministen".
Günther Nenning ist ein produktiver Autor und hat auch die Regie in zwei Fernsehfilmen und einer Dokumentation des österreichischen Fernsehenss geführt. Neben anderen Sendungen hat Nenning den Club 2 (ORF) und die Talkshow III nach 9 (ARD) moderiert.Journalismus
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