Reichskommissariat Ostland
Das Reichskommissariat Ostland bestand während der deutschen Besatzungszeit im Baltikum und Teilen Weißrusslands, und zwar von Juli 1941 bis 1944/1945.
Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 wurde am 25. Juli 1941, 12.00 Uhr, das Reichskommissariat Ostland gebildet. Es ging hervor aus Teilen des rückwärtigen Heeresgebiet Nord.
Seine Grenzen verliefen vorläufig wie folgt:
Geschichte
Sitz der Verwaltung war vorläufig die Stadt Kowno.
Zum Reichskommissar wurde der Oberpräsident und Gauleiter der NSDAP Hinrich Lohse aus Schleswig ernannt.
Bereist zum 1. August 1941, 12.00 Uhr wurde das Reichskommissariat Ostland räumlich aus dem rückwärtigen Heeresgebiet Mitte erweitert.
Seine neuen Grenzen verliefen vorläufig wie folgt:
- Nordwesten: Bisherige Ostgrenze des Reichskommissariat Ostland,
- Süden und Osten: Das Gebiet um Wilna, begrenzt im Osten und Südosten durch die ehemalige litauische Grenze.
Zu diesem Zeitpunkt wurde das Reichskommissariat Ostland erweitert aus dem rückwärtigen Heeresgebiet Mitte, soweit innerhalb der folgenden Grenzen gelegen:
- Westen: Bisherige Ostgrenze des Reichskommissariat Ostland und des Bezirks Bialystok;
- Süden: Grenze zum Reichskommissariat Ukraine;
- Osten und Norden: Das rückwärtige Heeresgebiet Mitte bis zur Linie Sankewitschi1/Lenino am Slutsch/Verlauf des Slutsch bis Sluzk/Rudensk an Bahnstrecke Minsk-Bobruisk/Smilowitschi an der Wolna/Borisow (ausschließlich)/Verlauf der Beresina bis Beresino (etwa 80 km nördlich Borisow.)/Disna an der Düna bis zur ehemals lettisch-russischen Grenze (Orte mit Ausnahme von Borisow und Orte an den genannten Flüssen einschließlich),
Zum endgültigen Sitz der Verwaltung wurde Riga bestellt.
Zum 1. November 1941 trat die Stadt Grodno nebst Umfeld zum Bezirk Bialystok.
Die letzte Erweiterung trat galt vom 5. Dezember 1941 ab 12.00 Uhr. Danach trat aus dem rückwärtigen Heeresgebiet Nord das frühere Estland zum Reichskommissariat Ostland. Das Gebiet blieb aber militärisch weiterhin Operationsgebiet des Heeres. Im Laufe der Jahre 1943/1944 wurde das Reichskommissariat Zug um Zug von der Roten Armee zurückerobert.
Anfang 1944, als die allein noch unbesetzt gebliebenen Kreisgebiete Brest, Kobryn und Pinsk des Reichskommissariats Ukraine eine eigenständige Verwaltung nicht mehr zuließen, wurde dieser Randstreifen der Verwaltung des Generalbezirks Weißruthenien im Reichskommissariat Ostland unterstellt.
Am 8. September 1944 übernahm der Oberpräsident und Gauleiter der NSDAP Erich Koch in Königsberg (Pr), bisher Reichskommissar in der Ukraine, kommissarisch die Leitung im Ostland.
Das Reichskommissariat Ostland, das ursprünglich Baltenland heißen sollte, teilte sich in vier Generalbezirke mit der entsprechenden Anzahl von deutschen Kreisgebieten.
Die deutschen Aufteilungen folgten größtenteils den früheren einheimischen Abgrenzungen.
Die Generalbezirke fassten jeweils einen der früher selbstständigen baltischen Staaten und ferner den früher polnischen Teil Weißrusslands (einschließlich des Gebietes um Minsk) zusammen.
In den drei baltischen Generalbezirken führten die deutschen Kreisbezirke die Aufsicht über die einheimischen Städte, Kreise bzw. Amtsbezirke.
Zum 1. April. 1942 traten vom Generalbezirk Weißruthenien zum Generalbezirk Litauen weitere Gebietsteile zur großzügigen Abrundung des Gebietes um Wilna.
Zum 1. Juli 1942 wurde in den Generalbezirken Estland, Lettland (mit dem Vorbehalt einer Sonderregelung für die Stadt Riga) und Litauen die Verordnung über die Einführung der kommunalen Selbstverwaltung vom 15. 5. 1942 eingeführt.
Die Sitze der Generalkommissare waren für die Generalbezirke:
Verwaltungsgliederung
Es blieb im allgemeinen bei den einheimischen Ortsnamen, für den Generalbezirk Weißruthenien galt wieder die Lateinschrift.
Im Baltikum erhielt zumindest jeder Postort auch einen Namen, der lautlich der deutschen Sprache angeglichen war.
Ortsnamen
Kreisgebiete im Reichskommissariat Ostland 1944
Generalbezirk Estland
Generalbezirk Lettland
Generalbezirk Litauen
Generalbezirk Weißruthenien
Weblinks