Carl Friedrich Gauß
Siehe die Eigennamenübersichtsseite Gauß für eine Liste der nach Carl Friedrich Gauß benannten mathematischen und physikalischen Dinge.Johann Carl Friedrich Gauß (* 30. April 1777 in Braunschweig, † 23. Februar 1855 in Göttingen), war ein deutscher Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker mit einem breit gefächerten Feld an Interessen. Er wird als einer der wichtigsten Mathematiker aller Zeiten betrachtet (und als Fürst der Mathematik oder princeps mathematicorum bezeichnet).
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Leben
Gauß war Sohn einfacher Leute.
Mit 9 Jahren hatte Gauß in der Schule die Aufgabe die Zahlen 1 bis 100 zu summieren. Diese hatte er aber nach kurzer Zeit gelöst, indem er 50 Paare der Summe 101 bildete (1 + 100, 2 + 99, ..., 50 + 51) und 5050 als Ergebnis erhielt.
Mit 19 Jahren konstruierte er das regelmäßige Siebzehneck nur mit Zirkel und Lineal und lieferte damit die erste nennenswerte Ergänzung euklidischer Konstruktionen seit 2000 Jahren. Dieser Erfolg gab den Ausschlag für den Beginn seines Mathematikstudiums. 1807 wurde er Professor und Direktor der Sternwarte Göttingen. Hier blieb er bis an sein Lebensende.
Leistungen
Gauß erfasste früh den Nutzen von komplexen Zahlen, so auch in seinem strengeren Beweis, dass jede algebraische Gleichung n-ten Grades genau n reelle oder komplexe Wurzelnn besitzt. Grundlegend für die weitere Entwicklung der Zahlentheorie, zu der einer seiner Hauptbeiträge der Beweis des quadratische Reziprozitätsgesetzes war, wurde sein erstes bedeutendes Werk, die Disquisitiones arithmeticae. Im ersten Kapitel dieses Werkes führte Gauß den Begriff der Kongruenz ein.
Gauß fand neue Methoden zur Berechnung der Bahnen von Himmelskörpern (u.a. die Methode der kleinsten Quadrate), die zur Wiederentdeckung des Planetoiden Ceres (1801 durch Giuseppe Piazzi gefunden, aber wieder verloren) führten: Heinrich Olbers konnte Ceres nach den Berechnungen von Gauß wieder aufspüren. Damit wurde Gauß weltbekannt. Gauß legte seine neuartigen Rechenverfahren in dem Werk Theorie der Bewegung der Himmelskörper 1809 nieder.
Seit 1820 war Gauß mit Vermessung des Königreiches Hannover beauftragt. Er nutzte die Aufgabe, um Arbeiten über die Theorie der Flächen und der Abbildungen durchzuführen. Nebenbei ersann Gauß auch das Heliotrop, das als Meßinstrument mit Sonnenspiegeln ausgestattet wurde. Im Zuge seiner Vermessungsaufgaben befasste sich Gauß schon früh mit der nichteuklidischen Geometrie, unterließ aus Furcht vor dem Unverständnis der Zeitgenossen jedoch eine Veröffentlichung seiner Gedanken.
Zusammen mit Wilhelm Eduard Weber arbeitete er in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts auf dem Gebiet des Magnetismus. Gauß erfand das Magnetometer. Auch führte er gemeinsam mit Weber die erste elektromagnetische Telegrafenverbindung zwischen dem physikalischen Kabinett und der Sternwarte. Damit konnten Nachrichten statt wie bisher in einer Viertelstunde mit Lichtgeschwindigkeit übermittelt werden.
Gauß arbeitete auf vielen Gebieten, veröffentlichte seine Ergebnisse jedoch erst, wenn eine Theorie seiner Meinung nach komplett war. Dies führte dazu, dass er Kollegen gelegentlich darauf hinwies, dieses oder jenes Resultat schon lange bewiesen zu haben, es wegen der Unvollständigkeit der zugrundeliegenden Theorie nur noch nicht präsentiert zu haben. Kritiker werfen ihm vor, dass dies Ausdruck einer übertriebenen Geltungssucht war. Tatsache ist, dass er ein intensiver Tagebuchschreiber war und dort auch viele seiner Resultate notierte. Nach seinem Tod wurden über zwanzig dieser Bände gefunden und so konnte belegt werden, dass er einen Großteil seiner behaupteten Leistungen tatsächlich erbracht hat. Es wird angenommen, dass nicht alle seiner Tagebücher erhalten sind.
Sein Porträt zierte von 1989 bis zum Jahresende 2001 die Deutsche Mark-Banknote mit einem Wert von zehn Mark.
Nach Gauß wurden unter anderem die Gaußsche Glockenkurve und das Gaußsche Eliminationsverfahren (Gauß- Algorithmus) benannt, teilweise nach seinen Ideen das Gauß-Krüger-Koordinatensystem.
Werke
Weblinks