Sehen
Als Sehen bezeichnet man die differenzierte Sinneswahrnehmung elektromagnetischer Wellen oder einfach ausgedrückt von Licht. Das für Menschen sichtbare Licht hat Wellenlängen von ca. 380 nm bis 760 nm und wird von ultraviolett bzw. infrarot begrenzt. Die Empfindlichkeit ist dabei zwischen 550 nm und 600 nm am größten, was gelb entspricht.
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2 Sehen bei anderen Lebewesen 3 Siehe auch 4 Literatur |
Auf der Netzhaut im Auge befinden sich Millionen von Rezeptoren, die auf die einfallenden Lichtstrahlen reagieren und die Reize über den Sehnerv als elektrische Signale in das Gehirn weiterleiten. Die Netzhaut besteht dabei aus Stäbchen und Zapfen. Mithilfe der Stäbchen können wir hell-dunkel sehen (Eselsbrücke: Stäbchen = Dämmerungssehen), die Zapfen ermöglichen das Sehen von Farben (Eselsbrücke: Zapfen = Farbsehen), wobei auf die drei Grundfarben rot, grün und blau angesprochen wird.
Wenn Licht auf die Netzhaut fällt, passiert folgendes: Jedes Stäbchen und auch jeder Zapfen befinden sich quasi in einem Gefäß, das mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, die auf Licht mit Zersetzung reagiert. Diese Zersetzung löst einen Impuls aus, den die Rezeptoren wahrnehmen und über die Nervenfaser an der sie hängen zum Gehirn weiterleiten.
Die bloße Möglichkeit, Licht wahrzunehmen, besitzen bereits Pflanzen, jedoch kann hier nicht von Sehen gesprochen werden, da diese nicht in der Lage sind, Farben und Strukturen zu differenzieren. Die Art und Weise, wie Lebewesen sehen, ist dabei sehr unterschiedlich in Bezug auf die Gestaltwahrnehmung, das Sehen von Farben (Wellenlängen), die Auflösung und die Fähigkeit zum räumlichen Sehen (Stereoskopie).
Die Fähigkeit zu Sehen ist dabei besonders deshalb für Lebewesen von Interesse, da es ihnen hilft, sich in ihrer Umgebung zu orientieren, denn die Umgebung wird aufgrund von Reflexionen und Brechungenen von Licht sichtbar.
Dabei muss es sich hierbei nicht zwangsläufig um Wellen im Nanometer-Bereich also Licht handeln. Fledermäuse z.B. sehen im Ultraschallbereich. Entscheidend ob von Sehen gesprochen werden kann ist vielmehr die Tatsache, ob die durch entsprechende Rezeptoren gewonnenen Reize zu einem Bild zusammen gesetzt werden können.
Ein völlig anderes Sehen weisen Insekten und Krebse auf, die über so genannte Facettenaugen verfügen; dabei ist beispielsweise das Bienenauge in rund 5000 Teilaugen, die Ommatidien, aufgeteilt; nach Karl von Frisch können Bienenaugen ultraviolettes Licht sehen, nicht dagegen rotes. Bienen besitzen neben dem Facettenauge außerdem noch ein weiteres visuelles Wahrnehmungsorgan, das Punktauge (auch Stirnauge oder Ocellen), das als Lichtmesser der Feststellung der absoluten Tageshelligkeit dient.
Klapperschlangen und andere Grubenottern können durch ein "Wärmestrahlenauge" infrarotes Licht, also Wärmestrahlung wie Körperwärme sehen. Vermutlich besitzen dieses visuelle Sinnesorgan auch Mücken und Nachtschmetterlinge.
Zur Sinneswahrnehmung bei Tieren:
Wahrnehmungsvorgang beim Menschen
Sehen bei anderen Lebewesen
Siehe auch
Andere Sinneswahrnehmungen des Menschen:
Literatur