E-Bass
Der elektrische Bass oder kurz E-Bass (auch Bass-Gitarre oder einfach nur Bass) ist ein Saiteninstrument. Im Gegensatz zur E-Gitarre hat der E-Bass in der Regel nur vier Saiten, die wie die Saiten des Kontrabasses gestimmt sind (‚E - ‚A - D - G). Sie ensprechen damit den 4 tiefen Saiten der Gitarre, nur eine Oktave tiefer.Desweiteren gibt es E-Bässe mit 5 Saiten, meist mit H als tiefster Saite, sowie Bässe mit 6 Saiten, die am häufigsten in ‚‚H - ‚E - ‚A - D - G - c oder wie eine Gitarre (aber 1 Oktave tiefer) oder aber vom Musiker individuell gestimmt sind. Wie bei jedem Saiteninstrument werden auch Ausführungen mit "exotischer" Saitenzahl hergestellt: 2-Saiter, 3-Saiter, 7-Saiter, etc.
Eine Unterart des E-Basses ist der bundlose Bass, nach seiner englischsprachigen Bezeichnung meistens "Fretless" genannt (von engl. fret = "Bund") und vom Klang her dem Kontrabass angenähert.
Für besondere klangliche Anforderungen werden manchmal auch doppelchörige Instrumente (nach dem Prinzip der zwölfsaitigen Gitarre) eingesetzt, bei denen zur Grundsaite noch eine (bei dreichörigen Bässen auch zwei) zusätzliche Oktavsaite verwendet wird. Die sehr seltenen dreichörigen Bässe haben damit eine Gesamtsaitenzahl von 12 (4 Grundsaiten x 3), 15 (5 x 3) oder gar 18 (6 x 3) Saiten.
Um mit einem E-Bass zu musizieren, ist ein Bassverstärker ("Bass Amp") notwendig, der über ein Klinkenkabel, gelegentlich auch mit einem XLR-Kabel, mit dem Instrument verbunden wird. Bassverstärker für den Einsatz in einer Band benötigen für die notwendige Durchsetzungskraft mindestens 150 Watt an 8 Ohm (ca. 250 Watt an 4 Ohm), in lauten Rockbands ist aber auch ein Verstärker mit 400 Watt nicht überdimensioniert.
Mit dem Aufkommen der E-Gitarre ergab sich das Problem, dass in damaligen Bands der verwendete Kontrabass hinsichtlich der Lautstärke unterlegen war. Auch Bässe wurden in der Folge mit einem Tonabnehmersystem ausgerüstet.
Der E-Bass selbst wurde seit den 1950er-Jahren entwickelt. Er basiert auf zwei Instrumentenfamilien: dem Kontrabass und der Gitarre bzw. E-Gitarre.
Lange Zeit dachte man, der Fender Precision Bass (1950) sei der erste elektrisch verstärkte Bass, der so wie eine traditionelle Gitarre horizontal getragen werden kann. Vergessen wurde Audiovox Manufacturing & Co., die kleine Firma, die ca. 1935/36 den "#736 Electric Bass Fiddle" auf den Markt brachten. Nachforschungen ergaben, dass, obwohl der Bass ein paar Mal verkauft wurde (vor allem an Gospel- und Country-Bands), er der damaligen Zeit so weit voraus war, dass er nie richtig ankam. Audiovox machte um 1950 dicht.
Der erste E-Bass, der in Serie produziert wurde, war der Precision-Bass von Fender. Die Bezeichnung "Precision" bezieht sich auf die Tatsache, dass dieser Bass (im Gegensatz zum Kontrabass) Bünde hatte und somit die Töne für den Spieler einfacher präzise zu greifen sind.
Leo Fender übertrug im Grunde die grundlegende Bauweise einer E-Gitarre auf den Bass, modifizierte jedoch die einzelnen Bauteile wie Korpus, Hals und Tonabnehmer (auch Pickups) dahingehend, so dass sie die tiefen Frequenzen, sowie die höhere mechanische Belastung durch die Saitenspannung aushielten. Ein großer Unterschied zum Kontrabass bestand zudem darin, dass die E-Bässe horizontal gespielt werden, währenddessen Kontrabässe beim Spielen vertikal (upright) gehalten werden.
Aus den nötigen Umbauten folgen auch einige Unterschiede zwischen dem E-Bass und der E-Gitarre:
Es existieren verschiedene Spieltechniken für E-Bässe, die sich vor allem auf die rechte Hand beziehen. Grob unterscheiden kann man:
Geschichte
Spieltechniken
Eine Weiterentwicklung dieser Spieltechnik stellt das Anschlagen mit Daumen oder der gesamten Handfläche auf die Saiten (wobei nur die erklingende Saite nicht mit der Greifhand abgedämpft wird) dar. Der Sound ist natürlich vergleichsweise brutal und unkontrolliert, aber in entsprechendem musikalischem Kontext (New Metal) nicht reizlos.
E-Basseffekte
Unter E-Basseffekten versteht man in der Regel elektronische Schaltungen, die das E-Basssignal verändern. Hauptsächlich treten sie in Form so genannter Bodentreter oder Pedale auf, aber auch komplexe 19"-Effekt-Prozessoren werden hierbei genutzt. Genutzt werden hier vor allem verzerrende-, Hall- und Modullationseffekteeffekte.
Bekannte Hersteller von E-Bässen und Verstärkern (in alphabetischer Reihenfolge)
Bässe:
Ernie Ball (Music Man), Esh, Fender, Ibanez, Modulus, Rickenbacker, Yamaha, Warwick
Die populärsten Bässe, die in abgewandelten Ausführungen von etlichen Firmen kopiert wurden, sind in der Rock-/Pop-/Jazz-Geschichte wohl der Jazz Bass (J-Bass) und der Precision Bass (P-Bass), beide von der US-Firma Fender in verschiedenen Ländern hergerstellt. Die Bässe sind in der "Made in USA" - Ausführung ab 800-1000 Euro erhältlich, die Preise für ältere Exemplare (1960er Jahre) betragen allerdings häufig ein Vielfaches.
Verstärker: Ampeg, EBS, Fender, Hartke, Hughes & Kettner;, Mesa/Boogie, SWR, Trace Elliot
Bekannte Bassgitarristen
Bekannte Bands mit gutem Bassisten