Bavaria
Die Bavaria ist die weibliche Symbolgestalt Bayerns. Dargestellt wird sie durch eine von Ludwig I errichtete begehbare Statue, die am Rande der Theresienwiese in München steht. König Ludwig I gab bereits 1834 ein Sinnbild des Königreichs Bayern bei dem Architekten Leo von Klenze in Auftrag als erzieherisches Programm zur Förderung des Patriotismus und als weiteres Bauwerk auf dem Weg zu einem "Isar-Athen". Frühe Entwürfe stammen von Leo von Klenze, dem bei der Auftragsvergabe an den ausführenden Bildhauer Ludwig Michael Schwanthaler (1802-1848) zunächst ein griechisch-antiker Entwurf einer Amazone bzw. Athena Promachos vorschwebte. Schwanthaler "germanisierte" die Entwürfe so lange (fehlender Helm, Eichkranz statt Lorbeerkranz, Eichenlaub in ihrer Rechten, Bärenfell, Löwe und Schwert statt Speer) bis sie seiner romantischen Vorstellung einer Bavaria entsprach.
Die Bavaria ist im Bronzehohlguß hergestellt und besteht aus vier Teilgüssen (Kopf, Brust, Hüfte, untere Hälfte und Löwe) und diversen montierten Kleinteilen. Gegossen wurde sie zunächst vom Werkstattleiter der Erzgießerei in München, Johann Baptist Stiglmaier (1791-1844) und nach seinem Tod von seinem Neffen Ferdinand von Miller (1813-1887). Die Bavaria wurde am 9. Oktober 1850 mit einem Festzug zur Theresienwiese enthüllt. Hauptgast war König Ludwig I, der zu dieser Zeit bereits seit zwei Jahren abgedankt hatte. Die Bavaria ist zu ihrer Zeit die erste Kolossalplastik seit der Antike. Sie mißt vom erhobenen Eichenkranz bis zu den Füßen 18,1 m und wiegt ca. 72 Tonnen. Die Höhe des Steinsockels beträgt 11,9 m.
Künstler
Ludwig Schwanthaler (1802-1848)
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