Hypervitaminose
Als Hypervitaminose werden jene Erscheinungen zusammengefasst, die bei übermäßiger Zufuhr der entsprechenden Vitamine, sei es über die Ernährung, in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder Vitaminpräparaten, aber auch bei parenteraler Gabe, auftreten können.
Besonders bei den Vitaminen A und D kann es zu Überdosierungserscheinungen kommen, die auch aufgrund der Fettlöslichkeit dieser Substanzen Probleme verursachen.
Ein Vitaminmangel wird mit Hypovitaminose und ein Fehlen von Vitaminen mit Avitaminose bezeichnet.
Table of contents |
2 Vitamin B3 3 Vitamin B6 4 Vitamin C 5 Vitamin D 6 Vitamin E 7 Vitamin K |
Vitamin A
akute Vergiftungserscheinungen
Akute Vergiftungserscheinungen wurden erstmalig bei Polarforschungsreisenden festgestellt, die Eisbärenleber gegessen hatten - Eskimoss essen diese nicht.
Bei einer kurzzeitigen und hohen Überdosierung (das Hundertfache des Tagesbedarfs und mehr) können folgende Symptome auftreten:
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Schwindel
- Appetitlosigkeit
- Muskelkoordinationsstörungen
- Doppelbilder
- Hautschäden (an den Mundwinkeln beginnende Hautabschilferungen, die sich auf den gesamten Körper ausbreiten können)
- Schleimhautblutungen
- Lethargie
- gesteigerter intrakranieller Druck bis hin zu Todesfällen.
chronische Vergiftungserscheinungen
Nach monate- und jahrelange erhöhter Retinolaufnahme, die das Zehnfache des Tagesbedarfs überschreitet - bei Erwachdenen 50.000 IU oder 15 mg pro Tag, bei Kindern 20.000 IU oder 6 mg pro Tag - sind folgende Symptome möglich:- Kopfschmerzen
- Haarausfall bis zur Alopezie
- Schwellung der Unterhaut der Gliedmaßen
- Knochen- und Gelenkschmerzen
- trockene und juckende Kopfhaut wie auch der gesamten übrigen Haut
- trockene und schuppige Lippen
- (blutende) Mundwinkelrhagaden
- Lebervergrößerung bis hin zur Leberfibrose mit portaler Hypertension
- Lymphknotenvergrößerungen
- Hyperkalzämie
- Hyperlipidämie
- Ausbleiben der Menstruation
- gesteigerter intrakranieller Druck
Der Vitamin-A-Säureabkömmling Isoretinoin (13-cis-Retinsäure), der zur Behandlung schwerer Akneformen eingesetzt wird, kann eine Trockenheit von Haut und Schleimhäuten, in seltenen Fällen Gelenk- und Muskelbeschwerden verursachen. V.a. aber wurde ein Zusammenhang mit kindlichen Fehlbildungen hergestellt, sodass bei einer derartigen Behandlung für einen ausreichenden Empfängnisschutz auch für eine gewisse Zeit über das Behandlungsende hinaus gesorgt werden muss. Bei schwangeren Frauen ist die Gabe kontraindiziert.
Eine Hypervitaminose A kann nur bei Zufuhr von Retinol, nicht aber seiner Vorläuferprodukte auftreten - die Umwandlung der Carotinoide zu Retinol wird dem Bedarf des Körpers reguliert angepasst. Wohl aber kann es zu einer starken Gelbfäbung der Haut - nicht aber der Skleren - kommen, wenn täglich mehr als 30 mg Beta-Karotinen zugeführt werden, wobei Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion besonders anfällig sind.
Carotin (Provitamin-A) als chemische Vorstufe von Vitamin-A ist in Bräunungskapseln enthalten, die bei übermäßigem Konsum angeblich Haarausfall hervorrufen können.
Retinol ist vor allem in der Leber von bestimmten Meeresfischen wie dem Heilbutt und verschiednen Haifischarten sowie bestimmter Säugetiere wie der Seerobbe und dem Eisbären enthalten. In unseren Breiten ist es v. A. die kritiklose Einnahme von Vitaminpräparaten, die zu Nebenwirkungen führen kann.
Übernommen aus Artikel "Niacin".
Quellen
Studien
Eine zu hohe Zufuhr von Vitamin A könnte zu vermehrten Knochenbrüchen im Alter führen, wie eine schwedische Langzeitstudie, die im New England Journal of Medicine (NEJM 2003; 348: 287?294) veröffentlicht wurde, zeigt.Vitamin B3
Bei einer Zufuhr von >500 mg/Tag kommt es zum hautgefäßerweiternden Effekt Flush und bei einer Menge von >2500 g/Tag kann der Blutdruck sinken, können Schwindelgefühle auftreten und ein erhöhter Harnsäuregehalt im Blut auftreten.Vitamin B6
Vitamin C
Vitamin D
Vitamin E
Vitamin K
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