Schwert
Dieser Artikel behandelt das Schwert als Waffe. Für weitere Bedeutungen des Wortes Schwert, siehe bitte Schwert (Begriffsklärung).Fig. 1-3: Xiphos, Fig. 4: Machaira |
Fig. 5: Deutsches Schwert, Fig. 6: Zweihänder, Fig. 7: Eselshuf, Fig. 8: Dt. Schwert mit Korb, Fig. 9: "Klinge des Cid" |
Auch bei den germanischen Stämmen der Völkerwanderung hatte das Schwert eine herausragende Bedeutung als Waffe und behielt diese auch im Verlaufe des Mittelalters. Die Bedeutung des Schwertes in den Gesellschaften der Völkerwanderungszeit wird besonders deutlich in der herausragenden Stellung, die Schwerter in den meisten mythologischen Erzählungen des frühen und hohen Mittelalters spielen. So findet sich beispielsweise in der Artussage das Schwert Excalibur, im Nibelungenlied Siegfrieds Schwert Balmung. Die gesellschaftliche Bedeutung spiegelt sich auch darin wieder, dass Schwerter in vielen feudalen Zeremonien eine wesentliche Rolle spielen (Königskrönung, Schwertleite). Praktisch jedes europäische Krönungsornat enthält ein Schwert, so z.B. das Zeremonienschwert des Heiligen Römischen Reiches, die Reichsschwerter in England und Schottland etc.
Mit dem Aufkommen zunehmend schwererer Rüstungen mussten auch die Waffen angepasst werden, um die Panzerung zu durchbrechen. Aus den ursprünglich verhältnismäßig kurzen Schwertern (ca. 0,8 m) entwickelten sich zunächst Langschwerter (ca. 1,1 m) und später Anderthalbhänder, welche auch unter dem Namen Bastardschwerter bekannt sind, die mit einer Länge von rund 1,3 m die längsten Schwerter waren, die in mittelalterlichen Schlachten eingesetzt wurden. Die Wucht eines solchen Langschwertes oder Anderthalbhänders konnte, auch ohne die Panzerung zu durchbrechen, immense innere Verletzungen hervorrufen.
Der Zweihänder, welcher auf Abbildungen aus der Landsknechtszeit häufiger zu sehen ist, wurde zwar schon in der Zeit des Mittelalters hergestellt, war jedoch niemals dazu gedacht, in einer Schlacht eingesetzt zu werden. Ihr Sinn war ein rein repräsentativer; sie wurden meist als Prunkgegenstände ausgestellt. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurden sie zwar genutzt, dies allerdings nicht mit Erfolg, da sie einfach zu lang für einen sinnvollen Einsatz auf dem Schlachtfeld waren. Hier setzte sich der Katzbalger durch, welcher ein kurzes Handgemengeschwert war.
Siehe auch: Flamberge