Kapitalist
Eine nichtmarxsistische Definitition des Kapitalisten sieht diesen als Gläubiger, der Geld in Form von Krediten an Unternehmen (Schuldner) verleiht. In der Bilanz des Unternehmens taucht dieses Geld als Fremdkapital auf. Im Gegensatz zum Unternehmer trägt der Kapitalist nicht das unternehmerische Risiko. Er bekommt Geld als Zins ohne Arbeit leisten zu müssen. Er besitzt aber keine Produktionsmittel.Im Marxismus: Ein Kapitalist ist in der Terminologie des Marxismus eine Person, die über Produktionsmittel verfügt. Um sein Leben zu fristen, muss er seine Fähigkeit zur Arbeit nicht (wie der Proletarier) verkaufen. Vielmehr zieht er aus ihrer lebendigen Arbeit Profit, den er als Einkommen, vor allem aber zur Beschaffung weiterer Produktionsmittel verwendet.
Die Industriellen kaufen sich von ihrem Vermögen einen Betrieb, erwerben also Produktionsmittel und Materialien, an denen sich gegen einen Lohn Arbeiter zu schaffen machen, so daß die Firma etwas zum Verkaufen hat. Er bildet den Zweck der ganzen Unternehmung, weil er das Vermögen vergrößert.
Um den Handel mit ihren Produkten schwungvoll zu gestalten, treten sie die Aufgabe des flächendeckenden Verkaufs an andere ab, die sich an ihrer Stelle mit der Erforschung und Ausnützung des Marktes befassen. An der Geschwindigkeit seines Umsatzes interessiert, lässt sich der Unternehmer in seiner Eigenschaft als Anbieter von Waren gerne vertreten. Aus dem Kauf seiner Produkte und ihrem Verkauf wird ein selbständiges Geschäft, in das es sich zu investieren lohnt. Deshalb gibt es ein Handelskapital, das von der Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis "lebt", d.h. Gewinn macht, weil es den Industriellen Kosten erspart.
Wegen der Kontinuität ihrer Geschäfte, wegen ihrer Sorge um "Liquidität" zu jedem Zeitpunkt, an dem wieder gekauft, also bezahlt werden muß, lassen sich Industrielle auch den nötigen Kredit etwas kosten. Daher lohnt sich auch das Geschäft der Geldkapitalisten, die sich mit dem zinsträchtigen Handel mit Schulden befassen. Ihr Geschäftsartikel ist Geld, das einen Preis hat - einen, den sie zahlen, weil es ihnen überlassen wird, und einen, den sie verlangen für gegebenen Kredit. Banken vermitteln Kredite zwischen Gläubigern und Schuldnern.
Die Kapitalisten als Klasse werden im Gefolge der Theorien von Karl Marx auch Bourgeoisie genannt. Sie haben den Adel des Feudalismus als herrschende Klasse abgelöst.
Literatur
Helmut Creutz Das Geldsyndrom http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/geldsyndrom/
Erweiterte Taschenbuchauflage, 628 Seiten, 16,80 Euro ISBN 3-928493-46-9
Siehe auch: Adam Smith Karl Marx Friedrich Engels Kommunismus Kapitalismus
Weblinks