Trajan
Marcus Ulpius Traianus (vollständiger Name als Kaiser: Imperator Caesar Nerva Traianus Augustus; (*18. September oder 28. Januar 53 in Italica; † etwa 8. August 117) war von Januar 98 bis 117 römischer Kaiser. Er ist einer der fünf "Adoptivkaiser", unter denen das römische Reich seine größte Blütezeit erlebte.
Traians gleichnamiger Vater war im Bürgerkrieg nach dem Tod Neros einer der wichtigsten Anhänger Vespasians. (Die Familie stammte aus der römischen Kolonie Italica in der Provinz Baetica im heutigen Spanien.) Auch sein Sohn stand treu zu den flavischen Kaisern und durchlief die übliche Karriere eines römischen Senatorsors (Konsul im Jahr 91). Während der Herrschaft Nervas war er Statthalter von Germania Superior und wurde von diesem Kaiser in Abwesenheit adoptiert und als Mitregent eingesetzt. Nerva wollte durch diesen Schritt das Wohlwollen des Heeres gewinnen, da Traian als einer der fähigsten Befehlshaber galt. /Rom]] Nach dem Tod Nervas blieb Traian zunächst an der Rhein- und Donaugrenze und kam erst im Herbst 99 zum ersten Mal als Kaiser nach Rom. Seine Regierung wurde wie schon die Nervas von den Senatoren nach der gewaltsamen Herrschaft Domitians überschwenglich begrüßt; Plinius der jüngere hielt im Jahr 100 eine erhaltene Lobrede (Panegyricus) auf Traian. Plinius wurde später von Traian als Statthalter in die Provinz Pontus et Bithynia entsandt und führte mit dem Kaiser einen ausführlichen Briefwechsel über Vorgänge in seiner Amtsführung.
101 begann Traian seinen ersten Krieg gegen die Daker, der im Jahr darauf mit einem römischen Erfolg endete. 105 kam es zu einem zweiten Dakerkrieg, in dessen Verlauf Dakien vollständig von den Römern erobert und zur Provinz gemacht wurde. Der Krieg ist in einem Relief auf der Trajanssäule dargestellt, die zusammen mit dem umgebenden Forum zur Feier des Sieges in Rom errichtet wurde (Trajansforum). Etwa zur gleichen Zeit wie Dakien, allerdings ohne Krieg, wurde das Nabatäerreich als Provinz Arabia in das römische Reich integriert.
113 begann Traian mit einem Krieg gegen das Partherreich, der für die Römer erfolgreich verlief, so dass Armenien, Assyrien und Mesopotamien als römische Provinzen eingerichtet werden konnten. Das römische Reich erreichte damit seine größte Ausdehnung. Aufstände machten weitere Eroberungspläne zunichte, zumal Traian erkrankte. Er starb auf der Rückreise aus dem Osten in Selinus am Schwarzen Meer. Vor seinem Tod soll er seinen Verwandten Hadrian adoptiert und damit zum Nachfolger gemacht haben.
Hinweis: Trajan ist auch ein sarmatischer und slawischer Gott, siehe Slawische Mythologie.
Vollständiger Titel zum Zeitpunkt des Todes
Imperator Caesar Divi Nervae filius Berva Traianus Optimus Augustus Germanicus Dacicus Parthicus, Pontifex maximus, Tribuniciae potestatis XXI, Imperator XIII, Consul VI, Pater patriae
Ehefrauen
- Pompeia Plotina
- keine
Literatur
- Annette Nünnerich-Asmus (Hrsg.): Traian : ein Kaiser der Superlative am Beginn einer Umbruchzeit? Philipp von Zabern, Mainz 2002 ISBN 3-8053-2780-3
- Martin Fell: Optimus princeps? Anspruch und Wirklichkeit der imperialen Programmatik Kaiser Traians. 2. Aufl. Tuduv, München 2001 ISBN 3-88073-586-7
Vorgänger: Nerva (96 - 98) |
Römische Kaiser |
Nachfolger: Hadrian (117 - 138) |