Biotin
Strukturformel | |
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Allgemeines | |
Name | Vitamin H |
Summenformel | C10H16N2O3S |
Andere Namen | Biotin, Vitamin B7, Vitamin B8, Vitamin H, Coenzym R, Bios IIb |
E-Nummer | xx |
CAS-Nummer | 58-85-5 |
Dosierung | |
täglicher Bedarf | ca. 100 µg |
Überdosis | nicht bekannt |
Essentiell | ja |
Vorkommen | Eigelb, Leber, Spinat |
Physikalische Eigenschaften | |
Aggregatzustand | fest |
Farbe | farblos |
Löslichkeit | wasserlöslich 0,2 g/l (20 °C) |
Dichte | x g/cm³ |
Molmasse | 244,31 g/mol |
Schmelzpunkt | 232-233 °C |
Siedepunkt | x °C |
Table of contents |
2 Vitamin B-Gruppe 3 Geschichte 4 Biotin als prosthetische Gruppe 5 Siehe auch 6 Weblinks |
Medizinische Daten
Biotinmangel ist selten, kann aber bei Aufnahme von großen Mengen von Rohei eintreten, da das Eiklar Avidin enthält, dass an Biotin bindet und seine Aufnahme im Darm blockiert.
Der genaue Bedarf ist nicht bekannt, folgende Tagesmengen können als Richtwerte gelten: (RDA)
- 0-6 Monate 35 µg (Mikrogramm)
- 6-12 Monate 50 µg
- 1-18 Jahre 100-200 µg
- über 18 Jahren 100 µg
- Während Schwangerschaft und Stillzeit: zuzüglich 50 µg
Therapiebereich: 50 µg-15 mg
Merkmale von Biotinmangel: Hautstörungen, Haarausfall, Spröde Nägel, Blutarmut, Depressionen, Müdigkeit, Ohnmacht, Appetitlosigkeit, Muskelschmerzen, erhöhte Gesamtcholesterinwerte, Unterzuckerung (Hypoglykämie), Entzündung der Zunge (Glossitis)
Merkmale von Biotinüberversorgung: Verzögerte oder Verringerte Insulinausschüttung, erhöhter Bedarf an Vitamin C und an Vitamin B6, Erhöhte Blutzuckerwerte,
In französischer Nomenklatur wird Biotin häufig als Vitamin B8 bezeichnet. In angelsächsischer und auch deutscher Nomenklatur wird die Adenylsäure als Vitamin B8 bezeichnet. Zuweilen werden auch Inositol (das kein Vitamin ist) oder Folsäure (die dem Vitamin B2-Komplex angehört) Vitamin B8 genannt.
Vitamin B-Gruppe
Hier handelt es sich um eine Sammelbezeichnung wasserlöslicher Vitamine, unterschiedlicher, chemischer Zusammensetzungen. Außer den eigentlichen B-Vitaminen, wie B1 Thiamin, B2 Riboflavin, B6 Pyridoxin und B12 Cobalamin rechnet man noch Biotin, Folsäure, Nicotinsäure und Pantothensäure hinzu. Die Gruppe der B-Vitamine kommt in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Ohne die Faktoren der B-Gruppe laufen fast keine biochemischen Prozesse im Körper ab. Vitamine der B-Gruppe stellen keine einheitliche Klasse dar. Sie sind chemisch und pharmakologisch völlig verschiedene Substanzen. Einzelne B-Vitamine kommen in der Natur niemals isoliert vor. Aus diesem Grund wirken sie in der Regel auch im Verbund.
Geschichte
Die Entdeckung der Substanz verlief in mehreren Schritten:
Biotin als prosthetische Gruppe
Biotin ist der Cofaktor (prosthetische Gruppe) von Carboxylasen (genauer: Carboxy-Transferasen). Durch deren Aktion kann auch im tierischen Organismus Kohlendioxid fixiert werden. Beispiele sind:
- die Pyruvat-Carboxylase, ein Schlüsselenzym der Gluconeogenese, das Pyruvat in einen Metaboliten des Citratzyklus umwandelt;
- die Acetyl-CoA-Carboxylase, die Malonyl-CoA für den Startschritt der Fettsäure-Synthese liefert.
Abbildung: Biotin als prosthetische Gruppe in der Pyruvat-Carboxylase-Reaktion. Vor der Addition an das N-1 des Biotins muss Bicarbonat (die gelöste Form des Kohlendioxids) durch ATP in eine aktive Form (das gemischte Anhydrid) überführt werden. Dies geschieht an der ATP-Bicarbonat-Stelle des Enzyms. Als prosthetische Gruppe ist Biotin fest an einen Lysinrest des Enzyms gebunden. Die Einheit (auch Biocytin genannt) fungiert als eine Drehscheibe, über den die Pyruvat-Bindungsstelle bedient werden kann (Propeller-Prinzip). Pyruvat ist dort in seiner Enolform gebunden, was direkt die unmittelbare Übernahme des CO2-Restes ermöglicht.
- Die Reaktion zeigt beispielhaft den Einsatz und die Regenerierung einer prosthetischen Gruppe an ein- und demselben Enzym
Siehe auch
- Vitamine,
- Chemikalienliste,
- Hypovitaminose, Hypervitaminose
- Portal Essen & Trinken;
Weblinks
Vitamine |
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