Grafschaft Mark
Die Grafschaft Mark, die im regionalen Wortschatz auch kurz "die Mark" genannt wird, ist ein historisches Land im heutigen Nordrhein-Westfalen in Deutschland, das vom 12. Jahrhundert bis zu seiner funktionellen Auflösung 1816 bestand (nicht mit der Mark Brandenburg zu verwechseln). Ihr Name lebt heute noch weiter im Märkischen Kreis und im Märkischen Sauerland.
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Geografie
Das Gebiet der Grafschaft Mark war (nach Ernst Dossmann) maximal rund 3.000 km² groß und der Hauptsitz war die Gemeinde Mark, bei Hamm (heute nach Hamm eingemeindet). Die größte Ausdehnung der Grafschaft erstreckte sich in Nord-Süd-Richtung zwischen Lippe und Agger über gut 75 km Länge. Auch in Ost-West-Richtung zwischen Bad Sassendorf und Gelsenkirchen erstreckte sich das Gebiet etwa 75 km weit.
Dabei trennt die Ruhr die Grafschaftsfläche in Ost-West-Richtung in zwei landschaftlich sehr unterschiedliche Bereiche: das südliche, rauhe Mittelgebirge des Süderberglandes beziehungsweise des Sauerlands und die nördliche, fruchtbare Tiefebene der Hellweg-Börden. Der geografische Grenzbereich wird von der Ruhr mit ihren Auen sowie von den nördlich angrenzenden schmalen Gebirgszügen von Haarstrang und Ardeygebirge gebildet, die gleichzeitig Wasserscheiden-Funktion zwischen Ruhr- und den Emscher-/Lippe-Einzugsbereichen hat.
Geschichte
, von der Stadt aus gesehen]]Im Jahre 1160 spalteten sich die Grafen von Altena von den Grafen von Berg ab, ihr Stammsitz war die Burg Altena.
Nach der 1198 von den Herren von Rüdenberg käuflich erworbenen Burg Mark bei Hamm, die auch als "Oberhof Mark" bezeichnet wurde, nannte sich das Geschlecht fortan "Grafen von der Mark" und verlegte seinen Hauptsitz dorthin.
In der Schlacht von Worringen 1288 kämpfte Graf Eberhard von der Mark auf der Seite Brabants und seines Verwandten, des Grafen von Berg. Everhard bezog somit Stellung gegen seinen Lehnsherren, den Erzbischof von Köln, in dessen Funktion als Herzog von Westfalen. Da Brabant mit seinen Verbündeten siegreich war, konnte die Grafschaft Mark in der Folgezeit die Vormachtstellung im südlichen Westfalen erlangen und wurde politisch von Köln unabhängig.
Adolf III, der Sohn Adolfs II. von der Mark und der Margarete von Kleve, erwarb 1368 auch diese Grafschaft, und 1394 wurden das Herzogtum Kleve und die Grafschaft Mark vereinigt.
1609 fiel die Mark bei der Teilung der jülichschen Erbschaft provisorisch, 1666 beim Erbvergleich dann definitiv an Brandenburg.
Vorübergehend kam die Mark durch den Tilsiter Frieden 1807 an Frankreich. Von Frankreich wurde die Grafschaft Mark dann 1808 an das Großherzogtum Berg gegeben, wo sie das Ruhrdepartement bildete, bis sie 1813 wieder mit Preußen vereinigt wurde.
1815/1816 wurde dann die preußische Provinz Westfalen mit den Regierungsbezirken Arnsberg, Münster und Minden gegründet. Die Grafschaft Mark wurde dabei in einzelne Kreise (Altena, Dortmund, Hagen, Hamm, Iserlohn, Soest, Unna) zerschlagen. Formal bedeutete diese Neugliederung ihr Ende.
Ende des 19. Jahrhunderts bildete die ehemalige Grafschaft Mark einen Teil des Regierungsbezirks Arnsberg und zwar dann unterteilt in die acht Landkreise: Altena, Bochum, Hagen, Hamm (später Unna), Hattingen, Iserlohn, Schwelm und Soest. Heute entspricht das etwa den Kreisen Ennepe-Ruhr, Mark, Soest, Unna sowie den kreisfreien Städten Bochum, Hagen, Hamm, Herne sowie großen Teilen von Dortmund.
Der Name der Grafschaft Mark blieb seitdem vorwiegend als regionale Landschaftsbezeichnung erhalten. Lediglich als gräflicher Nebentitel des preußischen Souverains wurde der die "preußische Grafschaft Mark" nominell noch erhalten bis zur Liquidation Preußens 1947 durch die Alliierten. Doch diese reine Namensfunktion hatte keine nennenswerte Bedeutung mehr vor Ort.
Das Wappen der Grafschaft trägt einen aus drei roten und silbernen Schachreihen bestehenden Querbalken, den märkischen Schachbrettbalken, auf gelb-goldenen Grund.
Wappen
Literatur
Siehe auch: Die Stammlinien der Häuser Berg-Altena und Mark