SDAG Wismut
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SDAG Wismut steht für die Sowjetisch-Deutsche-Aktiengesellschaft, die nach dem Zweiten Weltkrieg im Raum Thüringen und Sachsen als Reparationsleistung in großen Mengen Uranerz abbaute und für sowjetische Kernkraftwerke und Atombomben anreicherte.
Bereits 1946 begannen im Raum Oberschlema und Johanngeorgenstadt (hier befand sich ein Außenlager des KZ Flossenbürg) die Erkundungsarbeiten, auf die der Abbau bald folgte. Ein Jahr später waren in Lauter, Schneeberg, Annaberg und Marienberg weitere, aus Geheimhaltungsgründen abgesperrte und mit Nummern getarnte Stollen geteuft. In den ersten Jahren trug der Bergbaubetrieb noch das Kürzel SAG, erst später wurde er in SDAG umbenannt. Die ersten Arbeiter wurden durch die ortsansässigen Arbeitsverwaltungen zwangsverpflichtet.
Nach 1947 wurde der Bergbau noch einmal sukzessive ausgeweitet:
Der Bergbaubetrieb sorgte immerhin dafür, dass die DDR in der Uranproduktion an dritter Stelle hinter den USA und Kanada stand.
Der Bergbau war besonders in Ostthüringen Hauptarbeitgeber für die Menschen. Die gesamte Infrastruktur war praktisch auf diesen Wirtschaftszweig ausgerichtet. In Gera wurden die neuen Stadtteile Lusan und Bieblach-Ost aus dem Boden gestampft, und viele Straßen, Krankenhäuser und Schulen verdankten ihre Existenz dem Bergbau. Für den Transport des Erzes in die Aufbereitungsanlagen wurde zwischen Ronneburg und Seelingstädt extra eine neue Bahnlinie erbaut.
Für die Bergarbeiter ergaben sich hingegen gesundheitliche Nachteile; zu Zeiten der Trockenbohrung hatten sie sehr geringe Lebenserwartungen. Erst ab den 1970ern wurde nass gebohrt, so dass sich das Krebsrisikorisiko (Staublunge) zumindest verringerte. In Fragen der Versorgung hatten die Angestellten der Wismut eine privilegierte Stellung inne. So gab es teilweise Geschäfte nur für jene Personengruppe, in denen Produkte zu kaufen waren, die im normalen Handel kaum oder gar nicht erhältlich waren.
Die Wende brachte die schlagartige Einstellung des Betriebes. Zehntausende Menschen wurden arbeitslos. Die Bergbaugesellschaft SDAG Wismut wurde in das Sanierungsunternehmen Wismut GmbH umgewandelt, das mit Bundesmitteln in Milliardenhöhe unterstützt wird und die Folgeschäden nach und nach beseitigt. Der Erfolg wird mit der Zeit sichtbar; 2007 soll im ehemaligen Abbaugebiet um Ronneburg und Gera sogar die Bundesgartenschau stattfinden.Einleitung
Geschichte
bis 1990
Bedeutung für die regionale Wirtschaft
nach 1990