Bilk
Bilk ist ein Bestandteil des Stadtbezirks 3 von Düsseldorf und - mit 108.000 Einwohnern - der größte der Düsseldorfer Stadtbezirke. Zum Stadtbezirk 3 gehören neben Bilk auch Unterbilk, Oberbilk, Hafen, Hamm, Volmerswerth, Flehe und Friedrichstadt.
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Table of contents |
2 Sehenswürdigkeiten 3 Bekannte Personen 4 Literatur 5 Weblinks |
Bilk wurde bereits 799 zum ersten Mal als Hof erwähnt (villa Bilici), wohl ein Königsgut mit Kirche. Die am südlichen Düsselarm gelegene kleine Tuffsteinkirche Alt St. Martin (Alte Bilker Kirche) geht bis in die fränkisch-merowingisch-karolingische Zeit zurück (vielleicht um 700 Stiftung durch den hl. Suitbertus an der Stelle eines heidnischen Germanenheiligtums) und lässt sich als Saalkirche nachweisen (spätestens um 900 durch einen Brand zerstört). Erste Erwähnung findet der Kirchenbau St. Martin im Jahre 1019 in einer Urkunde. Die ältesten Teile der heute dreischiffigen romanischen „Miniatur“-Pfeilerbasilika (Innenmaße etwa 11 Meter breit und 20 Meter lang) stammen im Kern aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts (Mittelschiff und fünfgeschossiger Westturm), nach 1200 wurde die Kirche um den Chor mit Apsis nach Osten erweitert, weitere Änderungen (Umbau der Seitenschiffe) erfolgten im 15. und 17. Jahrhundert. Im Inneren haben sich romanische Deckenmalereien erhalten, entstanden um 1245. Das Eingangsportal ist von dem Düsseldorfer Künstler Bert Gerresheim gestaltet und stellt die Taten des Kirchenpatrons St. Martin dar, die Türgriffe zeigen den hl. Bischof Hiliarius von Poitiers, der Martin zum Priester geweiht hat, und den Gelehrten Sulpicius Severus, der die Biografie des heiligen Martin um 395 verfasste.
Bis 1206 gehörte das an einem nördlichen Düsselarm gelegene, erstmals 1159 erwähnte Fischerdörfchen „dusseldorp“, das Dorf an der Düssel, zu Alt St. Martin in Bilk. In diesem Jahr wurde die dortige Kapelle zur Pfarrkirche erhoben. Am 14. August 1288, nach der Schlacht bei Worringen, wurde Düsseldorf durch den Grafen Adolf V. von Berg die Stadtrechte verliehen und die Pfarrkirche zur Stiftskirche. Die Grafschaft wurde 1380 zum Herzogtum erhoben und Düsseldorf zur Hauptstadt der neuen Herzöge. Bilk wurde schließlich 1384 von Düsseldorf vereinnahmt.
Die großflächige Ortschaft Bilk bestand aus einer Reihe von Höfen und Häusern entlang der südlichen Düssel (im Verlauf der heutigen Suitbertusstraße, über Alt St. Martin, Martinstraße, bis zur neuen St. Martinskirche [Bilker Kirche], die an der Stelle der Loretokapelle [erbaut 1686] steht). Bilk war in drei Bezirke gegliedert: in Kirchbilk (Alt St. Martin), Mühlenhofen und Arenbilk (Oberbilk). Größere Höfe sind namentlich bekannt: Burghof, Deutzer Hof, Fechelshof oder Rheindorfer Hof.
Ab 1852 entstand südöstlich von Düsseldorf in Oberbilk eine bedeutende Metall- und Eisenindustrie. 1854 genehmigte der preußische König Friedrich Wilhelm IV eine notwendige Erweiterung der Stadt, die nach Süden hin über die heutige „Friedrichstadt“ Bilk mit Düsseldorf verband. 1893 wurde die schon bestehende Eisenbahnlinie über die Hammer Eisenbahnbrücke über den Rhein nach Neuss (diese bedeutende Eisenbahnbrücke wurde 1870 rechtzeitig vor dem deutsch-französischen Krieg fertig) jetzt durch Bilk geführt (mit dem Bilker Bahnhof), die Bilk dadurch teilte. Aus dem nördlich gelegenen Teil wurde Unterbilk, der südliche Teil behielt den Namen Bilk. Die alte Eisenbahnverbindung nördlich von Bilk wurde aufgegeben.
Bekannt geworden ist Bilk auch in der Astronomie durch die Düsseldorfer Sternwarte. 1843 richtete Johann Friedrich Benzenberg (1777-1846) in Bilk in der Nähe von Alt St. Martin die private Sternwarte Charlottenruhe ein und führte dort Himmelsbeobachtungen durch. Nach seinem Tod übernahm die Stadt Düsseldorf die Sternwarte und dem Nachfolger Benzenbergs, dem Astronomen Karl Theodor Robert Luther (1822-1900), gelang zwischen 1852 (am 17. April Thetis) und 1890 (am 20. Februar Glauke) die Entdeckung der 24 Düsseldorfer Planeten (Planetoiden oder Asteroiden). 1943 wurde die Düsseldorfer Sternwarte während eines Bombenangriffs zerstört. Der ausgeglühte Körper des Fernrohres der Sternwarte steht heute als Erinnerung vor dem Westturm von Alt St. Martin, und schaut man durch das Rohr, erblickt man den Hahn auf dem Kirchturm.
Auf der westlich von Unterbilk gelegenen Rheinhalbinsel Lausward (Lauswerth) wurde 1876 die erste Pferderennbahn Düsseldorfs eröffnet. Von 1890 bis 1896 wurde hier der neue städtische Hafen angelegt und mit modernster Technik ausgestattet. Der ehemalige Handelshafen von Düsseldorf entwickelte sich seit 1990 zum Schwerpunkt verschiedener Telekommunikatonsfirmen und Werbeagenturen. Heute ist ein Teil des Hafens zum sogenannten Medienhafen geworden, an dem auch der Düsseldorf überragende Fernmeldeturm (1982), das Landesparlament von Nordrhein-Westfalen (1988), die Studios des WDR und als einer der architektonischen Höhepunkte der Neue Zollhof (1999) von dem namhaften Gegenwartsarchitekten Frank O. Gehry (*1929) liegen. Ein anderer architektonischer Höhepunkt bildet am Eingang zum Rheinufertunnel das Düsseldorfer Stadttor (1996) mit seiner Doppelfassade und einem dynamischen Klimasystem.
Wichtig für Bilk war ebenfalls 1965 die Gründung der Düsseldorfer Universität, heute Heinrich-Heine-Universität.
Geschichte
Diese harmonisch wirkende Kirche ist das älteste noch sichtbare Baudenkmal Düsseldorfs.
.Sehenswürdigkeiten
.Bekannte Personen
Briefwechsel Gottfried Kellers mit Maria Melos zwischen 1877 und 1883
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