Heinrich Wilhelm Olbers
Heinrich Wilhelm Olbers (* 11. Oktober 1758 in Arbergen bei Bremen; † 2. März 1840 in Bremen) war ein deutscher Arzt und Astronom. Bekannt wurde Olbers durch das Olbers'sche Paradoxon und die Entdeckung der Kleinplaneten 2 Pallas und 4 Vesta.
Leben
Olbers studierte Medizin in Göttingen und praktizierte danach als Arzt in Bremen. Daneben beschäftigte er sich mit der Astronomie, insbesondere der Bahnberechnung von Kometen.
Die erste Bahnmethode erdachte Olbers während medizinischer Praktika 1779 in Göttingen, als er bei häufigen Patientenbetreuungen einen Komet wiederholt durch das Fenster beobachtete. Zwanzig Jahre später lernte er den jungen Friedrich Wilhelm Bessel kennen, förderte seine Begabung und empfahl ihn an die Sternwarte von Johann Hieronymus Schröter im nahegelegenen Lilienthal. Die Lilienthaler Sternwarte wurde von der Astronomischen Gesellschaft betrieben, eine Vereinigung, die von Olbers, Schröter, Franz Xaver von Zach und 20 Astronomen in anderen Regionen Europas ins Leben gerufen wurde.
In der Lilienthaler Sternwarte gelang Olbers 1802 und 1807 die Entdeckung der Kleinplaneten (2) Pallas und (4) Vesta. Zuvor war 1801 von Giuseppe Piazzi in Palermo die Ceres als erster Kleinplanet entdeckt worden. Die Bahn der Ceres liegt zwischen der Mars- und der Jupiter-Bahn und passt damit genau zur Titius-Bode-Reihe. Olbers vermutete, dass er Bruchstück eines früheren Großplaneten sei und stieß bei seiner Suche nach weiteren Kleinplaneten auf Pallas und Vesta.
Nach einer Zeit in Paris, wo er Bremen im Napoleonischen Kaiserreich diplomatisch vertrat, kehrte Olbers 1814 zurück nach Bremen und entdeckte 1815 den nach ihm benannten Kometen, später 5 weitere. Die letzten 15 Lebensjahre war er nur mehr als Arzt tätig.