Kulturvandalismus
Als Kulturvandalismus, Kulturfrevel oder negative Kulturgeschichte bezeichnet man die mutwillige Zerstörung von Kulturgütern, beispielsweise in Form von Bücherverbrennungen oder der Zerstörung von Kunstwerken; es handelt sich also um einen gewaltsamen Eingriff in das kulturelle Gedächtnis einer Kulturgemeinschaft:
- "Kulturvandalismus ist die "Beschädigung oder Beseitigung von Kunstwerken und Denkmälern in einem größeren politischen, ideologischen oder ökonomischen Kontext, in der Absicht oder mit der Folge einer Bewußtseinsänderung, d.h. der gewaltsame Versuch, Erinnerung zu beseitigen oder zu verändern" [...] "Gewalt gegen Kultur ist eine gesteigerte Form von Gewalt gegen Menschen" (Demadt 1997).
- "Damage to cultural property, belonging to any people whatsoever, means damage to the cultural heritage of all mankind, since each person makes its contribution to the culture of the world".
Der Begriff verweist auf Untaten der Vandalen unter Geiserich in Rom und meint den von Lucan in anderem Zusammenhang so genannten Furor Teutonicus; weitere rhetorisch kanonisierte Schreckensfiguren im Sinne des Begriffs Vandalismus liefern Alarich und seine Goten (Gothorum et Vandalorum furor, Inschrift auf der Karlsbrücke in Prag von 1648), Attila und seine Hunnen sowie die Wikinger.
Siehe auch
Literatur