Ehrenbürger
Ehrenbürger ist eine besondere Form der Ehrerweisung von Städten und Gemeinden für Bürger oder ehemalige Bürger dieser Stadt oder Gemeinde, die sich auf besondere Weise um das Wohl des Ortes verdient gemacht haben oder es als Sohn oder Tochter dieses Ortes zu besonderer überregionaler Bekanntheit gebracht haben. Die Ehrenbürgerschaft kann auf Lebenszeit oder auf unbestimmte Zeit verliehen werden. Mitunter ist die Ehrenbürgerschaft mit besonderen Rechten verbunden, zum Beispiel die Gewährung von Vorzügen in städtischen Einrichtungen.In seltenen Fällen wird auch von Staaten eine Ehrenbürgerwürde verliehen. So ist Winston Leonard Spencer Churchill 1963 auf Beschluss des amerikanische Kongresses zum Ehrenbürger der USA ernannt worden und Raoul Wallenberg wurde sogar von drei Staaten (Israel, der USA und Kanada) zum Ehrenbürger ernannt.
Umstritten sind mitunter unter undemokratischen Umständen verliehene Ehrenbürgerschaften. Während einige Kommunen hinsichtlich der Ehrenbürgerschaft von Nazifunktionären damit argumentieren, dass nach ihrem Recht die Ehrenbürgerschaft mit dem Tod ende und damit gegenstandslos sei, haben andere Städte Adolf Hitler - der während der Zeit des Nationalsozialismus in fast allen wichtigen Städten des damaligen deutschen Reiches Ehrenbürger geworden war - und anderen damaligen Machthabern die Ehrenbürgerschaft wieder aberkannt. Der Berliner Senat hat beispielsweise 1948 Hitler, Göring, Goebbels und Frick die Ehrenbürgerschaft aberkannt, 1989 betraf dies auch Erich Honecker.
Eine Übersicht aller Ehrenbürgerlisten von größeren Städten ist bei Liste der Ehrenbürger zu finden.