Oskar von Miller
Oskar von Miller (* 7. Mai 1855 in München; † 9. April 1934 in München) war ein deutscher Ingenieur und Begründer des Deutschen Museums.
Table of contents |
2 Deutsches Museum 3 Weblinks |
Leben
Oskar von Miller ist das zweite Kind einer "Neuadelsfamilie". Erst fünf Jahre zuvor war sein Vater, Ferdinand Miller, Besitzer der königlichen Erzgießerei, für das Erstellen der Bavaria, in den Erbadel erhoben worden.
Oskar von Miller entscheidet sich für die Technik und studiert Bauwesen. Bald entdeckt er die noch junge Elektrotechnik und wendet sich ihr zu. 1882 organisiert er die erste elektrotechnische Ausstellung in Deutschland, nachdem er von der ersten Ausstellung dieser Art in Paris fasziniert war. Auf dieser Ausstellung gelingt ihm als erstem die Übertragung von Starkstrom über eine Strecke von rund 60 Kilometer.
1883 bis 1889 ist er, gemeinsam mit Emil Rathenau, Direktor der Deutschen Edison Gesellschaft. 1884 baut er in München das erste Kraftwerk in Deutschland.
1890 gründet er sein eigenes Ingenieurbüro und wird bald führend auf dem Gebiet der Energiewirtschaft und leitet im Jahr darauf die Internationale elektrotechnische Ausstellung in Frankfurt am Main. Wieder gelingt ihm, mit der Fernübertragung von 20.000 Volt, eine technische Meisterleistung, die den Durchbruch der Wechselstromübertragung bedeuten wird.
Von 1918 bis 1924 ist er Projekleiter beim Bau des damals größten Speicherkraftwerks der Welt, dem Kraftwerk Walchensee.
Oskar von Miller starb 1934 in "seinem Museum" an den Folgen eines Herzanfalls. Er hinterließ Ehefrau und vier Kinder.
Mehrere Posten, die von Miller innehatte, heben seine Perönlichkeit und die Bedeutung, die er in der Elektrotechnik hatte, hervor:
- Reichsrat der Krone Bayerns
- Vorsitzender des Vereins Deutscher Ingenieure
- Mitglied der Friedensdelegation 1919 in Versailles
- Ehrenpräsident der II. Weltkraftkonferenz
Deutsches Museum
1903 erfüllte er sich seinen Traum eines naturwissenschaftlich und technisch ausgerichteten Museums: das Deutsche Museum.
von Miller hatte jahrelang für ein solches Museum geworben und dafür seine Bekanntheit und seine weitgefächerten Kontakte genutzt. Mit Kronprinz Ludwig von Bayern, dem späteren Märchenkönig, fand er einen Schirmherrn, der auch eine staatliche Unterstützung zusicherte. Berühmte Wissenschaftler und Unternehmer wie Max Planck, Hugo Junkers, Wilhelm Conrad Röntgen und Emil Rathenau berieten ihn beim Aufbau der Abteilungen. Fast das gesamte Baumaterial wurde, dank seines Engaments, gestiftet.
Mit Carl von Linde, dem Entwickler der Kältetechnik und Walter von Dyck, dem Rektor der Technischen Hochschule, bildete er den ersten Museumsvorstand.
Er ist außerdem Ehrenbürger der Stadt München.
http://www.deutsches-museum.de Informationen, Bilder und Tondokumente zu Oskar von MillerWeblinks