Raoul Wallenberg
Raoul Wallenberg (* 4. August 1912, † 17. Juli 1947) war ein schwedischer Diplomat.Im Jahre 1944 schickte ihn die schwedische Regierung nach Budapest um Maßnahmen zur Rettung der dortigen Juden anzustreben. Unter der Leitung von Wallenberg wurde ein "internationales Ghetto" im Stadtteil Pest der ungarischen Hauptstadt Budapest errichtet. Wallenberg verteilte so genannte Schutzdokumente, holte sogar Juden aus den Arbeitslagern und den Zügen, die sie zu ihrer Vernichtung fahren sollten.
Insgesamt gelang es Wallenberg und anderen Diplomaten die etwa 25.000 Juden, die sich in dem internationalen Judenghetto aufgehalten hatten, vor dem sicheren Tod zu bewahren.
Den mehr als 80.000 Juden, die in dem auf Befehl von Ferenc Szalasi, dem ungarischen Staatsobehaupt und Ministerpräsidenten, im November 1944 in Budapest errichteten Ghetto zusammengepfercht waren, konnte Wallenberg dagegen nur durch Lieferung von Lebensmitteln u.ä.helfen. In den letzten Wochen bis zur Befreiung Budapests durch die Rote Armee Mitte Januar 1945 ermordeten Angehörige der Pfeilkreuzler auf grausame Weise noch zwischen 10 und 20.000 Ghettobewohnter.Etwa 70.000 Juden haben im Budapester Ghetto überlebt.
Nach der Besetzung von Budapest durch die Rote Armee wurde Wallenberg von den Sowjets der Spionage für die Deutschen verdächtigt. Er wurde von den Sowjets eingeladen und verschwand 1945 spurlos. Auch diplomatische Bemühungen konnten bis heute nicht zur eindeutigen Klärung führen. Laut sowjetischen Aussagen starb er angeblich im Jahre 1947 in einem sowjetischen Gefängnis. Mithäftlinge sagen allerdings aus, daß er auch nach 1947 gelebt haben soll.
Für seine Beteiligung an der Rettung von über 100.000 Jüdinnen und Juden wurde er u.a. von der Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet und er wurde von Israel, den USA und Kanada zum Ehrenbürger ernannt.
siehe auch: Giorgio Perlasca, Angel Sanz Briz, Carl Lutz
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