Kurkuma
Kurkuma | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Dieser Artikel basiert auf einem Text aus Merck's Warenlexikon
Kurkuma (Gelbwurz, lat. Rhizoma curcumae, frz. Racine de curcuma, engl. Turmeric), der Wurzelstock der zu den Szitamineen (Gewürzlilien) gehörenden Pflanze Curcuma longa, die im östlichen Asien einheimisch ist und in Ostindien, China, Japan, wahrscheinlich nebst einigen verwandten Arten kultiviert wird und auch nach Réunion und Westindien verpflanzt wurde.
Die so genannte runde und lange Kurkuma kommen von derselben Pflanze, indem erstere die verdickten Internodien, letztere die unverdickten Rhizome bildet. Verschiedenheiten in den Eigenschaften bestehen zwischen beiden nicht.
Im Handel unterscheidet man die Ware nach ihren Erzeugungsländern, und hiernach zeigt sie allerdings wesentliche Unterschiede. Die beste und teuerste Sorte ist die chinesische, die meist in Stücken wie ein kleiner Finger, äußerlich goldgelb, innen orange oder rotgelb wie Gummigutt, gepulvert feurig hochgelb erscheint. Die gangbarsten, unter sich weniger verschiedenen Sorten sind die Bengalische, Java- und Madras-Kurkuma, die öfter kurze und lange Stücke gemischt enthalten. Sie erscheinen außen graugelb oder schmutzig weißstaubig, auf dem Querschnitt wachsglänzend, blaßgelb bis bräunlich, in verdorbenem Zustande fast schwarz, und liefern nicht ein so schönes Pulver wie die chinesische, die deshalb vorzugsweise als Farbstoff benutzt wird.
Der Geruch der Kurkuma ist dem des Ingwers ähnlich, aber schwächer, der Geschmack bitter gewürzhaft. Beim Kauen färbt sie den Speichel stark gelb. Als kennzeichnenden Bestandteil enthält die Wurzel neben 3 - 5,5 % eines schwach nach Kurkuma riechenden ätherischen Öls (Kurkumaöl) etwa 0,3 % eines gelben Farbstoffes (Kurkumin), der in wachsgelben Prismen kristallisiert und bei 165° schmilzt. Er wird wegen seiner harzigen Beschaffenheit nicht von Wasser, hingegen leicht von Weingeist, ätherischen Ölen und Alkalien gelöst, von letzteren aber dabei in Braunrot umgewandelt. Medizinisch wird die Kurkuma jetzt nicht mehr gebraucht, findet aber zum Färben von Buntpapier, Kuchen und anderem Gebäck, Butter, Käse, Ölen, Firnissen und Salben beschränkte Anwendung. Mit Kurkuma gelb gefärbtes Papier (Kurkumapapier) dient in der Chemie als Reagens auf Alkalien, von denen es in Braunrot umgefärbt wird (Umschlagspunkt bei pH = 8 - 9), ferner von Borsäure, mit der es in salzsaurer Lösung eine Rotfärbung liefert, und von Titan und Zirkon. In Indien und England wird Kurkuma gepulvert auch als Gewürz vielfach verwandt, eine Kurkuma enthaltende Gewürzmischung ist unter dem Namen Curry bekannt.
Siehe auch: Liste der Küchenkräuter und Gewürze